Überfall auf Kestow |
Zeitraum: 16.11.0633 - 17.11.0633 |
Kestow ist eine kleine Stadt in der Provinz Morraine, unauffällig und scheinbar unbedeutend. Ihre Forschungseinrichtung ist offiziell auf biologische Entwicklungen und medizinische Alchemie spezialisiert – ein Ort, der Heilmittel erforscht, Saatgut verbessert und die Zukunft der Landwirtschaft sichern soll. Doch hinter verschlossenen Türen verfolgt das Labor weit mehr als harmlose Experimente. Im Auftrag von Militär und Königshaus wird hier an geheimen Projekten geforscht – darunter Mittel zur Schwächung der Veneni oder neue Ansätze für die Kriegsführung. Ein Wissen, das eigentlich unter strengster Geheimhaltung stehen sollte. Doch die Tarnung hält nicht. Unbemerkt dringt eine cygnische Einheit in die Stadt ein, setzt Wachen außer Gefecht und nimmt das Labor ein. Was bleibt, ist Rauch über Kestow – und das Wissen um eine verlorene Forschung, das nun in cygnischen Händen liegt.
Offiziell arbeitete die Forschungseinrichtung in Kestow an biologischen und medizinischen Projekten, doch in Wahrheit konzentrierte sich ein Team aus Spezialist:innen darauf, ein Mittel gegen die Kräfte der Veneni zu entwickeln.
Cygnisen kannte die wahre Natur der Forschung der Einrichtung – wie genau, ist unklar. Spionage, gekaufte Informant:innen oder ein:e übergelaufene:r Wissenschaftler:in – niemand weiß genau, woher sie ihre Informationen hatten.
Die cygnische Einheit infiltrierte die Stadt, bevor ein Alarm erfolgen konnte, eliminierte Wachen und nahm das Labor mit minimalem Widerstand ein.
Einige Wissenschaftler:innen wurden verschleppt. Wer sich weigerte zu kooperieren, wurde getötet oder zurückgelassen.
Nach der Extraktion wurde das Labor gesprengt. Gebäude und Forschungsunterlagen wurden zerstört, sodass nichts zurückblieb, was weiterverwendet werden konnte.
| Zeitlicher Ablauf | 16.11.633: Der Angriff auf Kestow
Kurz nach Mitternacht überschreiten die Angreifer:innen die Grenze. Sie meiden große Straßen und nutzen abgelegene Pfade, um unbemerkt nach Kestow zu gelangen. Zwischen 02:00 und 03:00 Uhr erreichen sie die Stadt. Kleine Gruppen verteilen sich gezielt auf ihre Ziele: die Wachen am Stadtrand, das Labor und strategische Punkte wie Brunnen oder Vorratslager.
Die Stadtwachen werden lautlos ausgeschaltet. Einige werden im Schlaf erdrosselt, andere verschwinden spurlos – erst am Morgen wird ihr Fehlen bemerkt.
Das Labor wird innerhalb von Minuten übernommen. Türen werden aufgebrochen, Forscher:innen aus den Betten gezerrt, Personal ohne strategischen Wert hingerichtet.
Drei Wissenschaftler:innen werden gezielt ausgewählt und verschleppt. Sie gehören zu den führenden Köpfen des Projekts. Der Rest des Personals wird entweder zurückgelassen oder vor Ort getötet.
Kurz vor Morgengrauen ziehen die ersten Gruppen ab. Die Wissenschaftler:innen werden in Richtung Cygnisen gebracht, während andere zurückbleiben, um die Zerstörung vorzubereiten.
17.11.633: Zerstörung und Flucht
Noch vor Sonnenaufgang beginnt die Sprengung. Laborausstattung, Forschungsdokumente und chemische Bestände werden vernichtet, sodass nichts Brauchbares zurückbleibt.
Mit dem Morgengrauen gerät die Stadt in Aufruhr. Bewohner:innen fliehen aus ihren Häusern, Rauch steigt über den Trümmern des Labors auf. Erste Gerüchte über einen Angriff verbreiten sich, doch niemand kennt die Wahrheit.
Ab 09:00 Uhr trifft die erste navarrianische Einheit ein. Sie finden nur noch Ruinen und verängstigte Überlebende, die nicht wissen, wer hinter dem Angriff steckt. Eine offizielle Untersuchung wird eingeleitet. Erste Spuren deuten auf Cygnisen hin, doch die Provinz dementiert jede Beteiligung.
Die drei entführten Wissenschaftler:innen sind zu diesem Zeitpunkt bereits weit entfernt. Ihre Hände sind gefesselt, sie erhalten kaum Nahrung, und jeder Versuch zu fliehen wird mit Gewalt unterbunden.
Am Abend wechselt die Gruppe die Route. Sie meiden Straßen und reisen durch dichte Wälder, um nicht auf navarrianische Patrouillen zu treffen. Man bringt sie in eine abgelegene Einrichtung, die als provisorisches Labor dient, nur wenige Tagesreisen hinter der Grenze. | Atmosphäre |
Manche Bewohner:innen wachen in dieser Nacht ohne Grund auf. Ein vages Unbehagen hält sie wach, doch als sie hinaussehen, wirkt alles friedlich.
Die ersten Wachen sterben, ohne einen Laut von sich zu geben. Kein Kampf, kein Schrei – sie sind einfach weg.
Die Wege aus der Stadt sind tief zerfurcht. Wagenräder, schwere Stiefel – als hätte eine ganze Armee Kestow in der Nacht verlassen.
Der Rauch über den Trümmern des Labors ist noch Tage später sichtbar. Selbst Regen kann den Geruch von verbranntem Holz und Chemikalien nicht vertreiben.
Einige Familien haben bereits gepackt. Sie wissen nicht, ob sie bleiben oder fliehen sollen, und warten auf eine Entscheidung, die niemand trifft. Reisende meiden Kestow, als wäre die Stadt verflucht. Die wenigen, die ankommen, bleiben nicht lange.
Patrouillen sind nun häufiger unterwegs. Wachen sind schwerer bewaffnet als sonst und sprechen kaum ein Wort miteinander. |
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