Aretia |
Aretia war über Jahrhunderte hinweg die größte Stadt im Süden Navarres und Hauptstadt der Provinz Tyrrendor. Sie war Verwaltungssitz, kulturelles Zentrum und Heimat für viele tausend Menschen – ein Ort, an dem Märkte florierten, Gilden ihre Werkstätten betrieben und die Vielfalt der Provinz aufeinandertraf. Als sich jedoch der Widerstand gegen die navarrianische Regierung formierte, wurde Aretia mehr und mehr zum Zentrum der Rebellion. Angeführt von Reiter:innen, unterstützt von desertierten Militärangehörigen und zivilen Gruppierungen, wandelte sich die Stadt schrittweise vom Herz Tyrrendors zum strategischen Rückhalt des Aufstands.
Die Belagerung Aretias mündete in einer der verheerendsten Schlachten des jüngeren Kriegsverlaufs: Drachenkämpfe zerstörten zwischen siebzig und achtzig Prozent der städtischen Infrastruktur. Aretia fiel – doch es starb nicht. Unter der Erde überlebten Menschen in alten Tunnelanlagen. Und während die Ruinen an der Oberfläche schweigen, wächst im Verborgenen eine neue Gesellschaft.
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Über Aretia |
Über Jahrhunderte stellte Aretia die Hauptstadt der südlichen Provinz Tyrrendor dar, war die größte Stadt der Region.
Als bedeutendes kulturelles, wirtschaftliches und administratives Zentrum bot Aretia die längste Zeit eine Heimat für zahlreiche Gilden, Handwerksbetriebe und Bildungsstätten.
Die Stadt liegt in einer strategisch wichtigen Lage und verfügt historisch bedingt über ein unterirdisches Tunnelsystem, ursprünglich für Versorgung und Fluchtwege genutzt.
In späteren Jahren wandelte sich Aretia zum zentralen Stützpunkt der Rebellion, angeführt von Reiter:innen, unterstützt von verschiedenen Gruppierungen.
Seitens der Regierung wurde sich gegen einen Wiederaufbau von Aretia und für eine Verlagerung der Hauptstadt entschieden, da Aretia außerhalb des Schutzzaubers liegt, was schon immer ein kritisches Sicherheitsrisiko darstellte.
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Zerstörung |
Zum Höhepunkt der tyrrischen Rebellion wurde Aretia durch das navarrianische Militär gezielt angegriffen.
Zwischen 70 und 80 Prozent der Infrastruktur wurden durch Drachenfeuer zerstört – insbesondere durch Kämpfe zwischen Drachen auf beiden Seiten.
Die Zerstörung der Stadt hatte zahlreiche zivile Opfer zur Folge.
Auch der ursprüngliche Rebellionsrat wurde nahezu vollständig ausgelöscht.
Nur wenige hochrangige Mitglieder überlebten die Kämpfe oder konnten entkommen.
Die Stadt gilt seither offiziell als unbewohnt und vollständig zerstört. Das geläufige Narrativ argumentiert mit aktiven Minen und explosiven Vorräten, die durch poromische Unterstützung der Rebellion in die Stadt gelangt sind und sie unbewohnbar machen. Unbefugtes Betreten ist untersagt. |
Überleben und Alltag |
Während der Kämpfe flohen einige Zivilist:innen sowie desertierte Militärangehörige (u. a. Heilkundige, Infanteristen, Schriftgelehrte) in die Tunnel unter Aretia.
Nach der Zerstörung der Stadt verlagerte sich das Leben vollständig in das unterirdische Tunnelsystem.
Über Jahre hinweg war das Überleben geprägt von Knappheit, improvisierter Versorgung und dem Versuch, eine minimale Ordnung aufrechtzuerhalten.
Es entstand eine eigenständige, abgeschottete Tunnelsiedlung, in der sich grundlegende Strukturen etablierten: Versorgungsketten, Führung, Bildung und Sicherheit.
Die Außenwelt hält Aretia für tot – und für lange Zeit war das ein notwendiger Schutz.
Heute leben dort rund 200 Menschen – größtenteils Zivilist:innen, aber auch ehemalige Militärangehörige und poromische Flüchtlinge.
Viele von ihnen sind traumatisiert, aber entschlossen, Aretia als neue Heimat zu etablieren.
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Strukturen |
Nach dem Fall der alten Führung etablierte sich ein neuer, dezentraler Revolutionsrat. Er setzt sich zusammen aus:
Überlebenden Reiter:innen der Rebellion,
Stellvertreter:innen anderer ehemaliger Quadranten und
zivilen Vertreter:innen aus der Tunnelsiedlung.
Der Fokus lag in den ersten Jahren auf Überleben, Struktur und Reorganisation.
Parallel wurden Kontakte nach außen aufgebaut, um Ressourcen, Unterstützer:innen und Informationen zu gewinnen. |
Wiederaufbau |
Seit etwa einem halben Jahr beginnt eine neue Phase: Die Arbeiten verlagern sich zunehmend von der Tiefe an die Oberfläche.
Erste Trümmer wurden geräumt, brauchbare Fundamente gesichert, kleinere Gebäude notdürftig wiedererrichtet.
Mithilfe abgezweigter Lieferungen, Spenden aus dem Untergrund und der Unterstützung externer Sympathisant:innen entstehen erste stabile Versorgungs- und Rückzugsorte an der Oberfläche.
Die Arbeiten an der Oberfläche gelten auch als symbolischer Akt der Rückeroberung: der Stadt, der Geschichte, der eigenen Würde.
Mit dem wachsenden Wiederaufbau intensiviert sich der Plan einer Abspaltung Aretias von Navarre – politisch, kulturell und strukturell.
Für dieses Ziel nimmt der Rat größere Risiken in Kauf: Er öffnet sich für Ressourcen, die nicht eindeutig rebellisch sind.
Ziel ist nicht nur Selbstschutz, sondern auch langfristig die Verteidigungsfähigkeit einer unabhängigen Siedlung.
Um dieses Ziel zu gewährleisten, soll ein eigenes Luminarium zur Herstellung legierter Waffen in Aretia stationiert werden. Die Verhandlungen dazu laufen bereits, gestalten sich aber als schwierig, da das einzige Gegenstück zu jenem, das in Basgiath steht, in poromischer Hand liegt.
Auch der inaktive Obelisk soll perspektivisch reaktiviert und zur Herstellung eines eigenen Schutzschildes verwendet werden. Ideen, wie dieses Vorhaben zu bewerkstelligen ist, existieren im Moment jedoch noch keine.
Zusätzlich werden Bewohner:innen, die können und wollen, seit geraumer Zeit im Kampf ausgebildet – teils improvisiert, teils durch erfahrene Deserteur:innen.
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