Codex of Flame and Fury
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Charakterliste
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gespielt von Berrie
33 Jahre
Sonstige
Die Uhr schlägt Mitternacht; doch du bist wach. Bist’s nie nicht, bist immer da, immer auf, die Lider schwer; doch du bist wach. Schatten tanzen an den Wänden deiner kleinen Wohnung, sparsam ist sie, bietet Bett und Tisch, Stuhl und Bad, doch mehr nicht. Mehr nicht. Kaum persönlich, kaum Zuhause, nur ein Ort zum Schlafen Aufhalten. Kein Zuhause, kein wirkliches, kaum Bilder auf den Tischen, keine an den Wänden, Kerzen, die abgebrannt sind, Wachs, das auf dem Boden klebt. Leere Teller, Essensreste, Kleidung auf dem Boden, ein Schuh im Flur, einer im Schlafzimmer, fehlt nur der Sock an der Gardinenstange. Das Chaos in deinem Inneren spiegelt sich nach außen, würdest gerne schreien, schreien, SCHREIEN, doch kannst nicht. Stattdessen nur Stille, die deine Lippen zu einer schrägen Grimasse verziehen lässt, was irgendwann vielleicht ein Lächeln hätte werden können.
Wo ist der Junge hin, der du gewesen bist? Tot. Wo ist die Loyalität hin, die dich dein Leben lang aufrecht gehalten hat? Tot. Zusammen mit tausend und mehr Seelen. Sinnlos. Sinnlos. So – sinnlos. Macht dich wütend. Und du willst wieder SCHREIEN, doch du kannst nicht. Stattdessen schließt du die Tür deines Wandschranks. Ein doppelter Boden, eine herausnehmbare Rückwand. Dahinter: Blätter. Fetzen. Papiere. Rote Fäden. Reimst dir seit Jahren immer mehr zusammen, teilweise mit Hilfe, teilweise ohne. Bist schon hundertmal falsch abgebogen, bevor die Wahrheit dich ereilt hat. Du denkst und denkst und zerdenkst. Besonders jetzt, besonders nachts. Wenn du schlafen solltest. Aber nicht kannst. Nie kannst. Denn die Uhr schlägt Mitternacht; doch du bist wach.

Du zählst einen Geist, zwei Geister, drei Geister. Sie verfolgen dich, sind deine Geißel. Hast nichts tun können. Zu weit weg. Nur ein einfacher Soldat. Unwissend. Gibt mehr Argumente für als gegen dich, doch du liest sie anders. Als wär die Schrift, die vor dir liegt, gar nicht echt. Als könntest du die Buchstaben einfach anders anordnen. Hast alles hinter dir gelassen. Erst deine Familie. Dein Zuhause. Dann deine Aufgabe. Deine Zukunft. Nur noch Scherben vor dir und du trittst willentlich rein. Wie ein Mahnmal. Narben an deinen Füßen, Narben auf deinem Herzen. Schaffst es nicht in die Heimat. Nicht nachhause. Wo ist das eigentlich? Hast Mauern um dich errichtet, so hoch, dass nicht mal du drüberschauen kannst. Ist dunkel hinter deinen Mauern. Geradezu immer Nacht. Ist bequem hier. Ein Geist, zwei Geister, drei Geister als Gesellschaft. Sie beschweren sich nicht über den Zyniker, zu dem du geworden bist. Sind immer da, wo sonst nichts (mehr) da ist. Briefe deiner Familie? Stapeln sich unbeantwortet. Bist gut darin geworden, allein zu sein; mit deinen Geistern. Bist gut darin geworden, immerzu alle Zelte abzubrechen. Dich einzulassen auf Neues. Dein Leben zu riskieren für die Sicherheit anderer. Richtig und falsch. Riskierst dein Leben buchstäblich für die Unversehrtheit derer, die du begleitest. Postkutschen, Handelskarawanen. Manchmal auch nur kleine Güter. Briefe, Korrespondenzen, Päckchen. Als besseren Postboten kann man dich bezeichnen. So tief gefallen, vom vielversprechenden Soldaten. Doch während du reitest, so schnell wie der Wind, während du kämpfst, mit allem was du hast, während du sicherst, was in deiner Verantwortung liegt, ist es ein anderes, ein höhere Ideal. Für die Sicherheit derer, die sich nicht selbst sichern können. Hilfe für die, die sich nicht selbst helfen können. Bist viel, viel zu weit weg von ihnen und hast trotzdem jeden Tag die ein, zwei, drei Geister im Gepäck.
0 Ingameposts | 26.11.2025, 13:43
Zivil Navarre
gespielt von Jani
23 Jahre
Reiter
Der Tod ist nichts Schlimmes, Yiannis. Malek wird mich mit offenen Armen empfangen und irgendwann werden wir uns wiedersehen.“ Seine Mutter sprach leise, lehnte ihre Stirn bei den Worten an seine. Ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen. Sie war nie ängstlich gewesen – nicht in seiner Kindheit, wo sie seine Vorliebe fürs Klettern mit einem Stirnrunzeln hingenommen hatte und auch nicht im Anblick ihres Ablebens. Sie hatten sich darauf vorbereiten können, auf diesen Tag und diese letzten Stunden. Es zu erleben war dennoch etwas anderes. Sein Herz schien langsamer zu schlagen, die Welt war dabei stehen zu bleiben. Nicht für alle, aber für ihn. Er wusste, dass es nicht fair war, sie zu verlieren. Dass sein Vater nicht die Kraft haben würde, weiterzumachen. Schon jetzt musste er ihn an den meisten Abenden in den Tavernen der Stadt ausfindig machen. „Sei nicht wütend.“ Er wünschte, er hätte das bedingungslose Vertrauen seiner Mutter in die Götter geerbt. Aber so war er nie gewesen – zu hitzköpfig, zu temperamentvoll, zu eigensinnig hatte er nie jemand anderen als sich selbst zur Verantwortung ziehen können. Töricht, würde sein Vater ihn später nennen. Nutzlos. Worte, die sich wie Gift in seine Gedanken nisteten und ihn an seinem Vorhaben zweifeln ließen, mehr aus sich zu machen. Dabei hatte es nicht viel gebraucht, um es wahr werden zu lassen. Eine Prise Mut, eine gewisse Vorbereitung und eine einzige Person, die sich die Mühe gemacht hatte, ihn tatsächlich zu sehen. An ihn zu glauben.

Reiter zu werden war keine Entscheidung gewesen, die er leichtfertig getroffen hatte. Es war kein Geheimnis, wie tödlich die Ausbildung war. Wie gefährlich jede einzelne Prüfung. Womit er dennoch nicht gerechnet hatte, war die Veränderung, die ein Ort wie Basgiath mit sich bringen würde – in seinem ersten Jahr war es darum gegangen, zu überleben. Darum, Freunde sterben zu sehen. Zu lernen, Verluste mit nicht mehr als einem Nicken hinzunehmen und weiterzumachen. Sich von seinen Gefühlen zu distanzieren und zu funktionieren. Doch es war sein zweites Jahr gewesen, welches letztlich dafür gesorgt hatte, dass er sich endgültig von seinem alten Ich löste – von dem Jungen, der er einst in Lewellen gewesen war. Der Hoffnung empfunden und zumindest in Teilen das Gute in Menschen vermutet hatte.
30 Ingameposts | 09.02.2025, 14:36
Basgiath War College
gespielt von Maj
21 Jahre
Reiterin
Mit ihren 21 Jahren ist Yevhen Vryndor die Blaupause einer (angehenden) Drachenreiterin. In ihrem Juniorjahr am Basgiath War College hat man ihr das Abzeichen der Staffelführung für die 3. Staffel des Klauenschwarms im 1. Geschwader angeheftet – und ihr damit die Herausforderung gestellt, aus einer Gruppe von Einzelkämpfern im Idealfall eine Einheit zu formen; und ansonsten wenigstens fähige Drachenreiter, die das College überleben und sich anschließend auf eine andere Militäreinheit einlassen können. Ob sie gezeichnet sind oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Denn wer sei sie, den Befehl des Commanding Generals zu ignorieren, der sich eindeutig für eine Ausbildung des Rebellennachwuchses ausgesprochen hat?
Oder wer sei – nein, ist sie eigentlich überhaupt?

Das ist eine Frage, die sich eigentlich nie gestellt hat. Vorgezeichnet seit ihrer Geburt war Yevhens Weg stattdessen. Hineingeboren in eine Reiterfamilie, mit einem Vater als konkretem Vorbild, der mittlerweile Lehrer am BWC ist, und der Unterstützung eines ganzen Stützpunkts gab es nichts anderes als den Wunsch, ebenfalls Reiterin zu werden. – Und anschließend zu desertieren und Poromiel mindestens diesen Drachen und im besten Fall auch Waffen und Informationen übergeben zu können?
Manche ermunternden Sätze ihrer Mutter hallen in Yevhens Erinnerung jedenfalls mit genau jener Intention wider – und es gibt keine Möglichkeit mehr, sie zu fragen. Dass ihre Mutter poromische Späherin war, hat Yevhen erst zu spät erfahren. Vier Jahre war ihre Mutter damals schon tot. Sie ist umgekommen in einer Rebellion, die Yevhens Vater mit Gezeichneten hadern lässt, während sie selbst weiß: Sie kann froh sein, nur Halbwaise zu sein und lediglich das Drachenmal auf ihrer Haut zu tragen.
Oder wäre sie ebenfalls hingerichtet worden?

Das ist eine der unbeantworteten Fragen, denen Yevhen sich nicht stellt. Sie versteht sich bestens darauf, diese nach hinten zu schieben und sich stattdessen auf das zu konzentrieren, was sie kann: Angehende Drachenreiterin und Führungskraft zu sein, die (außer sich selbst) niemanden zurücklässt; die Herausforderungen nie unterschätzt, nie den Fokus verliert – oder ohnehin (fast) alles zu nüchtern-ernst nimmt. Wer ihr nachsagt, eines Tages Commanding General zu werden, meint das jedoch nicht unbedingt als Kompliment.
16 Ingameposts | 20.04.2025, 11:46
Basgiath War College

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