Charakterliste
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gespielt von Jella
21 Jahre
Reiterin
Den Kopf eigentlich schon immer in Büchern oder in den Wolken, flüchtete sich Ivelle Nyra Kinnaird stets gern in fremde Welten, wo die eigene doch teils so düster erschien. Ein gewisser Hang zu Eskapismus ist ihr geblieben, eine Liebe für Bücher ebenfalls, aber ein Teil ihrer Träume hat sich schon vor geraumer Zeit in ihre Realität verlagert. Sie mag ein oder zehn Märchen zu viel gelesen haben, die sie lange ein „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ als erreichbares Ziel ansehen ließen. Diese Romantisierung musste sich aufgrund ein bisschen Enttäuschung verflüchtigen, schließlich kann sie die Überzeugung, dass es nicht das Ende sein kann, wenn’s nicht glücklich ist, anhand unterschiedlicher Erlebnisse ihrer letzten Lebensjahre problemlos widerlegen. An den Glauben, dass Liebe eine magische Kraft inneruht, indes klammert sie sich mit einem dieser eisernen Griffe, welche die Fingerknöchel blasser hervortreten lassen. Schließlich ist es eben diese Liebe, die sie von ihrem lange Jahre gereiften Plan ihren Dienst als Schriftgelehrte zu verbringen, zur Entscheidung bewogen hat, sowie ihre Jugendliebe Reiterin werden zu wollen. Ein Jahr Vorbereitung schien kaum genug, um die eher belesene als sportliche junge Frau über das Viadukt und durch die darauffolgenden Gauntletprüfung zu bringen, aber sie überraschte wohl viele damit, dass sie selbst die Präsentation überlebte und sich schließlich beim Dreschen sogar ein Drache für sie entschied. Aus einem metaphorischen ‚Mit dem Kopf in den Wolken‘ ist also auch eine Tatsächlichkeit geworden. Ihre körperlichen Schwächen haben sich über das erste Jahr verringert, ihre Stärken liegen aber nach wie vor in der Theorie. Belesen ist sie also weiterhin, dass gleich beide Gründe, dass sie Reiterin werden wollte, ebenfalls durch das College wandeln, hat sie jedoch nicht gänzlich bis zum Ende durchdacht.
Den Traum einer lebenslangen Beziehung mit ihrer Jugendliebe, ließ sie die von ihren Eltern – eigentlich Adoptiveltern, aber sie hat sie schon vor langer Zeit als ihre Familie angenommen – angestrebte Verlobung als unmöglich ansehen und durch die Bindung mit einem Drachen auf genügend Eigenständigkeit hoffen, ihr zu entgehen. Dass ihre Jugendliebe die Distanz wahrt, obwohl sie manchmal nur ein paar Schritte trennen – schließlich ist er auch Reiter geworden – lässt sie manchmal an ihrer Rolle der hoffnungslosen Romantikerin zweifeln. Cillian Beolan als potenziellen Ehemann zu sehen, kommt irgendwie trotzdem nicht so recht in Frage. Vielleicht folgerten gerade diese Unsicherheiten ihre Siegelkraft, die ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt. Nicht nur, dass Vorausseher selten sind, ihre prophetischen Träume sind auch noch höchst schwierig einzuordnen. Meist sieht Ivelle nur die kleinsten Details einer Szenerie und kann häufig, wenn überhaupt, erst in Momenten, wo sie ihnen tatsächlich begegnet, einordnen, was sie bedeuten. Dabei hilft manchmal jemandem aus ihrer Staffel vielleicht erst mit dem rechten Fuß loszulaufen oder den Schuh neu zu binden oder ein gewisses Essen nicht zu wählen. Es sind Kleinigkeiten, die großen Visionen blieben bisher aus, aber hilfreich kann die ein oder andere sicherlich sein. Für jemanden, der derart viel tagträumt, vielleicht auch eine Form von Ironie des Schicksals, in ihren Träumen nun tatsächlich möglichen Realitäten zu begegnen und noch mehr, dass sich diese Prophezeiungen zuletzt nicht mehr nur auf ihre Träume beschränken. Ivelle erscheint manch einem sicherlich immer noch etwas zu zart und sanft, aber die letzten Monate und das letzte Jahr haben sie durchaus etwas härter werden lassen. Sie ist mehr so naiv zu glauben, dass alle ihr etwas Gutes wollen, erliegt wohl aber dem
37 Ingameposts | 29.01.2025, 17:07
Basgiath War College
gespielt von Maj
19 Jahre
Sonstige
Fürstentochter war für Iarla Selqir immer nur ein Flüstern, das nicht an ihr Ohr dringen sollte. Man murmelte es hinter hervorgehaltener Hand und mit einer gewissen Unsicherheit, ob ihr eigener Vater – und Herr von Draukhan – ihr heute wohlgesonnen war oder es bevorzugte, sein jüngstes Kind nicht zur Kenntnis zu nehmen. Mittlerweile aber ist jener Vater tot, ist jene Stadt gefallen, in der Iarla geboren und aufgewachsen ist. Wer heute ihren Titel flüstert, der erinnert sich an ihre Herkunft, an ihre Abstammung und weiß auch: Nichts könnte von geringerer Bedeutung sein. Jetzt, wo Draukhan gefallen ist. Jetzt, wo man die Trümmer der Stadt nur noch ausschlachtet, statt einen Wiederaufbau in Betracht zu ziehen. Jetzt, wo auch in den umliegenden Orten Menschen ihr Hab und Gut packen und versuchen, mehr Abstand zwischen sich und die Ostgrenze Poromiels zu bringen.
Iarla ist bloß eine von ihnen. Ein Flüchtlingskind, das sich im Lager außerhalb von Mirik noch herumtreibt und offensichtlich darauf wartet, dass das Militär für sie und ihresgleichen endlich eine Lösung findet. Das darauf wartet, dass die Verletzungen der letzten ausgeheilt sind – ehe die ersten von ihnen an Entbehrung und Winter sterben. Dass sie mit ihren 19 Jahren mehr junge Frau als Kind ist, sieht man auch Iarla nicht mehr an. Zu dünn der Körper, zu groß die blauen Augen, die zwar nicht von der Welt, aber doch vom Krieg und den menschlichen Abgründen schon zu viel gesehen haben. Und die weiterhin weit geöffnet bleiben. Iarla sieht hin, beobachtet – und passt sich an Situationen an, statt zu erwarten, dass sich etwas oder jemand ihr anpasst. Das eigene Elternhaus war diesbezüglich eine gute Lehre. ‚Prinzessin‘ und ‚jemandem übergeordnet‘ war sie nie. Stattdessen galt sie mancher Tage als Mörderin ihrer eigenen Mutter, tat besser daran, im Hintergrund zu verschwinden und sich mit den Bediensteten und deren Kindern zu solidarisieren. Kein Wunder, dass sie sich unter ‚den einfachen Menschen‘, unter den ‚Zurückgelassenen‘ der Flüchtlinge jetzt wohlfühlt – und für sie gar Verantwortung übernehmen würde, könnte sie dies in irgendeiner Hinsicht. Doch sie kämpft mit der eigenen psychischen Belastbarkeit. Es fehlen Macht und Einfluss. Es fehlt die Idee von einem Ziel, für dessen Verwirklichung Iarla Kreativität und Improvisationstalent ansonsten einsetzen würde.
15 Ingameposts | 17.04.2025, 13:46
Zivil Poromiel
gespielt von Jella
31 Jahre
Reiterin
„Ich fall vielleicht hin, aber ich bleib nicht liegen.“ Galt damals einer Gegnerin auf der Matte, die sie zu Fall gebracht hatte und sich ihrem Sieg sicher glaubte. Sie stand auf und sorgte dafür, dass der Kampf anders ausging. Hinfallen und aufstehen – immer und immer wieder. Imogen Lovren hat das Aufgeben nie so richtig gelernt, auch wenn sie mittlerweile weiß, wann es im Trainingsszenario besser ist, eine Niederlage einzustecken. Als Sohn eines Reiters war das Schwarz, welches sie heute trägt, schon früh Teil ihres Lebens. Dabei war der Weg, den sie ging, nicht einmal unbedingt für sie vorgesehen. Sie hatte die Wahl und entschied sich doch für den Reiterquadranten. Für die Gefahr, für das Hinfallen und Aufstehen. Für die Herausforderung, die es ihr brachte. Dafür, dass sie den Weg ihres Vaters in aller erster Linie anders bestreiten wollte. Er war kein Vorbild, auch wenn sie sich nie davon freisprechen konnte, ihm in zu vielen Dingen zu ähneln. Die Folge des Lebens, welches sie geführt und welches sie sich ausgesucht hat, ist eine Härte gegenüber Gefühlen, die sie nur schwer ablegen kann. Ist in Imogens Selbstverständnis alles gut und in Ordnung, selbst wenn es sich emotional nicht so anfühlt. Man steht eben auch dann wieder auf, wenn man eigentlich lieber liegen bleiben möchte, weil man der Alternative keinen Raum gibt. Der lovrensche Optimismus ist in dieser Linie trockener Sarkasmus, kein wahrer Hoffnungsschimmer und sie lebt ihn. Seit Jahren.
Stein im Äußeren, Stein im Inneren, weil jeder Schutz auch bedeutet, dass von der anderen Seite ebenso nichts durchkommt. Ihr Ehrgeiz macht sie zu einer passablen Reiterin, deren Beförderung zum Captain ihr auch erste Verantwortung zuspielt. Es ist andere als eben jene, die sie im College hatte, auch wenn‘s schon immer irgendwie um’s Überleben anderer ging. Staffelführung, dann Geschwaderführung. Sie kann sich dem Gefühl von Stolz nicht entziehen, was auf Beförderungen folgte und auch immer noch folgt. Dabei geht’s heute auch um ihr Überleben. Das Leben als Drachenreiterin ist kürzer als das anderer. Das Leben ist trotzdem gut gelebt, wenn man vor allem die positiven Dinge in den Fokus schiebt. Ihre mangelnde Empathie macht sie zu keiner schlechten Freundin, schließlich bedeuten ihr Menschen etwas. Es macht sie nur nicht so feinfühlig für die kleinsten Regungen. Das kann auch gut sein. Weil’s ihr erlaubt über die spitze Zunge ihres Drachens hinwegzusehen. Kann auch gut sein, weil sie dadurch nicht jeden zwingt, über das zu reden, was beschäftigt. Und das tut sie selbst auch nicht gern. Aufstehen und weitermachen ist einfacher, wenn man’s nicht zerdenkt. Wenn sie es doch mal tut, dann wird alles seziert. Aufgeben ist auch in Bezug auf Menschen für sie keine richtige Option. Es gibt nur einen, von dem hat sie sich losgesagt, auch wenn sie seinen Nachnamen noch trägt. Und ja, sie fällt noch heute manchmal hin. Aber liegen geblieben ist sie bisher nicht.
10 Ingameposts | 22.04.2025, 16:11
Militär Navarre
gespielt von Berrie
36 Jahre
Infanterist
Du gehst. Gehst einen Schritt nach dem anderen. Nimmst die Hürden, siehst sie auf dich zukommen, sie rollen wie die meterhohen Wellen eines Meers, das du nicht gesehen hast, auf dich zu. Du überwindest sie, als seien sie nur eins: Illusionen in deinem Kopf. Der Glaube an dich geht weiter als Hoffnung, ist Teil von dir. Verankert in jedem Zentimeter, in deinem Geist, in deinem Körper, in deinem Selbst. Glaubst daran, dass du dieses Leben leben kannst, dass du jede Schwierigkeit meistern kannst, gleich, was sie dich kostet. Der Preis war hoch, hätte dich zaudern lassen können. Aufgeben lassen können. Mit einem Fuß über der Klippe, hast du die Schlucht vor dir gesehen. Aussichtslos, endlos weit und so tief, dass du den Grund nicht erkennen konntest. Du hast dich ihr gestellt; dieser Herausforderung. Und tust es noch. Jeden einzelnen Tag.
Du fällst. Die Realität stellt sich dir entgegen, kein Schwert, kein Hammer, keine Axt konnte dir helfen, den Gegner zu bezwingen, der in deinem Kopf sitzt. Spürst noch immer die Schmerzen, sie pulsieren, genau dort, wo einst ein Teil von dir war, der heute fehlt. Eine Hand zur Faust geballt, ringst du sie nieder, die Dämonen. Die Qual, die dich einholt, wenn die Wolken sich dicht über dem Himmel verschließen. Das Ziehen und Zurren, das Pochen. Du bist unvollständig – und bist es nicht. Nie gewesen, für immer gezeichnet. Stolperst, verlierst dein Gleichgewicht, die Waage in dir gerät aus dem Lot, doch wo anfangen, wo beginnen mit dem Kampf gegen den eigenen Körper? Du gibst nicht auf, nie, bist ein Kämpfer, beißt die Zähne zusammen, spürst das Leder in deinem Kiefer, das den letzten Schrei schluckt. Wenn du träumst, träumst du vom Laufen. Du rennst. Gegen deine eigenen Grenzen an, gegen die Mauern, die sich vor dir aufbauen. Überwindest täglich neue, als Pendant zu Träumen, die du auch ohne Schlaf leben willst. Glaubst an den Grund, für den du morgens aufstehst, glaubst an den Wert, den Freiheit besitzt. Kein Verlust groß genug, der Ziele und Ideale aus drei Jahrzehnten zerstreuen könnten. Bist nicht gebrochen, nicht zerbrochen, nicht daran, dass du nicht mehr ganz, nur noch halb bist, nicht an den Blicken, nicht an den Zweifeln, nicht an all den schweren Worten. Du lebst für deinen Dienst, lebst für die Person, die du bist, für den Wert, den du bringen kannst. Weiter, weiter, immer weiter treibt es dich. Muss dich mehr kosten als ein Bein, um dich zu verlieren.
2 Ingameposts | 22.09.2025, 06:57
Militär Navarre
gespielt von Miri
23 Jahre
Reiter
honey, it already did.« Da bist du. Immer nur du, du, du, du, du. Da ist wenig Platz für andere Dinge, wenig Platz für andere. Bist Meister darin alle auf Abstand zu halten, während du dich selbst immer mehr in dir zurückziehst. Stille und Einsamkeit, weil du immer einen Schritt zurück machst und gleichzeitig alles von dir drückst, schubst, was auch nur einen Blick in deine Richtung wirft. Hast dich nie gefragt, ob du die Stille wirklich magst, sie war — einfach da (Sprachlosigkeit, oft, Freunde, Gruppen, Zusammenhalt. Hochgezogene Augenbraue. (Wie bitte?) Körper immer unter Storm, angespannt. Zusammenzucken, wenn dir jemand zu nah kommt, nicht berührt werden wollen, nie, nicht wirklich und wenn doch eher aggressiv reagieren, Musst nicht spielen das Arschloch zu sein, du bist einfach — Versteckst deine Unsicherheiten so gut hinter all dem, dass sie kaum jemand bemerkt. Ist schwer neben dem ehrgeizigen Training, dem leicht gehobenen Kinn, der beinahe immer gehobenen Hand im Unterricht, nicht zu glauben, dass dir alles zufällt. Alles leicht fällt. Die reichen Eltern, der vermeintlich gute Name, der große grüne Drache. Alles perfekt, alles gut. Toll eine Siegelkraft zu haben, die so wichtig für’s Land ist — oder? Angstschweiß, zitternde Hände, schnelles ein und ausatmen. Toll. Wie dunkel es wird, in dir und um dich herum, das bleibt bei dir. Sind wenige mit denen du die Stille wirklich genießen, aushalten kannst. Wo du wirklich hinhörst und nicht mit einer Lüge antwortest, keine Fallen stellst. Aber selbst da machst du den Mund nicht wirklich auf, kriegst die Worte und Fragen nicht ausgesprochen. Schiebst die Wutausbrüche immer auf Andere. Deren Unfähigkeit, dem was dich da stört. Nicht darauf wie wenig du mit Kritik umgehen kannst, wie der Druck dich zermürbt, wie’s alles drückt und stört und kein richtiges Ventil findet. Kennst es nicht anders. Du, du, du, du — aber wer soll das überhaupt sein? Scheiße.
8 Ingameposts | 06.07.2025, 17:25
Basgiath War College
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