Codex of Flame and Fury
codex of flame and fury
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Charakterliste
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gespielt von Jani
21 Jahre
Reiterin
Hattest fünf Jahre Zeit, dich an dein Spiegelbild zu gewöhnen und erkennst doch nur noch wenig von dem Mädchen, das du einst gewesen bist. Deine Sommersprossen verblassen inzwischen im Winter, weil das warme Klima deiner Heimatstadt nicht bis nach Morraine reicht. Nicht, dass von dieser viel übrig geblieben ist - Aretia hat genauso gebrannt wie deine Familie es getan hat. Und selbst wenn du die Geschehnisse vergessen wollen würdest, könntest du es doch nicht. Dein Blick fällt automatisch auf deinen Hals herab, fährt über deine blasse Haut, von der sich das Mal der Gezeichneten nur umso stärker abhebt. Brauchst deinen Pullover nicht ausziehen, um zu wissen, dass sich die schwarzen Linien über deinen gesamten Unterarm ziehen. Bis hin zu deiner Handfläche. Für alle sichtbar ist der Verrat, den deine Familie begangen hat und für den du mit deiner Freiheit bezahlen musst. Kannst nicht sein, wer du bist. Kannst nicht machen, was du willst. Sondern bist umgeben von einem Ort, der dir Angst macht. Trägst eine Farbe, die sich fremd anfühlt. Reiterschwarz hast du stets nur an deiner Mutter, an deinem Bruder gesehen. Hast dir nie vorgestellt, dass sich deine langen rotblonden Haaren - die du sowieso nur noch in deinem Zimmer offen trägst - jemals von der Uniform abheben würden. Aber die Wahl über deine Zukunft wurde dir genommen. Genauso wie sie dir gern dein Leben genommen hätten; bist dir fast sicher, dass sie nicht damit gerechnet haben, dass so viele von euch das Viadukt, das Dreschen überleben würden. Dass sich so viele Drachen dafür entscheiden würden, Kinder von Verrätern zu binden. Warst vielleicht selbst davon überrascht, als die Stimme in deinem Kopf aufgetaucht ist und dich von einer Kadettin zu einer Reiterin gemacht hat. Inzwischen weißt du, dass es reines Glück ist - gebunden zu werden, einen weiteren Tag zu erleben. Es ist das, was du seit der Rebellion jeden Tag tust: überleben statt leben. Mal mit mehr, mal mit weniger Schmerzen, doch immer mit dem Gedanken daran, nicht aufzugeben.

Die Illusion vor dir verblasst, nimmt dir den Blick auf dich selbst vielleicht im richtigen Moment, um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen, was deine Eltern wohl zu der Frau sagen würden, die du geworden bist. Um dich selbst nicht fragen zu müssen, ob sie stolz auf dich wären oder traurig über die Tatsache, dass dein Lachen nur noch selten laut erklingt. Dass deine Worte immer öfter auf deiner Zunge verbleiben, statt gedankenlos über deine Lippen zu fallen, wie es früher der Fall gewesen ist. Deine Sorglosigkeit hast du verloren, aber dafür hast du etwas anderes dazu gewonnen: einen kritischen Blick, einen starken Willen. Vielleicht sogar eine gewisse Furchtlosigkeit, die man als reine Verzweiflung erkennen könnte, würdest du Menschen nah genug an dich heranlassen. Denn auch, wenn du deine Gedanken zurückhältst, bedeutet es nicht, dass du nichts zu sagen hättest. Genau genommen hast du sogar Sorge, nicht mehr enden zu können, wenn du erst einmal beginnst – wenn du aufhören würdest, still zu sein und das weiterführen könntest, womit deine Eltern angefangen haben. Wahrheiten nicht mehr hinter deinem Trotz oder deinem Sarkasmus verbergen müsstest; immerhin wurdest du bereits als Verräterin markiert. Eine zu sein, fällt dir daher nicht einmal sonderlich schwer.
40 Ingameposts | 23.03.2025, 13:42
Basgiath War College
gespielt von Lara
21 Jahre
Reiterin
Mabel ist niemand der auffällt. Sie spricht leise, bewegt sich zurückhaltend, meidet den direkten Blickkontakt - nicht aus Schwäche, sondern aus Gewohnheit. Denn wer nie Raum einnimmt riskiert auch weniger verletzt zu werden. Und doch ist sie Reiterin im zweiten Jahr an Basgiath. Eine von denen die eigentlich gar nicht hier sein sollten. Eine, die niemand hat kommen sah, am allerwenigstens sie selbst.
Sie war sechzehn, als ihre Welt in sich zusammenbrach. Ihre Eltern - beide in der Tyrrischen Rebellion verstrickt, auf unterschiedliche Weise, mit unterschiedlichen Überzeugungen - wurden hingerichtet und sie selbst gezeichnet. Es war kein scharfer Schnitt, kein plötzliches Erwachen, sondern ein schleichendes Zerfallen all dessen was einmal Familie war. Ihre Mutter hatte versucht sie zu schützen - ihr Vater hatte geglaubt, sie sei stark genug um mehr zu verstehen als sie vorgab. Am Ende blieb nichts als ein leerer Raum in dem ihre Gedanken zu laut waren und ihre Schuld zu groß, um noch ganz Kind zu sein. Mabel hörte auf, zu fragen. Und begann, zu überleben.

Als Gezeichnete blieb ihr keine Wahl: Die Reiterausbildung war Pflicht. Dass sie überhaupt Prüfungen überlebte, glich einem Wunder - das sie das Dreschen jedoch überstand grenzte an Ironie. Der Drache, der sich ihr anschloss - ein grüner Dolchschwanz von 142 Jahren - wählte sie nicht aus Überzeugung, sondern aus Neugier. Oder Langeweile. Vielleicht war es auch nur Trotz. Jedenfalls rechnete keiner damit das sie die Bindung überleben würde - nicht einmal Thyn selbst. Aber irgendetwas an ihr ließ ihn bleiben und irgendetwas an ihm brachte sie dazu nicht loszulassen. Mit der Zeit wuchs eine seltsame, manchmal kratzbürstige Vertrautheit zwischen ihnen - die längst mehr geworden ist als Spott gegenüber Mabel. Thyn nennt sie noch immer "Würmchen", doch in seinen Augen liegt ein eigenes Leuchten wenn er es sagt. Er mag sie, mehr als er je zugeben würde. Und wenn Mabel wieder einmal von Professor Zarek zu hart auf die Matte geschickt wird ist es Thyn der tief knurrt und ein warnendes Fauchen in Zareks Richtung schickt. Seine Loyalität gehört längst nicht nur der Bindung - sie gehört ihr.
Doch Thyn ist verpaart. Und sein gebundener Drache Myra, gehört ausgerechnet Professor Zarek. Ein Mann, der so scharf urteilt wie seine Befehle sind: präzise, unnachgiebig, kalt. Zarek macht aus seiner Meinung über Mabel keinen Hehl. Er hält sie für schwach - für fehl am Platz. Und Mabel, so sehr sie sich auch bemüht kann dieses Urteil nicht ganz von sich weisen. Sie weiß, dass sie nicht glänzt. Das sie im Nahkampf zu langsam ist, zu unentschlossen, zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie beherrscht die Grundlagen, aber Fehler passieren ihr oft - vor allem wenn jemand wie Zarek sie beobachtet. Und doch ist es gerade sein Blick der sie immer wieder trifft. Nicht, weil sie ihn sucht. Sondern weil sie ihm nicht entkommen kann. Das ihre Drachen miteinander verbunden sind zwingt sie in seine Nähe - häufiger, enger, unentrinnbar.
Und Zarek, der ohnehin keinen Grund sieht Nachsicht zu üben scheint ihre Schwäche als Begründung für besonders harte Trainingsmethoden zu nehmen. Mabel hasst es. Hasst ihn nicht, nicht direkt - aber sie hasst das Gefühl unter ihm immer wieder zu versagen. Sie hasst, wie sehr sie sich unter Kontrolle halten muss wenn er spricht. Und sie hasst die Tatsache, dass sein Drache so ruhig und würdevoll ist, während Thyn nur selten zögert seine Missbilligung zu zeigen. Thyn ist kein Fan von Zarek. Er lässt es spüren. Nicht offen, nicht als Rebellion, aber in kleinen Momenten, in denen er schützend einen Flügel hebt oder sich mit knurrendem Brustkorb zwischen Mabel und Zarek stellt als wolle er sagen: Genug.

Trotz allem gibt es Dinge in denen Mabel aufblüht. Drachenkunde, magische Beschwörungen, Siegelkraft – all das liegt ihr, weil es lernbar ist, begreifbar, logisch. Und weil sie sich in solchen Disziplinen nicht beweisen muss, sondern einfach wachsen darf. Auch im Distanzkampf zeigt sich ein Talent: Mit dem Bogen ist sie ruhig, präzise und konzentriert - wenn sie nicht gerade beobachtet wird. In solchen Momenten ist sie wie eine andere. Nicht mächtig, aber kontrolliert. Nicht dominant, aber beständig. Was Mabel ausmacht ist keine offensichtliche Stärke. Es ist die Art, wie sie sich an den Rand stellt, ohne sich selbst zu verlieren. Wie sie andere liest, ohne sich aufzudrängen. Wie sie zweifelt, ohne ganz zu zerbrechen. Sie ist loyal - nicht zu einer Institution, sondern zu einem inneren Maßstab, den sie nie laut benennt. Und obwohl sie vieles an sich selbst infrage stellt gibt es Grenzen, die sie niemals überschreiten würde. Sie würde nie töten, nur weil man es ihr sagt. Nie gehorchen, wenn sie nicht versteht wofür. Ihre Zweifel sind Teil ihrer Moral - und auch wenn sie sich ihr im Weg stehen bewahren sie sie davor jemand zu werden der sie nicht sein will.
Mabel ist keine Heldin. Aber sie ist da. Noch immer. Und manchmal, wenn niemand hinschaut, wenn Zarek weg ist und Thyn schläft, wenn der Wind stillsteht und die Nacht kein Urteil fällt - dann glaubt sie fast, dass das genug ist.
2 Ingameposts | 14.04.2025, 10:49
Basgiath War College
gespielt von Elli
23 Jahre
Reiterin
Miren – Ein wilder Sturm auf zwei Beinen.
Wild, impulsiv, voller Leben – und doch mit einer Leere im Herzen, die selbst sie nicht füllen kann. Egal, wie oft sie es versucht hatte. Es ging nicht. Die Leere klaffte auf, nachdem man ihr alles genommen hatte, und der Abgrund unter ihr weitete sich weiter. Irgendwann würde sie fallen – und sie wartete auf diesen Tag. Wenn Miren sich an ihre Kindheit erinnerte, erinnerte sie sich stets an eine glückliche Kindheit – auch wenn ihre beiden Eltern Reiter waren und streng in ihrer Erziehung. Dennoch gab es Liebe und Wärme. Eine Wärme, die ihr heute schmerzlich fehlte. Es war also kein Wunder, dass Miren mit dem Wunsch aufwuchs, eine Reiterin zu werden und epische Kriegsgeschichten selbst zu schreiben. Auch wirklich nichts konnte das blonde Goldlöckchen umstimmen. Denn ihre Granny hatte es versucht – aber ist kläglich daran gescheitert, sie doch in die Richtung einer Schriftgelehrten zu lenken. Miren konnte schon als kleines Kind nicht still sitzen. Und vor einem Buch? Nope! Erst recht nicht als junge Erwachsene, die voller Tatendrang war.

All das Glück hatte einmal ein Ende, nachdem ihre Eltern vor ihren Augen hingerichtet worden waren. Bei der Erinnerung zieht sich ihr Herz schmerzlich zusammen. Erst später, nach der Hinrichtung ihrer Eltern, begriff Miren, dass ihre Eltern sie jahrelang vorbereitet hatten – auf ihr Schicksal (und ein düsteres, unentdecktes Geheimnis- welches ihr unbekannt ist.) In ihrer Kindheit gab es Lieder, die ihrer Mutter stets sang. Eines der Wiegenlieder ihrer Mutter vergaß sie nicht. Ein Lied, das die Veneni als schreckliche Monster umschrieb, ohne je den Begriff Veneni zu nennen. Ihre Mutter hatte ihr Hinweise gegeben, aber nie wirklich erwähnt, dass diese Gestalten tatsächlich existierten. Miren kann noch bis heute jede Strophe des Liedes. Schlimm genug, dass sie diese Wesen malt ohne zu ahnen, dass die "Märchengestalten" Realität waren. Also lebt sie mit dem Unwissen von Veneni und Wyvern.

Nach der Hinrichtung ihrer Eltern kam Miren – wie viele Kinder der Rebellion – in die Obhut einer regimetreuen Pflegefamilie. Offiziell ein sicherer Ort, ein neues Zuhause, fernab von alten Einflüssen. In Wahrheit war es ein Käfig aus kontrollierter Freundlichkeit und falscher Ordnung. Die Frau im Haus wirkte anfangs fürsorglich, fast mütterlich – liebevoll. Miren versuchte sogar, sich in dieser Familie zu integrieren.

Doch der Mann war alles andere als liebevoll. Er war ein Reiter – trug die Maske des ehrenvollen, stolzen Krieger. Dahinter verbarg sich ein Monster. Ein Ungeheuer, das mit Worten schnitt und mit Berührungen Wunden hinterließ, die sich tief in ihre Haut und noch tiefer in ihre Seele brannten.

Miren schweigt eisern über diese Zeit.
Es hat sie geprägt.
Sie glaubt, dass ein Teil ihres Herzens dabei gestorben ist.

Irgendwann wurde er versetzt – vermutlich, weil man seinen Dienst woanders brauchte. Miren war froh darüber. Und noch mehr, als sie endlich gerufen wurde, um als Gezeichnete in den gezwungenen Dienst des Reiches zu treten. Eine Reiterin zu werden. Der einzige Weg, aus der Hölle zu entkommen – und vielleicht auch, um ihren Eltern wieder ein Stück näher zu sein.

Heute ist Miren bekannt für ihre ungebändigte Art. Ihre Impulsivität, ihre Direktheit – und unberechenbar ist sie allemal. Sie stürzt sich in Kämpfe, weil der Adrenalinrausch sie lebendig macht, weil sie in der Gefahr endlich etwas spürt.

Sie lacht viel.

Ist humorvoll, manchmal sogar frech, manchmal albern – doch immer mit einem Hauch von Traurigkeit in den Augen, den man nur sieht, wenn man wirklich hinsieht. Und sie kennt. Wenn sie es jemals zulassen würde. Denn wenn es ernst wird, dann zieht sie sich zurück. Nicht, weil sie kalt ist – sondern weil ihr Herz schon so viel dulden musste. Wenn sie Bindungen knüpft, dann passiert das selten. Und wenn, dann nur mit ganzem Herzen. Denn halb kann sie nicht lieben. Nicht in der Freundschaft und auch nicht in der Liebe. Nur einer hat es bisher geschafft, ihr Herz einzunehmen: Mera. Ein junger, wilder und viel zu schöner Drache mit einem Ego, das vermutlich bei Sonnenlicht reflektiert. Er hat sie als seine Reiterin erwählt. Nicht, weil sie perfekt war – sondern weil sie blieb. Sie war geblieben und hat ihm in die Augen gesehen – zitternd, aber aufrecht. (Weil sie komplett vergessen hatte, wie man sich benimmt vor einem Braunen Drachen.) Miren war bereit zu sterben als sich die Nüster des Drachen senkte und ein bedrohliches Knurren aus den Rachen des Drachen kam... und doch stand sie.

Nun… jetzt haben beide sich. Mit ihm ist sie nicht nur eine Reiterin.

Mit ihm ist sie frei.
Sie fliegen nicht gemeinsam.
Sie sind Eins.

Und wenn du sie jemals lachen hörst, während sich Mera mit voller Wucht in ein Luftmanöver stürzt, dann weißt du: Das ist Miren. Die, die den Tod nicht mehr fürchtet – aber sich selbst manchmal schon.
4 Ingameposts | 14.05.2025, 07:10
Basgiath War College
gespielt von Jella
50 Jahre
Reiterin
Nicht jede Macht schlummert in starken Körpern. Manch wahre Stärke schlummert in der Verbindung, die man seit Jahren zum eigenen Drachen pflegt, in der Siegelkraft, die aus der Bindung entstanden ist und in dem Kopf, der auf schmalen Schultern sitzt. Myrrin lebt seit jeher mehrere Leben: das der Erforschung von Magie, speziell von Runen, eben jenes im Revolutionsrat und das andere als Lehrerin eben gerade an jener der Schule, die sie damals selbst kaum überlebt hat. In den Reihen der Reiterinnen und Reiter wurde sie stets aufgrund ihrer körperlichen Schwäche belächelt, hatte Glück überhaupt bis zum Dreschen zu kommen. Mittlerweile unterschätzt man sie weniger und doch ist da immer dieser Blick, der deuten lässt, dass manch einer glaubt, ohne ihre Drachen wäre sie nichts. Die schmale beinah zerbrechlich wirkende Frau hat gelernt solche Blicke durch ihre vier Jahrzehnte Lebenserfahrung auszublenden, ebenso wie sie sich mit ihren eigenen körperlichen Defiziten mittlerweile zu arrangieren weiß. Ihre maßgeschneiderten Flugleder lassen sie innerhalb ihrer Formation kaum noch auffallen, ihr Wissen über Magie macht sie nicht nur zu einer begnadeten Lehrerin, sondern auch zu einer ernstzunehmenden Gegnerin. Der Kampf ist ihr mittlerweile in ihr Innerstes gewebt, befeuert den rhythmischen Klang ihres Herzens und einen eisernen Willen. Zwei Mal musste Myrr in ihrem Leben etwas aufgeben, in beiden Fällen waren es andere Menschen und doch tut sie sich generell schwer mit dem Konzept, hält auch heute noch an stillen Wünschen fest, obwohl man sie hätte längst über den Haufen werfen können oder auch müssen. Es ist dieser nicht zu brechende Kampfgeist, der sie immer weitertreibt, selbst die schwersten Wunden und auch ihre bisherige Zeit an der Front überleben ließ. Dabei ist nicht zu verleugnen, dass sie über die Jahre Dinge verloren hat, Freunde, Vertraute, ihre eigene innere Wärme begraben unter einem Berg von Distanz, die sie zu den meisten Menschen in ihrer Umgebung hält, um in ihrem Doppelleben nicht aufzufliegen. Professionell ist das Adjektiv mit dem Meisten sie in ihrem beruflichen Kontext beschreiben, dabei glaubt sich Myrrin manchmal eher eine Hülle ihrer eigentlichen moralischen Kernwerte, eine Maske so lange zurechtgenäht bis kaum noch zu erkennen ist, wer eigentlich darunter steckt. Diese Ambivalenz ist für sie ein erprobtes und doch auch zuweilen einsames Konstrukt, einem die sie mit ihren magischen Studien entgeht, verbinden diese doch ihre beiden Welten.

Magische Beschwörungen sind für sie zum Alltag geworden, die Grenzen ihrer eigenen Energiereserven und jene ihres Drachen auszutesten, erfordert ein Feingefühl, mit der sie den meisten Aufgaben begegnet. Dabei scheut sie keineswegs ihre Siegelkraft des Energieentzugs gegen andere zu verwenden, weiß wohl aber um die Gefahren, die mit diesem komplexen Spiel einhergingen. Als Kind noch in dem Glauben, die Veneni seien nicht mehr als schaurige Geschichten, die man in ihrer Heimatprovinz Tyrrendor erzählte, folgerte das plötzliche Verschwinden ihrer Eltern und der Brief, den sie ihr in das kleine geheime lose Brett geschoben hatten, ein Wissen, welches sie fortan als Geheimnis durch die Welt tragen sollte. Ihr bis zu dem Verschwinden ihrer Eltern gelehrtes Wissen über Runenmagie sowie ein paar Bücher aus dem Familienerben blieb ein Weiteres. Beide sollten den Grundstein für ein Leben dominiert von Unausgesprochenem bilden, wissen doch bis heute selbst die wenigsten ihrer Vertrauten von der Tochter, die sie schon vor ihrem Wehrdienst bekam und in dem Wunsch ihr und sich selbst ein besseres Leben zu bieten, abgab. Jeglicher Versuch sie in den letzten Jahrzehnten zu finden und eventuell doch ein Verhältnis aufzubauen indes scheiterte.

Ihre Familie knöpft sich daher seit geraumer Zeit nicht aus Blutbanden sondern rein über denselben ideellen Anspruch, den der Revolutionsrat verfolgt. Ihr engster Vertrauter ist seit Jahren ihr Drache. Es erscheint nicht selten wie ein einsames Leben, ist der Rat doch nicht oft an einem Ort zu finden und sie unter ihnen am Ehesten sie selbst. Der kluge Kopf, der sie teils etwas zu verbissen werden lässt, wenn sie erst einmal Leidenschaft entwickelt hat, der unerschütterliche Glaube daran, dass die Wahrheit am Ende siegen muss und der Bezug zur Gemeinschaft und Menschlichkeit, die ihr im Grunde eigentlich so wichtig sind. Es gab immer wieder Zweifel über die Jahre, aber keiner war stark genug, um sie von ihrem Weg abzubringen, weil die Revolution mittlerweile stark an ihren Lebenssinn gebunden ist. Myrrin will eine bessere Welt, eine freie Welt, unabhängig der Bedingungen. Es lässt sie manch moralische Grenze, die sie sich vor Jahren gesetzt hat, überschreiten, Menschen manipulieren, in dem Glauben nur das Beste für sie zu tun oder der Erwartung, andersherum würde es genauso geschehen. Es hat sie verändert, ihre eigentliche Wärme ebenso gedrosselt wie abseits der Magie ausgelebte Kreativität. Der Gedanke, dass sie in einem danach wieder weicher werden kann, ist über die Jahre hinweg leise geworden und vielleicht, ganz vielleicht, liegt es auch daran, dass sie nicht mehr sicher ist, ob sie an eines glaubt.
17 Ingameposts | 08.02.2025, 14:39
Militär Navarre
gespielt von Dine
30 Jahre
Diplomatin
Merindah Stone ist die jüngste Tochter des Herzogshauses von Elsum – zierlich, sanft, eine stille Beobachterin in einer Welt, die Stärke und Pflichterfüllung fordert. Sie entspricht nicht dem Bild einer Soldatin: Schmerzresistenz, Durchsetzungskraft, das Ringen um Autorität – all das liegt ihr fern. Stattdessen besitzt sie eine tiefe Empathie, ein feines Gespür für Stimmungen, eine natürliche Intuition. Loyal und friedfertig, sucht sie keinen Streit, vermeidet Risiken – und doch: Hinter ihrer Fassade aus Anmut und Pflicht ruht ein leiser Trotz, ein unbestimmter Wunsch, mehr zu sein als nur eine zierliche Prinzessin in einem goldenen Käfig. Von klein auf wurde Merindah in die Rolle der „stillen Tochter“ gedrängt – während ihre Geschwister zu Soldaten heranwuchsen, zu Strategen, zu Vertretern der Familie, war für sie der Weg klar: Sie sollte hübsch lächeln, artig repräsentieren, das Band sein, das die Familie zusammenhielt. Ihre Mutter sagte oft, dass es eine Ehre sei, „die Stille zu wahren“, und Merindah verstand früh, was von ihr erwartet wurde. Doch es gab Momente, in denen die Fassade Risse bekam: Nächte, in denen sie sich aus dem Fenster der Bibliothek schlich, nur um den Himmel über den Bergen zu sehen. Bücher, die sie heimlich las, um mehr über die Welt jenseits der Mauern zu erfahren. In diesen Augenblicken spürt Merindah den inneren Konflikt, der sie prägt: Auf der einen Seite die Pflicht, das zu sein, was man von ihr erwartet – die sanfte Tochter, das Porzellanpüppchen, das niemals bricht. Auf der anderen Seite der leise Drang, sich nicht in der Rolle zu verlieren, die andere für sie geschrieben haben. Sie weiß, dass ihre Familie Kraft daraus zieht, sie in Sicherheit zu wissen, doch manchmal fühlt es sich an, als würde sie ersticken unter dem Gewicht all dieser Erwartungen. Die Welt, in der Merindah lebt, ist geprägt von Härte, von militärischer Effizienz, von geopolitischen Konflikten. Es gibt wenig Platz für Mitgefühl, wenig Raum für die leisen Töne, die sie so gut beherrscht. Sie fühlt sich fehl am Platz in einer Welt, die auf Befehl und Gehorsam gebaut ist, und doch kann sie nicht einfach ausbrechen. Ihre kleinen Ausflüge – die Hilfe für die Waisenhäuser, die Bücher, die sie liest, das Verweilen in Gedanken an ein freieres Leben – sind für sie Ventile, um nicht ganz in der Rolle zu verschwinden, die andere für sie festgelegt haben. Merindah lebt im Spannungsfeld zwischen Anpassung und Sehnsucht, zwischen der Loyalität zu ihrer Familie und dem stillen Wunsch nach einem eigenen Weg. Sie ist vorsichtig, abwartend, zögert oft, doch in ihrem Herzen schlummert ein Mut, der in den richtigen Momenten leise aufblitzt – verborgen hinter dem zarten Porzellan, das sie nach außen trägt.
3 Ingameposts | 02.06.2025, 06:37
Zivil Navarre
gespielt von Miri
38 Jahre
Reiter
Dein Lachen ist laut. Da, hier, wo’s laut sein darf. Frei. Rollst mit den Augen, immer noch lachend. Hast Blicke bei denen, die dir Geschichten so erzählen, dass sie lebendig werden. Immer zwei offene Ohren und den Mund, die Lippen, Kinnlade, ein Stück runter. Eine Frage, noch eine, zwei, drei. Kannst nie genug wissen, nie genug haben. Die Neugierde, die hinter den aufmerksamen Blicken steckt, die’s schließlich nie gestillt. Manchmal da fällt es dir richtig leicht die richtigen Fragen zu stellen, an den richtigen Orten zu sein, da zu sein. Dann ist dieses: ein guter Freund sein, so leicht als wär das alles was du bist. Obwohl du oft genug das Gegenteil davon bist, das Gegenteil von leicht, das Gegenteil von gut.

Die Ruhe, die Stille, das Abwarten. Sturm, der unter deinem Brustkorb tobt und nur die Miene, die nach Außen nichts durchscheinen lässt. Bist kontrolliert, gefasst, nachdenklich. Lieber zwei Worte zu spät, als überhaupt etwas sagen, weil du deine Zeit brauchst um Entscheidungen zu treffen mit denen du dich wohl fühlst. Du willst nichts falsch machen. Sei es bei den einfachen Dingen, oder den großen. Deine Mutter sagt, dass du hättest dem Brot beim Backen zusehen können, weil ihr in eurer Ruhe, dem stillen aufgehen, so gleicht.

Da sind Geheimnisse, Dinge, die du nicht sagst, nur denkst, still trägst, die sich mit wenigen, mit beinahe niemanden und dann mit niemanden teilen lassen. Gewicht, das auf deinen Schultern sitzt. Verantwortung, der du nie ausweichst, auch wenn du nicht danach gefragt hast, weil du immer ja sagen, immer helfen würdest. Nicht, dass du es zugibst, das Weiche oft versuchst zu verstecken, aber’s ist da. In den kleinen Gesten, die so nebensächlich wirken, dass sie’s niemals wirklich sind. Du bist der zum Anlehnen, wo die Tür immer offen steht, wo man nicht nachfragen muss, wenn man aus Albträumen aufwacht und wo nächtelang gesprochen werden kann, weil man weiß, dass du dem Zuhören nicht müde wirst. Noch einen Ratschlag mehr geben kannst. Mehr geben willst. Du hältst, hältst fest und bist der doppelte Boden, das sichere Netz, immer offene Arme, die bereit sind zum Fangen.

Man muss an den ganzen offensichtlichen Dingen schon vorbei sehen wollen, um die Tränen, das Zerbrechliche zu sehen. Da wo der Schmerz sitzt, bist du so fürchterlich still, dass da beinahe gar nichts ist. Hast früher so gern gesprochen, über den Mann der du sein wolltest und verlierst heute so wenig Worte über den Mann der du bist. Nicht über die Frage, ob sie stolz wären. Deine Mutter, dein Vater. Stolz über den Reiter zu dem du Herangewachsen bist. Stolz über die Stürme, denen du trotzt und liebevoll zu den Unruhen in dir selbst. Wüsstest gern, ob sie Angst hätten, weil du Teil von etwas Großem bist, ob sie dich noch wieder erkennen würden, oder ob du schon so lange schweigst, dass da nichts mehr zu erkennen ist.

Hast Angst was ist, wenn niemand dich mehr erkennt.
5 Ingameposts | 01.05.2025, 11:06
Militär Navarre
gespielt von Lini
23 Jahre
Heilkundige
Dein Leben war von Frieden und Harmonie geprägt, schon dein ganzes Leben lang. Deine Eltern haben deinem Bruder und dir auch genau dies weitergegeben, dass es wichtig ist den Frieden in der Welt zu wahren. Krieg gab es schon genug, Leid gab es schon genug. Das beste Beispiel war das Separstistenkind welches ihr aufgenommen hattet. Welches seine Familie in einem sinnlosen Kampf verloren hatte - zumindest glaubst du, dass er sinnlos war. Denn du weißt bis heute nichts von dem Geheimwissen, dem Wissen wieso die Rebellion stattgefunden hatte. Dennoch stehst du auch den Gezeichneten nicht negativ gegenüber, weil du der Überzeugung bist, dass niemand für die Fehler anderer büßen soll. Also hast du es in der Mitte deiner Familie aufgenommen und dich darum gekümmert, es vielleicht sogar als Teil deiner Familie angesehen. Du wusstest, dass es in den Reiterquadranten muss und deine Familie war nicht bekannt dafür, Reiter hervor zu bringen. Dafür seid ihr zu friedlich, zu harmoniebedürftig, wollt Menschen helfen und den Frieden wahren. Doch du hast dich bemüht dem Gezeichneten zu helfen, mit deinem Wissen, so gut es geht.

Als deine Wehrpflicht bevorstand, war für deinen Bruder und dich klar, dass ihr zu den Heilkundigen gehen würdet. Ihr würdet Menschen helfen und Schmerzen lindern. Ein Abenteuer fernab eurer Eltern stand bevor und du hast dich darauf tierisch gefreut, so lange, bis man euch in unterschiedliche Geschwader einordnete. Für dich brach eine Welt zusammen, du warst noch nie von Ace getrennt. Euer ganzes Leben nicht. Du hättest gerne protestiert, aber das hätte nichts gebracht, also hast du dich gefügt, mit stillem Protest. Natürlich könnt ihr euch weiterhin sehen, ziemlich häufig und dennoch ist es anders. Befremdlich. Aber vielleicht war diese Trennung auch notwendig, damit jeder von euch seinen eigenen Weg voran tastet. Eigene Wege geht, riskiert. Neue Menschen kennen lernt. Das ist dir von Anfang an nicht schwer gefallen und mittlerweile hast du einen breiten Pulk an wichtigen Menschen, auch wenn niemand je an deinen Zwilling herankommt. Im College kommt es dir zum Vorteil, dass dein Vater Heilkundiger ist und du somit schon so unendlich viel Wissen vorher hattest. Da macht dir wirklich keiner in deinem Alter etwas vor. Aber bei den Praxissachen sieht es anders aus. Vor allem, wenn du nach draußen sollst. In die Nähe von Drachen, die dir bis heute eine Heidenangst einjagen. Witzigerweise sind viele deiner Freunde Reiter und du versorgst regelmäßig ihre Verletzungen, was dir immer wieder weh tut, vor allem, weil es deine Freunde sind. Während du dich um Verletzte kümmerst, hast du immer ein offenes Ohr für sie und versuchst sie von den Schmerzen abzulenken, es ihnen irgendwie zu erleichtern.

So friedlich und harmonisch du auch bist, wenn jemand deinen Freunden oder gar deinem Zwillingsbruder Unrecht tut, dann kannst du wie ein Sturm poltern. Auch wenn man es dir nicht zutrauen mag, du kannst dann richtig hochfahren und es gibt nur wenige, darunter dein Bruder, die dich dann herunter holen können. Du hasst Ungerechtigkeit und ganz besonders, wenn sie deinen Liebsten widerfährt. Aber auch bei Anderen, Fremden. Jeder sollte eine gerechte Chance haben, ganz gleich, was die Vorgeschichte ist. Denn niemand kann was für die begangenen Fehler anderer Personen.
2 Ingameposts | 13.05.2025, 05:38
Basgiath War College

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