Charakterliste
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gespielt von alice
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23 Jahre
Reiter
0 Ingameposts | 29.06.2025, 15:39
Basgiath War College
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gespielt von Rieke
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22 Jahre
Reiter
Man munkelt, ob er eigentlich schon immer so war; denkt, der Verlust seiner Familie hätte ihn so distanziert werden lassen, so zynisch, schwarzmalerisch. Weil man sich eben kaum vorstellen konnte, dass ein Junge mit 14 oder 15 Jahren bereits so wäre. Nur war Fin eben genau das. Wirkte schon immer desinteressiert und als würde er dem Leben nicht viel abverlangen, nicht viel erwarten und noch weniger anstreben. Dabei sah er einfach nie ein Problem damit, ein einfaches Leben zu führen, ohne unnötige Strapazen oder Risiken, die einem jeden Tag das Leben kosten könnten. Noch nie hatte er verstanden, was andere daran so reizte oder wieso ihnen manche Angelegenheiten so wichtig waren. Bei ihm waren das die wenigsten Dinge.
Dabei könnte man meinen, ausgerechnet er müsste es verstehen, wo seine Eltern doch zuhause beinahe täglich Predigten für ihn hielten, dass er alt genug wäre, sich zu beteiligen und die Rebellion ernst zu nehmen. Dass sie notwendig war. Etwas, was Fin nicht einmal unbedingt bestreiten würde. Den Sinn dahinter sah er, die Logik. Da war nur kein Reiz, sich all dem anzuschließen und sein Leben zu riskieren. Wieso das, was man hatte, noch bewusst verkürzen wollen? Vor allem, wo es ihn doch gar nicht schlecht erwischt hatte. Eltern – auch wenn sein Dad nur sein Stiefvater war, doch wo zog man eigentlich den Unterschied? Klar, man stritt sich mal, aber er wurde immer anerkannt, hatte sogar als Kleinkind dessen Nachnamen bekommen – eine jüngere Schwester, ein Haus in einem kleinen Dorf. Es hätte alles friedlich sein können. Kein Drama, kein Stress, kein Grund, sich zu engagieren. Desinteressiert. Direkt in seiner Meinung, aber dennoch nicht bereit, sich auf Diskussionen einzulassen. Sollte man ihn doch feige oder naiv nennen, wenn er Befehlen folgte, selbst wenn er etwas anders sah. War das denn sein Leben wert? Er hasste den Moment, als ihm klar wurde, dass er Reiter werden musste – es zumindest versuchen – mehr, als den Moment, in dem er der Hinrichtung seiner Eltern zusah. Für seine Psyche sprach das sicher für den einen oder anderen Außenstehenden Bände, doch das war eben genau das Risiko, von dem seine Mutter immer gesprochen hatte. Und sie hat verloren. Jetzt war er dran im Spiel. Aber er wollte gewinnen. Und gewinnen hieß überleben. Selbst wenn es ein endloser Kreis wäre, weil er eigentlich nie gewinnen würde, wenn er doch nie Reiter hatte werden wollen. Aber dem ganzen vorsätzlich ein Ende machen? Vielleicht war er doch feige. Aber wer hatte keine Angst zu sterben? Nur Idioten, seiner Meinung nach. Wie schnell sowas gehen könnte, ruft ihm das Mal an seinem linken Arm täglich ins Gedächtnis. Ein Leben, dass er nicht vorgesehen hatte, das er aber auch nicht einfach beenden konnte, weil sein Kopf sagte, aus Prinzip müsste er den Leuten jetzt zeigen, dass es nicht so leicht war. Dabei war der Tod unvermeidlich. Eine Art, die nicht bei jedem gut ankommt. Glücklicherweise war es nie sein Ziel, bei allen beliebt zu sein. Er überlebte, einen Tag nach dem anderen. ‘Ja, Sir’, ‘Nein, Sir’, Unterricht und Trainings. Wirklich nichts, was er sich ausgesucht hätte, aber so sah es seit nunmehr über zwei Jahren aus.
34 Ingameposts | 10.04.2025, 18:03
Basgiath War College
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gespielt von Jella
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32 Jahre
Reiter
01. Oktober 633
Wer bin ich? Wer bin ich? Früher wollte ich immer alles reparieren. Dinge wie das liebste Spielzeug meiner kleinen Schwester, aber auch schwere Herzen, wenn mein Vater wieder gegangen ist. Wollte es leichter machen, anstatt schwerer. Ich glaube das will ich immer noch. Aber an manchen Tagen fühle ich mich heute selbst so schwer, dass ich nichts mehr nehmen oder geben kann. Fyon Eadhan. Reiter. Heilmacher. Großer Bruder. Irgendwann werde ich alles davon wieder besser sein.
3 Ingameposts | 22.06.2025, 11:46
Militär Navarre
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gespielt von Miri
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30 Jahre
Reiterin
Dein Lachen ist ganz laut, wird begleitet von 'nem Augenrollen. Spinner, murmelst du tonlos. In Basgiath machen sie noch Witze darüber, dass man dich nicht provozieren soll, das Monster wecken. Den Kraken, den Drachen, da gibt’s eintausend Witze drüber und du rollst immer mit den Augen. Das sagen sie, weil du eigentlich nie aus der Haut fährst und weil sie denken, dass wenn du’s tust, dass die Explosion dann riesig sein muss. Stimmt auch. Du kannst aus der Haut fahren, richtig wütend werden. Zuschlagen, am liebsten mit der Faust. Wobei dir ein Tritt auch immer gut gefällt (wenn du ihn austeilst). Ist die Sache mit dem unterschätzt werden, die dir nicht passt. Kannst von dir behaupten bisher jeden eines besseren belehrt zu haben, der dich unterschätzt hat. Musst im Training einmal zu oft hören, dass es schön wäre, wenn dein Ehrgeiz immer gleich gigantisch wäre und nicht noch ein bisschen größer, wenn man dich provoziert. Aber da lachst du schon wieder; egal. Zu klein, zu friedfertig, zu lieb — von wegen. Du bist all das. Vor allem lieb(evoll). Hindert dich nicht dran das andere auch mit zu bringen, du bist schließlich nicht ohne Grund Reiterin geworden. Aber und das aber ist hier besonders groß, aber du bist auch die Sorte Reiterin, die man gern zeigt. Das nette Gesicht, die freundliche Ader, jemand die schon mehr Vertrauen ausstrahlt als ein Drache das normalerweise tut. Dir fällt’s leicht auf Menschen zuzugehen, sie in dein Herz und in deine Arme zu schließen. Kannst da sein, zu hören. Immer wieder geben, geben, geben ohne davon müde zu werden. Bist Hüterin von Geheimnissen und Sorgen. Bist diejenige, die man aufsucht, wenn’s schwer um’s Herz wird, weil es sich immer ein bisschen anfühlt wie nach Hause kommen, wenn du anfängst zu lächeln. Weil du’s leicht machst. Dein Vater würde sagen, dass du da ganz nach deiner Mutter kommst, Francis. Mit aufgestützten Armen, eine richtige Macherin, ein richtiges Stehaufmännchen und dabei aber immer das Wohle anderer im Kopf. Du wirst rot, wenn du das hörst. Macherin, ein Wort worüber du gerne die Augen rollst. Doch manchmal wenn du die Schürze trägst, ein bisschen Mehl im Gesicht, so herzlich über dich selber lachst, dann siehst du sogar aus wie sie. Für die meisten deiner Freunde bist du eher Frankie. Die gute Seele, die man gern um sich hat und der man die Traurigkeit nicht wirklich ansieht. Du bist Leichtigkeit und Verliebtsein ins Leben. Wenn du über dieses, oder jedes redest, wenn du dich verlierst in Geschichten und laut über die Witze anderer kicherst, gackerst, schreist. Du bist Hände ganz fest drücken und Freunde zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange geben. Du bist immer nah, immer dicht dran, weil du’s so am liebsten magst, weil’s sich so immer anfühlt als würde dein Herz nicht alleine schlagen.
3 Ingameposts | 22.06.2025, 13:33
Militär Navarre
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gespielt von Mimi
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21 Jahre
Reiterin
Fayah Shiobhan Nixon ist ein Einzelkind - zumindest wuchs sie 22 Jahre in diesem Wissen auf. Geboren und aufgewachsen im Küstendorf Penrith wurde sie von einer Schankfrau und einem Fischer erzogen. Dass Calvin nicht ihr leiblicher Vater war wusste Fay - wie man sie meist nennt - schon immer, dennoch war er der Mann, der ihr seit ihrem zweiten Lebensjahr Liebe, Geborgenheit und allerlei Wissen über die Fischerei beibrachte. Daher war sein Verlust, als sein Fischerboot in einen starken Sturm geriet und dabei kenterte enorm schmerzlich für die damals Dreizehnjährige, deren Augen selbst so blau sind wie die See. So hatte Calvin sie immer beschrieben. Er war von ihren Eltern immer der Besonnenere, Ruhigere, während ihre Mum Elaine aufgeweckt, gesellig und fröhlich war. Mit ihr verband sie ein sehr enges Band, und eindeutig hat Fay ihre Sturköpfigkeit von ihrer Mutter geerbt. Oder den Drang zur Gemeinschaftlichkeit und Zusammenhalt, denn nach dem Tod ihres Dads gab es nur noch die beiden Frauen. Ihre Mutter verlor sie bei einem Brand in der Schenke, in der Elaine arbeitete. Ein betrunkener Mann hatte während eines Streits mit einem Anderen eine Laterne unbemerkt umgerissen und dabei die Schenke in Brand gesetzt. Das Feuer hatte sich zu schnell verbreitet und Elaine eingeschlossen. Als wäre das nicht schon tragisch genug geschah genau das zu Beginn von Fays Rookie-Zeit in Basgiath. So wurde also ihre Freude darüber, endlich ihre Mum wieder zu sehen und ihr zu schreiben damit zerstört, dass man ihr ihre Todesnachricht überbrachte. Nicht einmal verabschieden hatte sie sich können, etwas, was sich die Reiterin, die mittlerweile als Junior im 1. Geschwader, Klauenschwarm, 3. Staffel ihre Ausbildung im Basgiath War College absolviert, bis heute nicht verzeiht. Ihre Mum war nie glücklich darüber gewesen, dass ihre Tochter Reiterin werden wollte. Ob es sie an den Mann erinnerte, der ebenfalls Reiter gewesen war und mit dem sie Fay gezeugt hatte? Mehr als das weiß sie selbst nicht über ihren Erzeuger, einen Namen hatte ihre Mutter nie genannt.
In ihrer ist sie jemand, der sich wünscht, dass dort mehr Zusammenhalt herrscht und wird dafür von nicht wenigen Leuten belächelt und nicht ernst genommen. Ansonsten versucht Fay tapfer, ihre Mutter und ihren Vater stolz zu machen und der Mensch zu bleiben, zu dem sie erzogen wurde. Dass das nicht immer klappt und Fay öfter ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden kann wurmt sie sehr, dennoch will sie sich nicht von dem College zu einer gefühllosen Kampfmaschine ohne Skrupel verbiegen lassen und immerhin das klappt bisher ganz gut! Auch dafür wird sie belächelt und als weich bezeichnet, doch das ist ihr tatsächlich egal. Sie träumt eben davon, dass sie als Reiter etwas bewirken und die Welt sicherer und besser machen können und sie glaubt auch an die große Liebe, die sie aber bisher noch nicht getroffen hat. Allein fühlt sie sich dadurch aber nicht, immerhin hat sie sich an Thara gebunden, die alte Drachendame, die für Fay Mutter, Großmutter und beste Freundin in einem ist. Zumindest, was Strenge angeht. Thara tritt Fay regelmäßig mental in den Arsch, erinnert sie gern daran, dass sie keine Jammertante gebunden hat und bestärkt Fayah darin, ihre Grenzen immer wieder zu erweitern. Gegenseitige Liebe? Naja, vermutlich ist das zu hoch gegriffen, doch Fay liebt Thara, ganz gleich, dass Thara ihre Reiterin manchmal lediglich toleriert, manchmal unheimlich lästig findet und doch mehr und mehr auch eine nette Seite von sich zeigt. Immerhin ist die Grüne nicht das Monster, welche andere ihrer Art durchaus sein können.
8 Ingameposts | 23.03.2025, 13:55
Basgiath War College
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gespielt von Jella
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30 Jahre
Flieger
Auf den ersten Blick mehr Muskel als Hirn, mag es die meisten Menschen durchaus überraschen, dass Faebien Cailbhin schon lange die schmale Grenze zwischen beidem wandelt. Immer schon ein Mann eher wenigerer Worte, sind es eben jene eigentlich, die ihn am meisten erfüllen. In einem anderen Leben wäre er vielleicht Schriftsteller geworden, in diesem aber wurde er Soldat aus voller Überzeugung. Der Nationalstolz und das Heimatgefühl sind ihm ebenso ins Wesen eingebacken, wie dass die Fliegeridentität zur familiären Tradition gehört. Die Fußstapfen seines Vaters erscheinen Faeb, wie die meisten ihn nennen, noch heute immens, aber es hat ihn trotzdem nicht davon abgehalten, seinem Beispiel folgen zu wollen und sich dem Kampf gegen die Veneni zu verschreiben. Die Ausnahme in seinem Nacheifern bildet die Lautstärke, welche die restlichen Mitglieder seiner Familie in den meisten Fällen auszeichnet – diese ist nur in seinem Lachen zu finden, welches manchmal etwas zu laut durch Lokalitäten hallt. Ruhe hat er sich eher antrainiert, als dass es seinem Charakter entspricht. Lediglich, wenn seine Aufmerksamkeit auf einem Buch oder er auf dem Rücken seines Greifens sitzt, kann er sich vollkommen auf etwas fokussieren. Ansonsten wandern seine Gedanken, sowie seine Gabe, also die Fähigkeit der Beziehungsidentifikation ihm im Alltag eher zum Automatismus geworden ist, als dass er sie bewusst abruft. Sie hat seine Tendenz alles und jeden in Kategorien, auch die bürgerlichen, verpacken zu wollen nur verstärkt. Faebien mag seine Welt zwar nicht schwarz-weiß, aber je klarere Verhältnisse er schaffen kann, desto wohler fühlt er sich. Auch deswegen hört man das Wörtchen vielleicht nur selten von seinen Lippen, er sagt lieber ja oder nein, als sich der Unsicherheit auszusetzen.
Den Jungen vom Land hat er nur in seinen immer wechselnden Wohnorten hinter sich gelassen, ein gewisser Drang nach Weite ist ihm erhalten geblieben. Eben jene findet er entweder in der Luft oder aber in den Büchern, die sich in der Regel auch in seinem Zimmer neben seinem Bett stapeln, weil er immer zu viele davon besitzt und doch alle lesen will. Böse Zungen behaupten, er hat diese nur, um nicht zum Hau-Drauf-Klischee zu werden, aber in seiner kleinen Bibliothek wird jedes Buch gelesen, annotiert und sich überlegt, ob man nicht vielleicht selbst mal einen Roman schreiben will. Der Traum ist zu klein und farblos im Gegensatz zu dem Krieg, in welchem sie leben, aber er schlägt seit geraumer Zeit leise Töne in seinem Inneren. Es ist eben jene Art, die ihn in zwischenmenschlichen Beziehungen meist von lockeren Bekannten in enge Freundschaften springen lässt. Menschen sind ihm wichtig, das Wohl der Unschuldigen ein Anliegen und soziale Gefüge – trotz ihrer Komplexität – immer eine spannende Analyse wert. Dennoch liegt ihm unbeeinflusstes Urvertrauen nicht mehr, auch weil er um die Schattierungen von Meinungen innerhalb des Konfliktes weiß. Das Reden überlässt er gern den Anderen, sieht sich selbst meist eher im Hintergrund, vielleicht doch auch auf den zweiten Blick mehr als Muskel anstatt als Redner, dabei wäre er in der Lage beides zu sein. Gewalt ist für Faebien immer Mittel zum, nie reiner Selbstzweck. Wenn seine Emotionen überkochen, bringt er sie zum Papier oder rennt sie sich aus dem System, sie an anderen auszulassen, liegt dem auf geselligen Miteinander ausgelegten Charakter näher als der offene persönliche Konflikt. Er mag abstrakte Probleme lieber als eigene und seine Freunde werden ihn eher als Stehaufmännchen beschreiben, als dass man ihn je jammern hört. Das emotionale Treiben im eigenen Inneren wird meist rationalisiert, in Gesprächen mit Logik seziert und erst in der Folge in aller Intensität verstanden. Soll heißen, spricht man ihn auf sein Innenleben an, antwortet er durchaus ehrlich, er würde es nur zumeist nicht von selbst auf den Tisch bringen. Auch in diesem Belang macht er sich lieber zum Zuhörer. Sicherlich verpasst er dadurch das ein oder andere Mal den Moment, sich selbst durch andere hinterfragen zu lassen, aber in den wenigsten Fällen begegnet er dort einer Frist, die ihm das Umdenken schlussendlich unmöglich macht. Sein Hang zur Rationalisierung macht ihm auch im romantischen Sinne manchmal etwas schwer von Begriff und dementsprechend trottelig. Grundsätzlich hat er seine Unsicherheiten aber einmal abgelegt, zeigt er seine Zuneigung auch gern in körperlicher Nähe. Übrigens auch bei Freunden, weswegen das manchmal missverstanden werden kann.
16 Ingameposts | 09.02.2025, 14:31
Militär Poromiel
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gespielt von Berrie
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36 Jahre
Handwerkerin
Hinter dir fällt die Tür ins Schloss und alles, was bleibt, ist das Chaos in deinem Kopf. Dreht sich immerzu, das muntere Karussell deiner Gedanken. Wirre Ideen, haltlose Theorien und ein unbändiges Feuer, die großen Mysterien dieser Welt offenzulegen. Nicht zu erforschen; machst dir wiederum keine Illusion, dass der große Intellekt damals wohl an dir vorbeigezogen ist. Dass du nur ein kleines Licht in der Endlosigkeit eures Seins darstellst. Bist gut darin, Worte zu finden, zu bilden, zu formen. Ist dein Metier, das du dir erschlossen hast, ohne wirklich danach gesucht zu haben. Dieses jene eine, in dem du wirklich gut zu sein scheinst - neben der langen Liste an Durchschnittlichkeit, die du sonst vor der Brust trägst. Du lebst ein Leben fernab von Kriegen, Schwertern und Tod. Hast dir die Idylle der Stadt gesucht, die ohnehin schon immer deine Heimat war. Die Stadt mit ihren hohen Türmen, den bunten Häusern und regem Treiben auf den Straßen. Die Stadt, in der du aufgewachsen bist, groß geworden und doch nie so ganz erwachsen. Hast eine kurze Zeit deines Lebens gedacht, mehr zu wollen. Mehr, als Nymrith dir bieten kann, doch: du lagst falsch. Wie so häufig, wie fast immer. Lässt dich davon jedoch nicht abbringen, gehst trotzdem deiner Wege, ganz gleich, wie offensichtlich fehlerhaft sie sein mögen. Setzt dir immer neue Ziele, neue Illusionen, die dich leiten, um dann grandios zu scheitern - oder deine gesamte Welt über deinen Gewinn zu informieren. Deine gesamte Welt hört sich in deinen Gedanken groß an, imposant und farbenfroh, doch wenn’s drauf ankommt, schrumpft sie auf eine, vielleicht zwei Personen zusammen. Schrumpft zusammen auf braune Haare, in denen du gerne deine Hände versinken lässt. Schrumpft zusammen auf bekannte, ruhende Augen, die dir das nötige Maß an Vernunft mitgeben. Dein Leben dreht sich im Kreis und du merkst es nicht, drehst dich stattdessen immer weiter, immer weiter. Siehst die Welt durch die Brille der investigativen Journalistin, die du nicht bist, denn das, was dir das tägliche Abendbrot finanziert, sind bestenfalls drittklassige, langweilige Artikel über die neue Bäckerei oder den aktuellen Stand der größten Baustelle der Provinz, gepresst auf zehn mickrige Zentimeter, irgendwo weit hinten im Nymrither Kurier.
Du behauptest stets gern anderes, doch am Ende, da bist du die Fae, die diese Welt braucht. Bist die beste Version deiner Selbst, tust, was von dir verlangt wird, um das Rad am Laufen zu halten. Rebellierst in den dir gegebenen Möglichkeiten, versuchst schon seit 36 Jahren den Sinn deines Lebens zu finden; obwohl der vielleicht schon ewig an deiner Seite steht, dich verschmitzt anlächelt, den Kopf über deine nächste Verschwörungstheorie schüttelt und die Scherben deiner nächsten grandios gescheiterten Beziehung aufkehrt. Du verschwendest keinen Gedanken daran, wie dein Leben funktionieren würde - oder, ob es das überhaupt täte - ohne die Menschen, die dich halten. Ohne deine Familie, deine Eltern, deine Geschwister. Ohne deinen besten Freund. Sie sind die, die dein Leben in Leitplanken weisen. Die, die dich fangen, wenn du fällst. Und du: du fällst oft. Wahlweise über deine eigenen Füße, Worte oder Ambitionen.
6 Ingameposts | 08.02.2025, 14:39
Zivil Navarre
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