Charakterliste
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gespielt von Rieke
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32 Jahre
Reiterin
Wer hoch fliegt, fällt tief und nicht immer kann man aufgefangen werden. Ein Risiko von vielen, die die aufgeschlossene junge Frau schon immer gern einging, ohne sich über Konsequenzen und schlechte Ausgänge Gedanken zu machen. Dabei war es nicht der Drang, das Leben so zu gestalten, wie man wollte, weil man nur eines hatte. Nicht die Leichtigkeit, an blindem Optimismus festzuhalten, weil schon nichts schiefgehen würde. Es war das Gefühl in ihr dass ihr sagte Diesen Schritt musst du noch gehen. – Und dann? – Dann schaust du, was passiert. Einen Schritt nach dem anderen und nicht selten einen Schritt zu weit. Über die gezogenen Grenzen hinweg, in einen Bereich, in dem Konsequenzen auf sie warteten. Schrammen, Blut, Tränen, Schweiß, einen atemlosen Moment, Sprachlosigkeit, harsche Worte. Dinge, denen sie erhobenem Hauptes stellte. Schon immer. Nicht ein einziges Mal kam ihr der Gedanke, dass sie das nicht müsste, wenn sie innerhalb der gezogenen Grenzen spielte. Aber das klang nicht nach ihr, reizte sie nicht. Besser, schneller, weiter. Eine riskante Mischung aus Spontanität, Ungeduld und Leidenschaft.
Aber wenn sie den Wind im Gesicht oder den Haaren spürt, hat es sich immer gelohnt. Wenn sie sich über den Ausgang einer dummen Aktion freut und reflexartig lachen muss, weil sie nicht darüber nachdenkt, dass sie andere in Gefahr gebracht hatte. Denn der Ausgang war ein Erfolg, die Stimme hatte Recht, das Bauchgefühl. An ihrer Seite ihr Drache, dem sie seit nun doch schon einigen Jahren blind vertraute. Er wusste, dass er bei ihr nie mit etwas rechnen konnte und sie wusste, dass sie immer damit rechnen konnte, dass er spontanen Eingebungen folgte, wenn er nicht gerade selbst einem Impuls nachging. Ein Duo, dass die Welt vermutlich auch ganz versehentlich in Schutt und Asche legen könnte, ohne es zu merken, bis man mit dem Zeigefinger darauf deutete. Dabei war es nicht so, dass Vidia absichtlich Schaden anrichtete oder Leute gefährdete. Nein, das Gegenteil: Sie wollte helfen. Wie man es ihr beigebracht hatte. Kleine Gesten, unausgesprochene Dinge. Impulsive Ideen, selbst wenn sie ein deutliches Nein! gehört hatte. Sie handelte, dann trug sie die Konsequenzen. Egal wie hart, egal wie lange. Und sie wuchs daran, denn auch in diesen Situationen setzte sie sich keinen Handlungsrahmen. Sie wartete ab, was passierte. Was wäre, wenn sie schneller wäre? Was, wenn sie das, von dem Andere ihr abrieten, versuchte und es schaffte? Wie sollte sie es denn sonst herausfinden? Vidia hatte schon immer das Problem, dass sie dazu tendiert, Türen einzutreten, statt zu Klopfen. Zu oft kam sie damit davon. Zu oft hat sie sich gesagt, dass doch alles gut ist. Aber sie weiß auch, dass sie Glück hatte, weil ihr Dinge, auf die sie während ihrer Ausbildung vorbereitet wurde, noch nicht passiert waren. Manchmal, in winzigen Momenten, kaum länger als ein paar Sekunden, verglich sie Flugmanöver und Missionen mit einem Spiel, das einfach nur Spaß machte, weil man gewinnen konnte. Doch am Ende weiß sie, dass sie eine Soldatin war, keine Spielerin. Und zu gewinnen bedeutete oft das Ende für die andere Seite. Man wächst an seinen Aufgaben. Nicht immer schnell oder freiwillig, aber sie war auch nicht mehr die, die den Viadukt überquerte. Sie hatte gelernt. Aber im Kern war es einfach schwer, einem guten alten Risiko zu widerstehen.
10 Ingameposts | 23.03.2025, 12:28
Militär Navarre
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gespielt von Lara
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20 Jahre
Reiterin
Valeska Tharavyn ist vieles - ehrgeizig, furchtlos, gnadenlos diszipliniert - aber ganz sicher nicht einfach. Bereits im ersten Jahr am Basgiath War College sticht sie unter den Rookies hervor: nicht nur durch ihre bemerkenswerte körperliche Fitness oder ihr präzises taktisches Verständnis, sondern vor allem durch ihre Haltung. Ihre Schritte wirken selten unüberlegt, ihre Entscheidungen kalkuliert, ihr Blick kühl - als würde sie ständig innerlich das Schlachtfeld abschätzen. Doch hinter dieser kontrollierten Fassade steckt weit mehr als nur die nächste mögliche Elitereiterin. Valeska ist die Tochter einer hochrangigen Offizierin - einer Frau, die mehr Abzeichen als Zuneigung kennt. Ihre Kindheit war von Befehl und Distanz geprägt. Liebe zeigte sich, wenn überhaupt durch Kritik und Anerkennung wurde zum flüchtigen Gerücht. Diese emotionale Kälte hat Valeska geformt. Sie hat früh verstanden, dass sie sich Respekt erarbeiten muss, dass sie nicht mit Fürsorge rechnen kann, sondern mit Erwartungen. Und so wurde aus dem kleinen Mädchen mit unbeantworteten Fragen an ihre Mutter eine junge Frau mit eiserner Entschlossenheit, die bereit ist alles zu geben - und noch mehr wenn es nötig ist.
Sie trainierte jahrelang - schon bevor sie auch nur ein Fuß auf den Boden des War College setzte. Nahkampf liegt ihr im Blut, ihr Körper ist präzise auf Effizienz gedrillt. Theorie, Strategie, Drachenkunde - nichts hat sie dem Zufall überlassen. Ihre Nähe zur Staffel ihrer Mutter ermöglichte ihr früh Drachen zu beobachten und zu verstehen - lange bevor sie sich binden durfte. Sie weiß, wie sie atmen, denken, kämpfen - zumindest dachte sie das, bis sie Logan begegnete. Logan, ein grünfarbener Schwertschwanz von stattlicher Größe, ist nicht gerade das was man einen charmanten Gefährten nennen würde. Sarkastisch, zynisch und absolut nicht bereit Valeska auch nur einen Fehler durchgehen zu lassen - und doch bilden sie ein perfektes Paar. Denn wo sie mit dem Kopf durch die Wand will, ist er das Gewicht das sie zurückhält - oder zumindest versucht, sie zum Nachdenken zu bringen bevor sie das nächste Mal blind ins Feuer springt. Valeska hat ein starkes Durchsetzungsvermögen, geprägt von der Notwendigkeit sich selbst zu behaupten - gegen ihre Herkunft, gegen andere Kadetten, gegen das ständige Gefühl nicht genug zu sein. Sie diskutiert nicht um zu gefallen, sondern weil sie überzeugt ist. Loyalität ist für sie kein Gefühl, sondern ein Schwur - einer den sie dem navarrischen Militär geleistet hat. Rebellion? Gezeichnete? Zirkel mit eigenen Agenden? Sind ihr suspekt. Für sie zählt Struktur, Befehl, Ordnung. Wer zu viel fragt, hat meistens etwas zu verbergen. Doch so kontrolliert sie sich nach außen gibt - innen drin tobt oft ein Sturm. Zweifel. Wut. Die Sehnsucht danach irgendwann anzukommen, ohne kämpfen zu müssen. Aber Valeska weiß: Schwäche ist ein Luxus, den sie sich nicht leisten kann. Also trägt sie ihre Unsicherheit wie eine zweite Haut unter der Rüstung aus Stolz, Disziplin und Spott. Sie ist keine Heldin. Noch nicht. Aber sie ist bereit, es zu werden - auf ihre Weise. Mit geballter Faust, zusammengebissenen Zähnen und der Hoffnung, dass irgendwo da draußen - vielleicht auf dem Rücken eines Drachen, vielleicht mitten im Krieg - ein Platz auf sie wartet, an dem sie nicht nur Soldatin ist. Sondern gesehen wird. Als das, was sie wirklich ist.
3 Ingameposts | 23.03.2025, 17:08
Basgiath War College
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gespielt von Alex
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30 Jahre
Diplomatin
Komtess Vilma Alvoryn ist in der Grafschaft Faldorn in der Provinz Tyrrendor aufgewachsen und die ältere Schwester des jungen Grafen Kaspars Alvoryn. Von ihrer Familie und sehr engen Freunden wird sie Lilija genannt – benannt nach ihrer verstorbenen Großmutter väterlicherseits – und selbst empfindet sie „Komtess Vilma“ eher als einen Namen für die Öffentlichkeit. Mit ihren 27 Jahren hat sie bereits viel durchgemacht und geleistet. Innerhalb der Familie zählt sie zu den einflussreichsten Personen. Während ihr jüngerer Bruder nach dem Tod ihres Vaters vor fünf Jahren noch immer mit seiner neuen Rolle ringt, scheute Vilma sich nicht, alles dafür zu tun, dass Kaspars die Grafschaft trotz der Rebellion und zahlreicher Neubesetzungen behalten konnte.
Vor allem in den ersten Jahren nach dem Tod ihres Vaters übernahm Vilma das Ruder der Familie und sicherte deren Fortbestand sowie ihren politischen Einfluss. In letzter Zeit merkt man jedoch, dass Kaspars zunehmend bereit ist, Entscheidungen eigenständig zu treffen, ohne vorher ihren Rat einzuholen. Das führt immer wieder zu Spannungen in der Familiendynamik. Ein Glück, dass Vilma bereits seit drei Jahren in Nymrith am Herzogshof als Vertreterin ihres Bruders die Interessen der Grafschaft vertritt und deshalb nur noch selten ihre Heimat besucht. Hier in Nymrith hat sie sich inzwischen ein neues Leben aufgebaut. Die Interessen ihrer Familie standen für sie stets an erster Stelle, und trotz aller Differenzen scheint sich daran wohl auch in Zukunft nichts zu ändern. Offiziell war die Familie Alvoryn nicht an der Rebellion beteiligt, und der Tod ihres Vaters gilt als tragisches, ungeplantes Opfer des Brandes von Aretia. Was jedoch niemand weiß: Der verstorbene Graf Alvoryn hatte durchaus Kenntnis von gewissen Rebellionsplänen, entschied sich jedoch bewusst dagegen, sich diesen anzuschließen. Seine Kinder wissen nichts von diesen Details; ihr Vater hatte sie darüber im Dunkeln gelassen. Auch wenn sie nach dem Tod ihres Vaters formal an erster Stelle der Nachfolge rückte, betrachtet Vilma sich selbst nicht als Nachfolgerin ihres Bruders. Sie geht vielmehr davon aus, dass Kaspars eines Tages heiraten und eines seiner Kinder den Titel erben wird. Gleichzeitig verspürt sie jedoch eine innere Diskrepanz gegenüber den Traditionen des Landes, was die Erbfolge betrifft — ein Gefühl, das vor allem darin begründet liegt, dass Kaspars zu Beginn seiner Amtszeit oft ihren Weisungen folgte und ihr Vater ihr zu Lebzeiten stets das Gefühl gegeben hatte, sie sei sein Lieblingskind, dessen Gesellschaft ihm am liebsten war.
7 Ingameposts | 15.04.2025, 21:00
Zivil Navarre
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gespielt von Maj
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40 Jahre
Reiterin
Violaine Ishabel Canmor - Sternschnuppe des Südgeschwaders.
Bis vor fünf Jahren war sie Stern: Trotz einer ungewöhnlichen und teils einschränkenden Siegelkraft hat Violaine Karriere gemacht. Mühelos. Früh wurde sie Staffelführerin ihrer Einheit in Zyrfall. Fast genauso früh übernahm sie die Verantwortung für den gesamten Schwarm, der sich damals auch über Sumerton und Athebyne verteilte. Vielleicht zu früh, sagen manche. Aber wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Und genau deswegen ist sie dem Südgeschwader heute schnuppe: Nach der Niederschlagung der Rebellion hat man Laine degradiert und aus übertriebener Vorsicht ans andere Ende des Landes versetzt. In Huwen klappern ihr jetzt (un)regelmäßig die Zähne. Den Rang Leutnant Colonel hat man ihr noch zugestanden, aber eingesetzt wird sie als einfache Soldatin in der Küstenwache zwischen Winterstürmen und Eiseinbrüchen. Aber mit Violaine kann man dergleichen ja machen. Es fließt zu wenig (falscher) Stolz durch ihre Adern, um verletzt auf den Verlust von Rang und Verantwortung zu reagieren. Und vielleicht waren diese Konsequenzen nach der Rebellion auch gerechtfertigt. Immerhin hatte Violaine nichts bemerkt - oder einfach nur nichts gemeldet? Immerhin war sie von den Ereignissen ebenso überrascht worden wie andere. Immerhin hatte auch sie der Rebellion nichts Besseres entgegenzusetzen als… eine verbrannte Stadt und hingerichtete Familien. Immerhin war der Süden danach nicht mehr der gleiche und viele ihrer Freunde tot, deren Kinder auseinandergerissen und in alle Winde verstreut. Immerhin waren die Fragen naheliegend, wie das hatte passieren können und warum ausgerechnet Laine überlebt hatte. Für Selbstgeißelung könnte man es halten, dass Violaine in den fünf Jahren seither nie auch nur einen Versetzungsantrag gestellt hat - und verkennt sie damit. Von der Siegelkraft bis zu Charakterzügen und Verhaltensweisen ist ein Vergleich Violaines mit einem Delfin absolut gerechtfertigt. Sie hat die gleiche, unerschütterliche Freundlichkeit. Wirkt auf andere, als ruhe da immer wenigstens ein sachtes Lächeln in ihren Mundwinkeln - meistens mehr. Übermütig, fast verspielt ist sie. Energiegeladen genug, dass alles, was sie anfasst, mühelos erscheint und sie oftmals die richtigen Worte für andere findet. Ganz so, als helfe ihre Siegelkraft ihr, nicht nur den körperlichen Zustand ihres Gegenübers zu verstehen. Mit der gleichen Leichtigkeit steht Violaine im Mittelpunkt - und macht sich nichts daraus. Gelernt hat Laine zwar, sich gegen sechs ältere Geschwister durchzusetzen, ist aber auch mit deren absolutem Rückhalt vertraut. Es ist die eigene Familie, die Violaine eine bemerkenswerte Resilienz schon in die Wiege gelegt hat. Mit dieser einher gingen Möglichkeiten, alles zu werden, statt der Erwartung, in familiäre Fußstapfen zu treten. Ansässig in Geata Amari und Calldyr Stadt gehört Laines Familie zu den erfolgreichsten Kaufmannsfamilien des Landes. Nebenbei machen sie sich einen Namen im Militär, wenn auch Violaines eigener - aufgrund der abgebrochenen Karriere - kaum noch ins Gewicht fällt.
1 Ingameposts | 23.06.2025, 20:08
Militär Navarre
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gespielt von Alex
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21 Jahre
Fliegerin
Vella steht gerade am Anfang ihrer Ausbildung im Flieger-Quintanten der Cliffsbane-Akademie – ein Entschluss, der mehr war als nur der Versuch, einen Kindheitstraum zu verwirklichen. Ihre Entscheidung, sich gegen den Willen ihrer Mutter für die Ausbildung zur Fliegerin einzuschreiben, war zugleich ein stiller Akt des Widerstands – ein erstes lautes Flügelschlagen in Richtung Selbstbestimmung. Mit ihrer burschikosen Art stand Vella schon immer im Kontrast zu ihrer Halbschwester Alanna, die sich mühelos in die Erwartungen der gemeinsamen Mutter fügte: elegant, gefällig, angepasst. Vella dagegen war laut, lebhaft – und somit nie ganz das, was ihre Mutter sich für sie vorstellte... nie wirklich genug. So wuchs sie in einem Zwiespalt auf – zerrissen zwischen dem Wunsch, geliebt zu werden, und dem Drang, sich nicht selbst zu verlieren. Lange stellte sie Harmonie über Ehrlichkeit, lächelte statt zu widersprechen, auch wenn die Wahrheit ihr schon auf der Zunge lag.
1 Ingameposts | 08.07.2025, 21:36
Cliffsbane Akademie
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gespielt von Jella
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36 Jahre
Gelehrter
„Vailintín Faries?“ – ist mein Name von den Lippen einer Fremden, der mich den Blick von meinen Papieren heben lässt, die ich immer mitnehme, wenn ich mich auf Wartezeiten einstelle. Die Straßen von Callydr Stadt sind mir eine Unbekannte geworden, aber ich habe mich heute durch sie hindurch geschlängelt, als hat sich in den letzten Jahren seit meinen Besuchen gar nichts verändert. Der Stadtplan in meinen Gedanken war mein Wegweiser, den ich in meinem eigentlichen Wohnort Nymrith nicht brauche. Die wenigsten verstehen, warum ich nicht in der Akademie geblieben bin. Warum ich anstatt mir Ruhm in Callydr anzusammeln oder einen Ruf an den Außenposten zu machen, das Angebot angenommen habe, nach einiger Zeit in Lewellen, einen eigenen kleinen Institutszweig in der tyrrischen Haupstadt zu verantworten, schließlich gab es kaum Freiwillige, die den Weg mit mir dorthin auf sich genommen haben. Aber mir war klar, dass ich den Logikbasierten das Gefühl von Heimat nicht erklären kann, hat mich schließlich auch 36 Jahre meines Lebens gekostet, zu verstehen, dass meine Verbundenheit zu meiner Heimatprovinz in erster Linie sentimental ist. Nicht, dass das meine stichhaltige Argumentation für die Versetzung beeinflusst hat. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Energielinien und der Verlauf des Schutzzaubers entlang von Nymrith mir zu einem weiteren Durchbruch verhelfen können. Forschung ist das, wofür seit jeher mein Herz schlägt, auch wenn es durchaus auch Menschen gibt, an denen es hängt. Was der eine wahnhaft nennt, nenne ich nur leidenschaftlich. Die Theorie, durch die ich mich rechne, ist wichtig, weil nicht jeder einen Drachen besitzt. Weil auch wir fähig sein müssen, herauszufinden, was unser Land so besonders macht und wie wir es schützen können. Einer meiner neuen Aufsätze ist der Grund, warum ich durch das kleine Sekretariat in Richtung des Büros geführt werde. Dieser Raum strotzt vor Intellektualität, sowie die meisten, durch die ich in meinem Leben gegangen bin. Wissenschaft ist was uns verbindet und meine ist mir besonders wichtig. Wenn man mich heute fragt, woher mein Interesse an Magie gekommen ist, erzähle ich gern die Geschichte von dem Drachen, den ich als Junge habe fliegen sehen. Erzähle, dass ich mich damals schon gefragt habe, wie sie fliegen konnten und dann, was Magie eigentlich ist. Die Fragen sind mir nicht entwachsen, stelle heute immer noch viele, aber mehr mir selbst als wie früher den Erwachsenen. Mir fehlt der Drache, um meine Theorien in der Praxis zu testen und doch war es für mich nie eine Option mein Leben wie mein Neffe im Reiterquadranten zu riskieren. Bereue meine Entscheidung bis heute nicht, weil ich damit besser für ihn da sein konnte. Weil ich als Schriftgelehrter Zugang zu den Archiven bekommen habe, die in Basgiath liegen und heute doch etliche Rechercheanfragen stellen muss, wenn ich etwas von dort brauche. Ich denke kurz an die Sorge, die ich um meine beste Freundin hatte, weil sie in die Infanterie gegangen ist, denke kurz an die Tage, in denen ich unsicherer war als jetzt. Ich stehe heute gerade, als sich der ältere Mann mir gegenüber erhebt und mich aufmerksam mustert, erwidere den Blick mit der Ruhe, die ich mir zu eigen gemacht habe. Ich zweifle nicht an meiner Forschung, aber weiß, dass ein Diskurs darüber wichtig ist, also strecke ich meine Hand aus und halte sie meinem Gegenüber hin. Vail nennt mich in diesen Kreisen keiner, dass ist den Menschen vorbehalten, die zum engsten Kreis gehören. „Vailintín Faries“, stelle ich mich also aus Höflichkeit vor, auch wenn wir beide wissen, wer ich bin.
6 Ingameposts | 09.02.2025, 14:34
Zivil Navarre
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gespielt von Lini
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44 Jahre
Fliegerin
Dein Leben ist geprägt von Einfachheit und vor allem Bescheidenheit. Deine Familie war aber trotz der begrenzten Mittel stets liebevoll und fürsorglich. Es hat dir nie an etwas gefehlt und deshalb hast du auch genau das immer weiter gegeben an Andere, wenn sie dich gebraucht haben. Du hast für andere immer ein offenes Ohr und bist fürsorglich, hilfsbereit. Allerdings sollte man nickt glauben, dass du naiv oder leichtgläubig bist. Ganz im Gegenteil. Du weist, wo deine Stärken und die Anderer liegen und weist sie auch gekonnt einzusetzen. Dein Großvater hat dir beigebracht, was es bedeutet ein Anführer zu sein, was es bedeutet ein Flieger zu sein und andere zu leiten. Du hast das tief in dir aufgenommen und verinnerlicht. Heute spiegelst du in vielen Dingen deinen Großvater wieder und gleichzeitig hat er auch eine tiefe Angst in dir verankert. Er hatte seinen Greifen verloren und war seitdem nicht mehr der Gleiche gewesen. Davor hast du selbst eine große Angst und achtest immer sehr penibel auf deinen Greifen und vor allem auch auf die Menschen um dich herum.
Dein ganzes Leben hat sich in Draithus abgespielt, bist du deine Wehrpflicht begonnen hast und zur Fliegerin wurdest. Danach warst du ebenfalls in Draithus stationiert, aber das Schwadron dem du zugeteilt wurdest, war auf einem Schiff zumindest zum Teil. Das Schwadron war teilweise in Draithus und teilweise auf dem Schiff stationiert und du hast alles daran geliebt. Jeden Tag auf See ist für dich einfach herrlich und du liebst es, wenn der Wind deine Lungen durchströmt und deine Finger durch das Gefieder deines Greifen gleiten. Du gehst darin auf Fliegerin zu sein und auch mittlerweile in deiner Rolle als Schwadronsführung. Du hast deinen Platz gefunden und auch wenn du die Möglichkeit hattest weiter aufzusteigen, bist du lieber bei deinem Schwadron geblieben. Du weist, wo dein Platz ist und hast nicht das Bedürfnis, diesen wieder zu verlassen. So nimmst du auch jedes neue Mitglied des Schwadrons herzlich im Empfang und hast für jeden ein offenes Ohr, bist hilfsbereit und eine führende Hand, wenn es notwendig ist. Gleichzeitig bist du aber auch gut darin deutliche Grenzen zu setzen und dir nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen. Familie ist dir unfassbar wichtig und du versuchst wie immer regelmäßig zu besuchen, wenn es die Arbeit zulässt. Für dich sind kleine Rituale und Traditionen enorm wichtig, die dich daran erinnern, wo du herkommst. Deine Großeltern sind mittlerweile verstorben, deine Eltern in einem höheren Alter, deshalb versuchst du ihnen so gut es geht zu helfen und für sie da zu sein, so weit es dir eben möglich ist. Du hast nie geheiratet, weil es wahrscheinlich sowieso nie gepasst hätte mit dem Alltag auf dem Schiff und deiner Zeit, die du oft woanders auf der See verbringst. Du bist ungebunden und frei, genau so, wie du dich immer auf dem Rücken deines Greifen oder auf hoher See auch fühlst.
1 Ingameposts | 21.06.2025, 18:51
Militär Poromiel
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gespielt von Jella
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32 Jahre
Reiterin
Die Absätze ihrer Stiefel knirschten auf dem steinernen Boden, als sie ihre Beine überschlug. Kühle blaue Augen wanderten beinah teilnahmslos über das karge Innere des Raumes, in den man sie verfrachtet hatte. Es war ein Verhörraum, darüber täuschte auch das Gebäck und der Tee vor ihr auf dem Tisch nicht hinweg. „Virginia Zevanyr?“ Erst der Klang ihres Namens ließ sie ihren Kopf in Richtung der Tür drehen, obgleich sie die Bewegung in ihrer Seite bereits zuvor bemerkt hatte. Ihre Gleichgültigkeit konnte auch als Arroganz verstanden werden, aber es war ihr einerlei. Angst war schon seit Jahrzehnten kein Teil mehr ihres Sprachgebrauchs und umso weniger Teil ihres Lebens. Oder ihrer sieben Leben, wenn man der Nachrede Glauben schenkte, mit welcher man behauptete, sie hätte wie eine schwarze Katze mehr als eins. „Anwesend“, klang trocken von ihren Lippen, während der Deut eines herausfordernden Funkelns in ihre Augen zog. Das eisige Blau täuschte nur äußerlich über die Hitzigkeit ihres Wesens hinweg. Einem Bekannten hätte sie ihren Spitznamen angeboten. Schließlich nannten sie die meisten Menschen Gin, nicht Virginia. Sie war eher das Brennen den Rachen hinunter als die hilflose Jungfer. Ihre lackierten Fingernägel schoben sich über den Tisch, sie machte den Anschein einen der Kekse essen zu wollen, während ihre neuerliche Gesellschaft sich auf der anderen Seite auf einem Stuhl niederließ. Man hatte sich nicht die Mühe gemacht seinen Rang zu verstecken, also wollte man ihr damit etwas sagen. Sie hingegen konnte kaum Interesse für seinen Rang aufbringen, als sie sein nichtssagendes Gesicht musterte. Es ging ihr nur darum, was sie erreichen konnte und weswegen sie hier war. Man wollte sie zur Maßregelung versetzen und sie hatte nicht vor ohne zusätzliche Informationen in ihre neue Einheit zu gehen. Dabei spielte der Mann vor ihr keine große Rolle, nur was er ihr geben konnte. Virginia würde ihr Gegenüber vermutlich vergessen, sowie die wenigsten Menschen ihr den Wert begreiflich machten, sich an sie zu erinnern. „Wo sehen Sie sich in vier Jahren?“ Das Heben ihrer Braue signalisierte, was nicht über ihre Lippen fand: Irritation ob der Zeitverschwendung. Mit 32 Jahren würde sie solchen Befragungen sicherlich genauso überdrüssig sein, wie sie es heute war. Aber der Umstand ihrer Zuordnung sollte sich verändern, also wies sie ihn nicht darauf hin, dass sie keinerlei Interesse an dieser Form von Gedankenspiel hatte und lehnte sich mit einem Lächeln auf rot bemalten Lippen nach vorne. Lieblich hätten es andere genannt, wäre da nicht das gefährliche Glitzern in ihren Augen. „Ich würde hoffen, in vier Jahren nicht nur auf eine Beförderung sondern auch auf einen gewissen guten Ruf zurückblicken zu können.“ Dass die Einheit, in die man sie stecken wollte sich bereits einen aufgebaut hatte, täuschte kaum darüber hinweg, dass sie eigentlich als Auffangbecken für schwierige Fälle galt. Für eben jene, die ihren bisherigen Führungskräften zu wenigen Gehorsam bewiesen hatten. Virginia wusste, dass eine Versetzung dorthin entweder bedeutete man ging drauf oder man arbeitete sich zurück in die Gnaden des Systems. Vielleicht hätte ihr das Angst machen sollen, aber das tat es nicht. Malek das Feuer auszupusten schien süchtig zu machen. Ihre Finger trommelten leicht auf den Tisch vor ihr. Ihr wurde langweilig. „Sie trugen nicht immer den Nachnamen Zevanyr?“ Beinah hätte sie die Augen verdreht, ihre Selbstkontrolle wurde dünn. „Nein, ich habe erst in meiner Zeit am College erfahren, dass meine Mutter eine Zevanyr ist“, sollte ihr als Erklärung reichen. „Aber machen Sie sich keine Sorgen, ich vereine das Beste aus Zevanyr und meinem kargen Aufwachsen.“ Schließlich hatte sie das Kinderheim Dinge gelehrt, die sie in den militärischen Rängen hatte brauchen können: Eigenständigkeit, Widerstandsfähigkeit, Überleben. Sie war kein Familienmensch, nicht im klassischen Sinne. Aber eine Zevanyr zu sein? Das hatte Vorteile, schließlich sah die den Respekt, den ihr Nachname ihr auch in dieser Situation einbrachte. Den Ruf, den ihr Nachname ihr gab, ohne, dass sie ihn ein ganzes Leben getragen hatte. Dabei hatte sie sich nie darauf ausgeruht. Der Einfluss des Familiennamens war erst spät in ihrem Leben eingezogen, aber sie hatte sich dem Stand nur allzu gern bedient. Es nutzte ihr. Und sie war sich noch nie zu fein gewesen, das zu nutzen, was man ihr gab. Niemand der Schlau war, kämpfte fair. Ihr neuer Nachname half ihr leider nur auch nicht aus dieser Situation. Ganz im Gegenteil sie konnte das Missfallen ihrer Familie bereits erahnen. „Können wir uns vielleicht aufs Wesentliche konzentrieren?“ Wer sie war, was sie konnte, kein philosophisches Gerede. Ihr Gegenüber verzog das Gesicht. „Wir müssen Sie kennenlernen, Miss Zevanyr.“ Nein, sie mussten sie aushorchen und nach ihren Schwächen forsten. Ein Seufzen verließ ihre Lippen, als sie ein paar Brösel des Kekses aus ihrer Hand auf den Tisch regnen ließ. Es war wohl nicht genug, dass man für sein Land sein Leben riskieren würde, man musste auch noch beweisen, dass man überhaupt das vorläufige Überleben wert war. „Im Sparring würde mir dieses Gespräch zwar deutlich mehr Spaß machen, aber es ist wohl kein Wunschkonzert.“ Offenkundig nicht, schließlich verzog ihr Gegenüber einmal mehr die Lippen. Nun, die Verteilung seiner Muskeln wies darauf hin, dass er schon ein paar Jahre im Innendienst verbrachte. Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem leichten Lächeln. Sie sah ihm an, wie sich das Bild in seinen Gedanken langsam zusammensetzte. Wie er über ihr aufgeräumtes Äußeres hinwegsah und die Schatten sah, die sie in die Außenwelt entlud. „Fragen Sie, was Sie fragen müssen.“ Sie garantierte nur nicht, dass sie gerne antworten würde. Aber ob er lebend diesen Raum verließ, entschied nicht er. Das entschied das Schicksal, auch wenn Thornak ihre Hände nicht führen konnte. Ihr Schicksal war ihre Impulsivität und wie lange sie diese unter Kontrolle hatte.
25 Ingameposts | 09.02.2025, 14:34
Militär Navarre
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gespielt von Miri
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38 Jahre
Reiter
Du hast die Augen geschlossen.
Valdin. Du hörst gar nicht richtig hin. Valdin? Öffnest die Augen, langsam blinzelnd. Müdigkeit, die nur gemächlich aus deinem Gesicht weicht. Du bist gut darin so zu tun als wären dir Sachen egal. Arme verschränkt. Der Gesichtsausdruck immer ein bisschen gelangweilt. Als könnte dich nichts wirklich beeindrucken, als würde nichts passieren, das dich irgendwie was angeht. Manchmal lässt sich darin noch der bockige, kleine Junge erkennen, der keine Zeit hatte Kind zu sein. Ist der Grund warum‘s dir schwer fällt deine Grenzen zu wahren, dein Leben nicht zu behandeln als hättest du fünf. Rutscht von einem extrem ins nächste, von: nur Grenzen und keinen Schritt zum Leben, zu: dem genauen Gegenteil. Tief durchatmen. Dich beruhigen. Alles Dinge, die nie funktionieren. Für gute Ratschläge ist es dann, wenn du längst einen Schritt zu weit, mit dem Dickkopf durch die Wand bist, längst zu spät. Dein Grummeln ist manchmal laut, manchmal leise. Kritischer Blick, eine Augenbraue oben. Das kannst du gut. Erstmal dagegen sein, erstmal so tun als wär‘s scheiße. Auch wenn du es ganz anders wahrnimmst, auch wenn du dich eigentlich nur beschwerst um dich zu beschweren und naja — nicht weil es dich wirklich stört. Hast‘s Bedürfnis oft und viel deine Meinung zu sagen, selbst wenn du davon wenig hast. Gern mit dem Finger in die Wunde. Alles, nur um von den eigenen Dingen abzulenken. Dabei kannst du auch weicher, verletzlicher sein. Versteckst es gut hinter der Fassade mit der du irgendwann in Basgiath dachtest durchzukommen. Weil sich vorgetäuschte Stärke beinahe wie echte angefühlt hast. Hast nur irgendwann vergessen, dass du das eigentlich gar nicht mehr brauchst. Dass du aufhören kannst zu spielen, ein bisschen mehr — echt sein könntest. Wozu die Scharade hinter bissigen Kommentaren, die Distanz wahren sollen. Nur damit niemand dich verletzen kann? Zu spät. (War was?) Versuchst dir nicht anmerken zu lassen was alles hinter dir liegt. Schweigst, wenn andere von Zuhause, ihren Eltern erzählen. Willst nichts von den schlechten Erinnerungen teilen. Als könntest du dann den Schmerz und die Angst, die hinter dir liegt vergessen. Ungelesene Briefe in Schubladen, die eine andere Sprache sprechen, sowie Nächte in denen du schweißgebadet aufwachst. Findest keine Worte für das was du erlebt hast. Für das Zucken, wenn jemand nur die Hand nach dir ausstreckt und den Schmerz, der in deinem Namen ruht.
14 Ingameposts | 14.04.2025, 15:10
Militär Navarre
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