Codex of Flame and Fury
codex of flame and fury
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Charakterliste
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gespielt von Maj
19 Jahre
Sonstige
Fürstentochter war für Iarla Selqir immer nur ein Flüstern, das nicht an ihr Ohr dringen sollte. Man murmelte es hinter hervorgehaltener Hand und mit einer gewissen Unsicherheit, ob ihr eigener Vater – und Herr von Draukhan – ihr heute wohlgesonnen war oder es bevorzugte, sein jüngstes Kind nicht zur Kenntnis zu nehmen. Mittlerweile aber ist jener Vater tot, ist jene Stadt gefallen, in der Iarla geboren und aufgewachsen ist. Wer heute ihren Titel flüstert, der erinnert sich an ihre Herkunft, an ihre Abstammung und weiß auch: Nichts könnte von geringerer Bedeutung sein. Jetzt, wo Draukhan gefallen ist. Jetzt, wo man die Trümmer der Stadt nur noch ausschlachtet, statt einen Wiederaufbau in Betracht zu ziehen. Jetzt, wo auch in den umliegenden Orten Menschen ihr Hab und Gut packen und versuchen, mehr Abstand zwischen sich und die Ostgrenze Poromiels zu bringen.
Iarla ist bloß eine von ihnen.
Ein Flüchtlingskind, das sich im Lager außerhalb von Mirik noch herumtreibt und offensichtlich darauf wartet, dass das Militär für sie und ihresgleichen endlich eine Lösung findet. Das darauf wartet, dass die Verletzungen der letzten ausgeheilt sind – ehe die ersten von ihnen an Entbehrung und Winter sterben. Dass sie mit ihren 19 Jahren mehr junge Frau als Kind ist, sieht man auch Iarla nicht mehr an. Zu dünn der Körper, zu groß die blauen Augen, die zwar nicht von der Welt, aber doch vom Krieg und den menschlichen Abgründen schon zu viel gesehen haben.
Und die weiterhin weit geöffnet bleiben.
Iarla sieht hin, beobachtet – und passt sich an Situationen an, statt zu erwarten, dass sich etwas oder jemand ihr anpasst. Das eigene Elternhaus war diesbezüglich eine gute Lehre. ‚Prinzessin‘ und ‚jemandem übergeordnet‘ war sie nie. Stattdessen galt sie mancher Tage als Mörderin ihrer eigenen Mutter, tat besser daran, im Hintergrund zu verschwinden und sich mit den Bediensteten und deren Kindern zu solidarisieren.
Kein Wunder, dass sie sich unter ‚den einfachen Menschen‘, unter den ‚Zurückgelassenen‘ der Flüchtlinge jetzt wohlfühlt – und für sie gar Verantwortung übernehmen würde, könnte sie dies in irgendeiner Hinsicht. Doch sie kämpft mit der eigenen psychischen Belastbarkeit. Es fehlen Macht und Einfluss. Es fehlt die Idee von einem Ziel, für dessen Verwirklichung Iarla Kreativität und Improvisationstalent ansonsten einsetzen würde.
7 Ingameposts | 17.04.2025, 13:46
Zivil Poromiel
gespielt von Jella
21 Jahre
Reiterin
Den Kopf eigentlich schon immer in Büchern oder in den Wolken, flüchtete sich Ivelle Nyra Kinnaird stets gern in fremde Welten, wo die eigene doch teils so düster erschien. Ein gewisser Hang zu Eskapismus ist ihr geblieben, eine Liebe für Bücher ebenfalls, aber ein Teil ihrer Träume hat sich schon vor geraumer Zeit in ihre Realität verlagert. Sie mag ein oder zehn Märchen zu viel gelesen haben, die sie lange ein „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ als erreichbares Ziel ansehen ließen. Diese Romantisierung musste sich aufgrund ein bisschen Enttäuschung verflüchtigen, schließlich kann sie die Überzeugung, dass es nicht das Ende sein kann, wenn’s nicht glücklich ist, anhand unterschiedlicher Erlebnisse ihrer letzten Lebensjahre problemlos widerlegen. An den Glauben, dass Liebe eine magische Kraft inneruht, indes klammert sie sich mit einem dieser eisernen Griffe, welche die Fingerknöchel blasser hervortreten lassen. Schließlich ist es eben diese Liebe, die sie von ihrem lange Jahre gereiften Plan ihren Dienst als Schriftgelehrte zu verbringen, zur Entscheidung bewogen hat, sowie ihre Jugendliebe Reiterin werden zu wollen. Ein Jahr Vorbereitung schien kaum genug, um die eher belesene als sportliche junge Frau über das Viadukt und durch die darauffolgenden Gauntletprüfung zu bringen, aber sie überraschte wohl viele damit, dass sie selbst die Präsentation überlebte und sich schließlich beim Dreschen sogar ein Drache für sie entschied. Aus einem metaphorischen ‚Mit dem Kopf in den Wolken‘ ist also auch eine Tatsächlichkeit geworden. Ihre körperlichen Schwächen haben sich über das erste Jahr verringert, ihre Stärken liegen aber nach wie vor in der Theorie. Belesen ist sie also weiterhin, dass gleich beide Gründe, dass sie Reiterin werden wollte, ebenfalls durch das College wandeln, hat sie jedoch nicht gänzlich bis zum Ende durchdacht.

Den Traum einer lebenslangen Beziehung mit ihrer Jugendliebe, ließ sie die von ihren Eltern – eigentlich Adoptiveltern, aber sie hat sie schon vor langer Zeit als ihre Familie angenommen – angestrebte Verlobung als unmöglich ansehen und durch die Bindung mit einem Drachen auf genügend Eigenständigkeit hoffen, ihr zu entgehen. Dass ihre Jugendliebe die Distanz wahrt, obwohl sie manchmal nur ein paar Schritte trennen – schließlich ist er auch Reiter geworden – lässt sie manchmal an ihrer Rolle der hoffnungslosen Romantikerin zweifeln. Cillian Beolan als potenziellen Ehemann zu sehen, kommt irgendwie trotzdem nicht so recht in Frage. Vielleicht folgerten gerade diese Unsicherheiten ihre Siegelkraft, die ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt. Nicht nur, dass Vorausseher selten sind, ihre prophetischen Träume sind auch noch höchst schwierig einzuordnen. Meist sieht Ivelle nur die kleinsten Details einer Szenerie und kann häufig, wenn überhaupt, erst in Momenten, wo sie ihnen tatsächlich begegnet, einordnen, was sie bedeuten. Dabei hilft manchmal jemandem aus ihrer Staffel vielleicht erst mit dem rechten Fuß loszulaufen oder den Schuh neu zu binden oder ein gewisses Essen nicht zu wählen. Es sind Kleinigkeiten, die großen Visionen blieben bisher aus, aber hilfreich kann die ein oder andere sicherlich sein. Für jemanden, der derart viel tagträumt, vielleicht auch eine Form von Ironie des Schicksals, in ihren Träumen nun tatsächlich möglichen Realitäten zu begegnen und noch mehr, dass sich diese Prophezeiungen zuletzt nicht mehr nur auf ihre Träume beschränken.

Ivelle erscheint manch einem sicherlich immer noch etwas zu zart und sanft, aber die letzten Monate und das letzte Jahr haben sie durchaus etwas härter werden lassen. Sie ist mehr so naiv zu glauben, dass alle ihr etwas Gutes wollen, erliegt wohl aber dem IrrGlauben, dass das Gute am Ende stärker sein muss. Hilfsbereitschaft bedeutet ihr viel, Streit eher weniger, aber in Momenten, in denen sie früher geschwiegen hätte, ergreift sie nun auch einmal bestimmt Partei. Nicht nur für andere, sondern auch sich selbst. Mit ein bisschen mehr Schatten innerhalb der Welt und auch in ihrem Charakter hat sie sich arrangiert. List, um des überlisten willen, ist ihr aber immer noch genauso zuwider, wie andere auszunutzen, so hilfreich es sicherlich in ihrem neuen Leben auch manchmal wäre. Ihr Herz indes hat sich etwas mehr verschlossen und Vorsicht ist mit dem ein oder anderen Verrat einhergegangen, aber dem zum Trotz würde sie immer noch lieber weitere Freundschaften schließen, als sich Feinde zu machen. Ivelle wird gerne gemocht und lernt gerade erst, damit umzugehen, wenn Menschen es nicht tun.
31 Ingameposts | 29.01.2025, 17:07
Basgiath War College
gespielt von Crim
20 Jahre
Reiterin
Irelia, die Abenteuerin.
Vor knapp fünf Jahren hätte die junge Frau noch herzlich bei solch einer Äußerung gelacht und wohl im Scherze die Bitte geäußert, diese fantastische Geschichte doch lesen zu dürfen. Denn es könne nichts anderes sein, als ein blankes Fantasieprodukt. Welche Abenteuer wären schon zu erwarten gewesen, wenn man am Hof einer kleinen Baronie aufwuchs, wo sich Fuchs und Hase des Abends Gute Nacht wünschten? Man traf sich am Marktplatz und plauderte, man half den Bauern mit Zugtieren oder dem Förster im Wald. Selten war Irelia ihre Heimat so sehr wie ein von der Außenwelt unberührtes Paradies vorgekommen, wie in den letzten vier Jahren und umso mehr in den letzten Wochen. Seitdem sie das Viadukt überquert hatte, war alles anders geworden- nein, bereits zuvor. Mit ihrem Umzug zu ihrer Tante Shahar und der beginnenden Vorbereitung für ihre Ausbildung im Reiterquadranten.

Das war also Irelia, die Abenteuerin: eine Drachenreiterin. Seit jeher fasziniert von der Natur und jedweden Geschöpfen, von den Mythen und Legenden des Königreichs, lag ihr Schicksal darin ihre Schritte genau in diese Welt zu setzen. Einst gut behütet im elterlichen Haus, war es nun ihre Pflicht bei knarzenden Dielen mitten in der Nacht aufzuwachen, um sich notfalls verteidigen zu können. Sie hatte Wind und Wetter zu trotzen, wenn der Pfad voller Hindernisse zu bewältigen war, sowie ihren Körper im Trainingskampf und den Flugmanövern das Härteste abzuverlangen. Obgleich sie erst seit wenigen Wochen ihr erstes Jahr in Basgiath beschritt, kam es ihr bereits wie eine Ewigkeit vor und wie, als wäre alles Vorangegangene einem fremden Leben entsprungen. Dabei musste sie noch nicht einmal an das Elternhaus denken, selbst ihre Zeit bei Fendyr erschien ihr surreal und fern. Wann hatte sie zuletzt Atharion bei seinem liebsten Hobby Gesellschaft geleistet und sich von seiner Begeisterung anstecken lassen? Wann neidvoll an der Harfe gezupft, die sie nie zu spielen gelernt hatte, wann in der Küche verbotenerweise ihren Finger in die Creme der zu backenden Torte gesteckt, und war dann lachend davon gelaufen? Obwohl ihr die Stunden des Trainings viel präsenter in Erinnerung blieben, schienen auch diese in ihrer Erinnerung immer weiter zu verschwimmen.

Basgiath war ihr Lebensmittelpunkt und von diesem an würde sich ihr Leben weiter entwickeln. Das Mädchen, das gerne bei Volksfesten tanzte und ihren älteren Geschwistern hinterher gejagt war, fand sich vom Schicksal gefordert mit ihrer Kindlichkeit abzuschließen und sich der Verantwortung zu beweisen, die von ihr als Reiterin gefordert wurde. Es war nicht ihre Wahl gewesen, doch diese klagenden Worte kämen niemals über ihre Lippen, da sie die Ehre ihrer Familie beschmutzen würden: diese wussten doch schließlich, was das Beste für sie wäre, und sie als junges Ding hatte sich den Forderungen zu fügen. Irelia besaß nicht den Ehrgeiz von der Vorstellung vorangetrieben zu werden, die Beste des Geschwaders oder der Staffel zu werden, doch sie wollte im Namen ihrer Familie Kameradschaft und Ausdauer beweisen. Mehr noch: denn als sich der überwältigend große und eindrucksvolle grüne Drache für sie entschieden hatte, schenkte er ihr genau mit dieser Wahl ein neues Vertrauen in sich. Solch ein Wesen könne nicht falsch liegen, denn Drachen waren unfehlbar, und was auch immer er in ihr zu erkennen geglaubt hatte, würde sie beharrlich suchen und an die Oberfläche kehren.
1 Ingameposts | 18.06.2025, 15:04
Basgiath War College
gespielt von Miri
23 Jahre
Reiter
0 Ingameposts | 06.07.2025, 17:25
Basgiath War College
gespielt von Jella
31 Jahre
Reiterin
„Ich fall vielleicht hin, aber ich bleib nicht liegen.“ Galt damals einer Gegnerin auf der Matte, die sie zu Fall gebracht hatte und sich ihrem Sieg sicher glaubte. Sie stand auf und sorgte dafür, dass der Kampf anders ausging. Hinfallen und aufstehen – immer und immer wieder. Imogen Lovren hat das Aufgeben nie so richtig gelernt, auch wenn sie mittlerweile weiß, wann es im Trainingsszenario besser ist, eine Niederlage einzustecken. Als Sohn eines Reiters war das Schwarz, welches sie heute trägt, schon früh Teil ihres Lebens. Dabei war der Weg, den sie ging, nicht einmal unbedingt für sie vorgesehen. Sie hatte die Wahl und entschied sich doch für den Reiterquadranten. Für die Gefahr, für das Hinfallen und Aufstehen. Für die Herausforderung, die es ihr brachte. Dafür, dass sie den Weg ihres Vaters in aller erster Linie anders bestreiten wollte. Er war kein Vorbild, auch wenn sie sich nie davon freisprechen konnte, ihm in zu vielen Dingen zu ähneln. Die Folge des Lebens, welches sie geführt und welches sie sich ausgesucht hat, ist eine Härte gegenüber Gefühlen, die sie nur schwer ablegen kann. Ist in Imogens Selbstverständnis alles gut und in Ordnung, selbst wenn es sich emotional nicht so anfühlt. Man steht eben auch dann wieder auf, wenn man eigentlich lieber liegen bleiben möchte, weil man der Alternative keinen Raum gibt. Der lovrensche Optimismus ist in dieser Linie trockener Sarkasmus, kein wahrer Hoffnungsschimmer und sie lebt ihn. Seit Jahren.

Stein im Äußeren, Stein im Inneren, weil jeder Schutz auch bedeutet, dass von der anderen Seite ebenso nichts durchkommt.

Ihr Ehrgeiz macht sie zu einer passablen Reiterin, deren Beförderung zum Captain ihr auch erste Verantwortung zuspielt. Es ist andere als eben jene, die sie im College hatte, auch wenn‘s schon immer irgendwie um’s Überleben anderer ging. Staffelführung, dann Geschwaderführung. Sie kann sich dem Gefühl von Stolz nicht entziehen, was auf Beförderungen folgte und auch immer noch folgt. Dabei geht’s heute auch um ihr Überleben. Das Leben als Drachenreiterin ist kürzer als das anderer. Das Leben ist trotzdem gut gelebt, wenn man vor allem die positiven Dinge in den Fokus schiebt. Ihre mangelnde Empathie macht sie zu keiner schlechten Freundin, schließlich bedeuten ihr Menschen etwas. Es macht sie nur nicht so feinfühlig für die kleinsten Regungen. Das kann auch gut sein. Weil’s ihr erlaubt über die spitze Zunge ihres Drachens hinwegzusehen. Kann auch gut sein, weil sie dadurch nicht jeden zwingt, über das zu reden, was beschäftigt. Und das tut sie selbst auch nicht gern. Aufstehen und weitermachen ist einfacher, wenn man’s nicht zerdenkt. Wenn sie es doch mal tut, dann wird alles seziert. Aufgeben ist auch in Bezug auf Menschen für sie keine richtige Option. Es gibt nur einen, von dem hat sie sich losgesagt, auch wenn sie seinen Nachnamen noch trägt. Und ja, sie fällt noch heute manchmal hin. Aber liegen geblieben ist sie bisher nicht.
5 Ingameposts | 22.04.2025, 16:11
Militär Navarre
gespielt von Lara
29 Jahre
Fliegerin
Manche Menschen kommen auf die Welt mit einem Spiegel an ihrer Seite. Für Isadora war dieser Spiegel ihre Zwillingsschwester. Zwei Körper, ein Herzschlag. Sie waren nicht gleich - nicht ganz. Ihre Schwester - hell, herzlich, voller Leben. Sie war ein Sonnenstrahl in Bewegung, hatte ein sanftes Gemüt, war voller Mitgefühl, aber keineswegs naiv. In ihr schlummerte eine List, ein feines Gespür für Menschen, das viele unterschätzten. Sie war kein typisches Kriegskind - und doch flog sie mit dem gleichen Stolz wie jede Kämpferin. Ihr Mut war nicht laut, aber standhaft. Sie gab nie auf, auch wenn sie oft unterschätzt wurde.
Isadora hingegen trägt ihre Welt stiller in sich. Beobachtend. Wach. Sie ist erdiger, klarer. Eine Kriegerin von Natur aus, aber keine, die mit dem Schwert vorgeht wenn Worte reichen. Doch während ihre Schwester das Licht anzog, war Isadora das Feuer im Schatten - überraschend, wenn man glaubte sie zu kennen. Ruhe war ihr Grundzustand, aber in ihren Adern lebte ein Funke, der in entscheidenden Momenten hell aufflammte. Spontan, entschlossen, furchtlos.

Von klein auf war klar: Die beiden würden fliegen. Greifen waren in ihrer Familie Tradition - und Ehre. An der Akademie lernten sie gemeinsam zu fliegen. Ihre Schwester bestand die Prüfungen mit Intuition und Charme. Isadora mit Präzision und Biss. Sie war keine, die sich laut nach vorn drängte, aber sie glänzte in ihrer Konzentration, in ihrer Entschlossenheit. Still, aber nicht kalt. Wer sie kannte, wusste, dass ihre Entscheidungen oft spontan kamen - nicht aus dem Kopf, sondern aus dem Bauch. Und meistens hatte sie recht.
Als Calyon Dornval zu ihnen stieß veränderte sich etwas. Mit Cal entstand aus Drei ein perfektes Trio - eine Freundschaft, die bedingungslos war. Ein Gleichgewicht, das sich nicht aufdrängte sondern trug. Sie lebten für einander und standen füreinander ein. Prüfungen, Patrouillen, verbotene Mutproben - es war mehr als Freundschaft, fast eine zweite Familie.
Cal und Isadora verstanden sich auf einer Ebene, die nicht erklärt werden musste. Und obwohl Isadora nie ein Wort sagte, verliebte sie sich in Cal - nicht mit Sturm und Drang, sondern still. Nicht in das, was Cal sein wollte - sondern in das was er war wenn niemand hinsah. Doch sein Blick glitt immer wieder zu ihrer Schwester - dem Sonnenlicht. Und irgendwann blieb er dort. Isadora sah es, schwieg - nicht aus Schwäche, sondern aus Loyalität. Ihre Gefühle für Cal verbarg sie mit disziplinierter Entschlossenheit. Es hätte keinen Sinn gemacht, etwas zu sagen. Und vielleicht - so redete sie sich ein - war es auch besser so.

Drei Jahre früher - eine Mission gegen die Venin, tief am Rand des Ödlands. Cal und ihre Schwester zogen los. Nur einer kam zurück. Der Schmerz kam nicht wie ein Schlag, sondern wie ein langsames Ertrinken. Cal veränderte sich. Schweigsam, leer, kalt. Er sprach nicht über den Einsatz, nicht über den Tod. Wo einst Vertrauen war, blieb nur Distanz. Keine Worte. Kein Blick. Nur Schweigen. Und Isadora? Sie stand zwischen den Trümmern ihrer Welt und wurde von dem Mann ignoriert, den sie umso mehr brauchte.
Sie blieb ein paar Monate - hielt den Dienst aufrecht, trug das Gewicht des Verlustes allein. Doch als Cal ihr zuletzt nicht einmal mehr in die Augen sah, bat sie um Versetzung - Weg vom Ort des Verlusts. Weg von Cal.

Die Versetzung brachte sie zurück in die Nähe ihrer Familie. Dort heilte sie nicht wirklich, aber manches schmerzte weniger. Sie flog. Sie trainierte. Sie schwieg. Manchmal lachte sie sogar. Doch das Schweigen in ihr blieb. Nir wurde ihr neuer Anker. Der silberne Seegreif sprach nicht viel, tat nichts Überflüssiges - aber er wich ihr nicht von der Seite. Er verstand was unausgesprochen blieb. In ihm fand sie eine Ruhe die nicht schwieg sondern hielt.
Und nun ist sie zurück. Zurück am alten Stützpunkt. Zurück bei den Ruinen, aus denen sie sich herausgearbeitet hat - und bei Cal. Es ist nicht mehr wie früher. Nichts ist das.
1 Ingameposts | 14.05.2025, 17:49
Militär Poromiel

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