Charakterliste
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gespielt von Jani
30 Jahre
Flieger
Du bist dein ganzes Leben davon umgeben gewesen; vom Meer. Hast dich im Hafen herumgetrieben, bist durch die Gassen gewandert und hast dich nicht nur einmal auf eines der Schiffe geschlichen. Bist in der Hektik untergegangen, hast dich in ihr versteckt und bist immer froh darum gewesen, nicht gesehen zu werden. Dieses Gefühl hat sich weitergetragen, bis in die Schule: wo du auf einmal realisiert hast, was dich von den anderen Kindern unterschieden hat. Deine Schulsachen in einem gebrauchten Zustand, die Ärmel deines Pullovers zu kurz für deine Arme. Deine Hose mehr als nur einmal geflickt und genäht, weil sie dir ständig beim Spielen kaputt gegangen ist. Deine Mutter, sie hat es mit einem leisen Seufzen hingenommen, obwohl bereits damals Sorgenfalten auf ihrer Stirn gewesen sind; du bist nur zu jung gewesen, um es zu realisieren. Um es zu deuten. Hast erwachsen(er) werden müssen, um zu verstehen – die Streitereien zuhause, die Trennung deiner Eltern, die Jahre der Armut, die hinter dir und zeitgleich vor dir gelegen haben. Wie ein Kreislauf, der nicht zu durchbrechen war. Wie das Gesetz des Wassers, das der Ebbe und Flut, das immer wiederkehrend ist. Aber du – du hast dir vorgenommen, einen Weg herauszufinden. Ein besseren Leben zu ermöglichen, für dich und deine Familie. Es ist maßgeblich für die Entscheidungen gewesen, die du getroffen hast. Die dich an diesen Punkt in deinem Leben geführt haben; zurück zum Meer. Nicht nach Malkam – deiner Heimatstadt – sondern nach Draithus. Es gibt verschiedene Gründe dafür, sich für ein Leben im aktiven Dienst zu entscheiden, die Freiheiten der Selbstbestimmtheit aufzugeben: deiner ist immer die Sicherheit gewesen, die diese Arbeit dir versprochen hat. Die Tatsache, dass du dich nur an die Regeln zu halten hast, um nicht entlassen zu werden. Und durch die Bindung deines Greifens ist es beinahe unmöglich geworden. Poromiel braucht Flieger. Es braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen. Und das ist vielleicht das Einzige, wovor du dich nie gefürchtet hast – wonach du insgeheim gestrebt hast. Verantwortung. Unterstützung. Hilfe. Willst der Fels in der Brandung für deine Kameraden und Freunde sein. Willst anders sein, als dein leiblicher Vater es ist. Nicht die Augen verschließen vor Wahrheiten. Nicht die Geduld verlieren. Nicht in Hoffnungslosigkeit verfallen. Nicht weglaufen, wenn die Situationen schwer sind. Es fällt dir nicht immer leicht: manchmal bist du nun einmal der Sohn deiner Eltern. Unfähig, auszusprechen, was dich belastet. Abwehrend, bevor du dich selbst zu verletzlich machst. Ablenkend, wenn sich das Thema zu stark in Richtung deiner Vergangenheit bewegt. Schämst dich nicht (mehr) für die Verhältnisse, in denen du aufgewachsen bist, weil du weißt: Geld ist nebensächlich. Auf die Familie kommt’s an. Auf die Menschen, die man in sein Leben lässt. Auf das Vertrauen, das man aufbaut. Aber dir fällts leichter, zu lachen und dich anzupassen, statt im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen. Willst dich nicht mehr wie damals verstecken, aber brauchst die Augen anderer noch immer nicht auf dir; vielleicht weil’s dich zu sehr daran erinnert, wie es in deiner Schulzeit gewesen ist. Weil du dich automatisch fragst, was sie reden und ob’s mit dir zutun hat. Diese Unsicherheit – du wirst sie vermutlich niemals gänzlich abschütteln können, auch wenn du inzwischen anders bist. Auch wenn du inzwischen weißt, wer du bist.
9 Ingameposts | 03.06.2025, 16:37
Militär Poromiel
gespielt von Jella
24 Jahre
Diplomatin
Lady Decadence's Society Papers Man munkelt, dass Fräulein Treasa Bhailis fest entschlossen sei, sich baldmöglichst zu vermählen — weniger aus Liebe, vielmehr aus dem dringenden Wunsch, dem Makel ihres Nachnamens und der finanziellen Schieflage der Familie zu entkommen. Doch, meine Lieben, wer könnte es ihr verdenken? Schließlich heißt es die weichen Kissen, auf denen Miss Bhailis einst ruhte, seien inzwischen etwas dünner gefüllt. Es scheint also naheliegend darin einen Beweggrund für ihren Umzug ins Zentrum des Landes, also Callydr Stadt, zu sehen. Natürlich behauptet die Betroffene selbst, sie strebe keineswegs die Flucht vor ihrem Namen an — lediglich einen Wechsel ihrer üblichen Szenerie, auch des Berufswegen willen. EXTRAORDINARY PEOPLE, EXTRAORDINARY NEWS Sie sagen‘s hinter vorgehaltener Hand. Das macht es nicht wahr, aber auch nicht zur Lüge. Mein ganzes Leben präsentiert mich auf einem Silbertablett und ich hätte doch gern, es wäre Gold. Also stimmt im Grunde, was sie über mich sagen: ich will mehr als das Leben mir derzeit bietet. Wollte es schon immer, vielleicht sogar, seitdem ich vor mehr als vierundzwanzig Jahren ins Leben meiner Eltern kam. Treasa Orla Rhosyn Bhailis – ich kam mit der Anzahl an Namen wohl noch gut weg, wenn man sich im Adel ansonsten so umguckt. Unsere Linie geht auf viele andere Namen zurück und doch war Ahnenforschung abseits meiner beruflichen Verpflichtungen nie etwas, was mich wirklich interessiert hat. Mich hat nur interessiert, wozu es uns gemacht hat. Die weichen Kissen, in die ich mich sinken lassen konnte, das gute Essen, welches mich jeden Tag erwartete. Der ein oder andere würd’s sicherlich das gute Leben nennen. Ich nenne es wie es ist: Luxus. Das niemals endende Privileg eines Lebens ohne Geldsorgen. Man sagt, man denkt erst über Geld nach, wenn man keines mehr hat – und ich kann’s aus eigener Erfahrung bestätigen. Es ist kein Leben, welches ich mir ausgesucht hätte. Keine Wendung, die ich in meine Geschichte geschrieben hätte. Die bösen Zungen nennen es oberflächlich, aber ich weiß eben was ich will und es ist nicht den Rest meiner Zeit mit harter Arbeit zu verschwenden, um mir einen akzeptablen Lebensstandard zu sichern. Wer auch immer sagt, dass Geld nicht alles ist, hat entweder zu viel davon oder hatte nie genug davon. Seien wir ehrlich, es ist sehr vieles. Was an dem Gerücht ist also wahr? Die Tatsache, dass ich heiraten würde, um mir diesen Lebensstandard zu ermöglichen. Nicht aber der Teil, indem ich es tue, um meinem Nachnamen zu entfliehen. Ich mag nicht der Überzeugung sein, dass alle Presse gute Presse ist – ansonsten wäre unsere familiär-finanzielle Situation eine Andere – aber es wird immer jemanden geben, der redet. Neid ist aus meiner Sicht eine natürliche Eigenschaft des Menschen. Vor allem, wenn man sich ansonsten im Leben langweilt. Nicht, dass ich dazu tendiere. Mein Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit ist auch einer von Sorglosigkeit und Lebenslust. Ich lebe gerne und ausgiebig. Und ich habe keinerlei Problem damit, wenn man sich hinter meinem Rücken darüber den Mund fusselig redet. Darin sehe ich in der Tat nichts anderes als Neid und diesen als Kompliment. Dass man sich ohnehin darüber wundert, dass daddy’s little princess mittlerweile ihre Heimat Baridmeth gegen die Hauptstadt getauscht hat, sorgt für weiteren Gesprächsstoff. Ich fürchte ich bin in diesem Sinne einfach spannender als die Meisten. Und auch wenn ich grundsätzlich nicht gerne arbeite – wer auch immer das tut, sollte sich vorsorglich mit seiner Psyche beschäftigen, finde ich – hätte es mich beruflich schlechter treffen können. Als diplomatische Assistentin verkehre ich immerhin noch in einflussreichen Kreisen. Nur den Hang zum Leben als Workaholic sollte man den meisten von ihnen abtrainieren. Oder ihnen einmal die Unter den wohlmeinenden Kreisen kursiert eine weitere, köstliche Behauptung: Fräulein Bhailis, so heißt es, habe in ihrem Leben noch kein einziges Buch gelesen. Ob diese Unterstellung zutrifft, sei dahingestellt. Was man jedoch mit Gewissheit sagen kann: Treasa Bhailis versteht es, mit Erwartungen zu spielen wie andere Damen das Pianoforte. Sollte das Gerücht also nicht stimmen, dann darf man sich wohl fragen, wer hier wen liest. Die Bücher Fräulein Bhailis — oder Treasa Bhailis ihre Mitmenschen? Zugegeben spiele ich auch gerne etwas mit dem Klischee, welches man in mir sieht. Deswegen stören mich die meisten Gerüchte nicht, solange sie mich betreffen. Geht es indes um meine Familie oder die Menschen, die mir etwas bedeuten, steuere ich meist dagegen. So gut es eben geht. Oder sorge dafür, dass die Aufmerksamkeit einfach wieder auf mich fällt. Meine berufliche Position wird oft meinem Namen zugewiesen, weil die meisten nicht glauben, dass ich tatsächlich überdurchschnittlich gute Noten im Schriftgelehrten-Quadranten vorweisen konnte. Wenn man tut als wäre man dumm, wird man unterschätzt. Wenn man unterschätzt wird, kann man andere grundsätzlich deutlich besser manipulieren. Es funktioniert sicherlich heutzutage nicht mehr ganz so gut wie damals – aber es funktioniert durchaus. Ich gehöre nicht zu jener Sorte Mensch, die zu edelmütig ist, die Welt zu ihrem Gefallen zu biegen. Also dementsprechend auch manches Wertesystem. Wir leben nur einmal. Warum also haben wir nicht einfach ein bisschen Spaß mit der ganzen Sache?
3 Ingameposts | 24.08.2025, 19:31
Zivil Navarre
gespielt von Josi
22 Jahre
Reiter
„Wohin gehen die Sterne, dann, wenn es so hell ist, dass man sie nicht mehr sehen kann?, habe ich meine große Schwester gefragt, als ich vielleicht vier, oder fünf Jahre alt war. Sie gehen nirgendwo hin, sie sind immer da, auch wenn du sie gerade nicht sehen kannst, so wie ich. Das war ihre Antwort und ihre Stimme klingt noch immer in meinen Gedanken nach. Heute weiß ich, es war eine Lüge, wenigstens ein bisschen. Die Sterne sind noch da, aber sie ist es nicht mehr. Endgültig. Sie verbrannte, am 1. July 628 nach der Vereinigung von Navarre nach der Schlacht von Aretia, hingerichtet zusammen mit unserer Mutter und ich werde diesen letzten Blick in ihre Augen nie vergessen, das Geräusch ihres Schreies, an welchen ich mich meine zu erinnern, auch wenn man sagt Drachenfeuer sei zu heiß dafür, es ginge zu schnell. Sie war die Reiterin von uns, sie wollte hoch hinaus und in die weite Welt, zu den Sternen, über das Meer... ich wollte eigentlich immer nur zu Hause sein, in den vertrauten Straßen von Aretia. Wäre die Rebellion nicht gewesen... ich weiß, es ist ein mühseliger Gedanke, ein nutzloser vielleicht. Ich hätte trotzdem nicht immer da sein können, wegen der Wehrpflicht und jetzt, existiert es nicht mehr so, wie es damals war... aber wenn... ja, wenn... ich wäre vermutlich noch immer dort, würde die Einkäufe unserer Nachbarin in ihr Haus tragen, die mir schon als kleiner Junge steinalt vorgekommen war und deren Falten noch tiefer wurden, wenn sie dankbar lächelte. Ich würde den Ausblick genießen, wenn man in die umgebenden Berge wanderte und auf die Stadt herunter blickte, die frische Luft, das eiskalte Wasser der Bergseen, den Geruch, wenn es regnete, die Stille, wenn der erste Schnee fiel. Ich würde den leicht resignierten Blick meiner Mutter mit einem entschuldigenden Schulterzucken erwidern, den sie mir zugeworfen hat, wenn ich mal wieder eine kleine Katze, einen verletzten Vogel, das kaputte Spielzeug eines anderen Kindes nach Hause und sie mir helfen musste, beim gesund pflegen, beim reparieren... Zum Einberufungstag wäre ich in den Heilerdquadranten gegangen, hätte gelernt, meine Pflicht getan und wäre nach Hause zurück gekehrt. Ich wäre noch immer der kleine Bruder einer mutigen großen Schwester. Aber es gab die Rebellion. Ich bin heute nicht dabei Heilkunst zu erlernen, sondern als Gezeichneter in den Reiterquadranten gekommen. Gezeichnet... als würde das Muster, dass sich meinen rechten Arm hinauf zieht, irgendetwas von mir Beschreiben, als könnte es so einfach zeigen, was passiert ist, was sich verändert hat, was mich... gezeichnet hat, verändert. Die Chance auf ein anderes Leben, die Chance an einem anderen Tag zu sterben. Naja... es gab einige und ich bin noch da. Es wird weitere geben, hier, im Reiterquadranten, der sich inzwischen gar nicht mehr so fremd anfühlt, wie am ersten Tag, ein bisschen Schrecken verloren hat. Ich bin in meinem ersten Jahr als Rookie nicht gestorben, auch wenn kein Drache mich binden wollte. Nun eben ein zweites Mal. Zumindest jetzt noch, ist ein bisschen Familie hier und von vielen Fremden, sind ein paar zu Freunden geworden. Es ist nicht alles so schwarz, wie die Uniformen, ich bin immerhin nicht der Schlechteste, stärker als ich es zu Beginn war, auch hier gibt es Berge, ich lerne Nützliches und selbst in den dunklen Nächten, sind auch hier die Sterne.“
102 Ingameposts | 23.03.2025, 12:00
Basgiath War College
gespielt von Katja
20 Jahre
Reiterin
Ist selten, dass man die Dunkelhaarige nicht bemerkt, wenn sie anwesend ist. Da ist das manchmal etwas laute Lachen, die Tatsache, dass sie nicht sehr gut darin ist wirklich still zu sitzen und der Fakt, dass sie auch gerne redet. Das auch etwas Viel. Etwas Viel, kann sie allgemein sein. Zu Kontaktfreudig. Zu Aufgedreht. Zu aufdringlich.Tja. Wenn jemand nicht mir ihr umgehen kann, ist das nicht ihr Problem Ihr egal. Behauptet sie zumindest gerne. Selbstbewusstsein kann sie schließlich. Ob es jetzt wirklich da ist, oder ob die große Klappe manchmal nur darüber hinwegtäuschen soll, dass da genug Zweifel sind? Spielt das am Ende eine Rolle? Ja. Vielleicht ist manches mal ihr Verhalten etwas aufgesetzt. Im Grunde aber ein Versuch, das Leben zu nehmen wie es eben ist. Sie will genießen. Das Leben ist zu kurz, als dass man auch nur eine Minute verschwenden sollte. Ganz besonders als 20 Jährige Gezeichnete. Die Einstellung, die sie oft vor sich herträgt (‚Mir doch alles egal‘ – ‚Das wird schon‘ – ‚Genieß den Augenblick‘) manchmal eben Fassade. Aber Schwäche zeigen eben auch keine Option. Hier wo Schwarz nicht nur getragen wird, sondern auch seinen festen Platz in dem einen oder anderen Charakter hat. Hätte sie sich selber für den Reiterquadranten entschieden? Eher nicht. Aber die Wahl hatte sie nicht, musste sie also gar nicht drüber nachdenken. Jetzt ist sie also hier. Immerhin den Viadukt ja schon einmal überstanden und Rookie. Überleben also die Devise. Kampf liegt ihr nicht. Fühlt sie sich eigentlich auch nicht wohl mit. Aber auch das keine Frage. Weil überleben keine Frage ist und sie nutzt was sie kann. Reden kann sie. Leute von sich überzeugen auch oft genug. Manipulieren. Hier und da. Wenn sie in einer Beziehung zu Jemanden einen Vorteil sieht, dann investiert sie auch. Vielleicht auch ein Grund, warum sie immer alles Wissen will. Früher kindliche Neugierde, ist das Verlangen nach mehr Information heute auch ein Weg sich zu schützen. Wenn man nicht immer selbst auf sich aufpassen kann, muss man eben Andere dazu kriegen, es für sie zu tun. Klingt doch logisch. Ist es auch. Niki ist zu einem gewissen Grad durchaus auf sich selbst bezogen. Sie findet das aber auch nur logisch. Sich selbst am nächsten stehen macht in vielen Dingen auch Sinn. Auf der anderen Seite. Allein sein ist scheiße. Mag sie nicht. Sie mag Gesellschaft. Sie mag Menschen. Sie mag Nähe. Wenn man ehrlich ist, ist sie allein mit ihren Emotionen schnell überfordert und sucht dann lieber schnell Ablenkung in Zuneigung. Trost in Nähe. Geliehen, auch gut. Alles besser als nichts.
55 Ingameposts | 14.04.2025, 12:36
Basgiath War College
gespielt von Jella
21 Jahre
Reiterin
Den Kopf eigentlich schon immer in Büchern oder in den Wolken, flüchtete sich Ivelle Nyra Kinnaird stets gern in fremde Welten, wo die eigene doch teils so düster erschien. Ein gewisser Hang zu Eskapismus ist ihr geblieben, eine Liebe für Bücher ebenfalls, aber ein Teil ihrer Träume hat sich schon vor geraumer Zeit in ihre Realität verlagert. Sie mag ein oder zehn Märchen zu viel gelesen haben, die sie lange ein „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ als erreichbares Ziel ansehen ließen. Diese Romantisierung musste sich aufgrund ein bisschen Enttäuschung verflüchtigen, schließlich kann sie die Überzeugung, dass es nicht das Ende sein kann, wenn’s nicht glücklich ist, anhand unterschiedlicher Erlebnisse ihrer letzten Lebensjahre problemlos widerlegen. An den Glauben, dass Liebe eine magische Kraft inneruht, indes klammert sie sich mit einem dieser eisernen Griffe, welche die Fingerknöchel blasser hervortreten lassen. Schließlich ist es eben diese Liebe, die sie von ihrem lange Jahre gereiften Plan ihren Dienst als Schriftgelehrte zu verbringen, zur Entscheidung bewogen hat, sowie ihre Jugendliebe Reiterin werden zu wollen. Ein Jahr Vorbereitung schien kaum genug, um die eher belesene als sportliche junge Frau über das Viadukt und durch die darauffolgenden Gauntletprüfung zu bringen, aber sie überraschte wohl viele damit, dass sie selbst die Präsentation überlebte und sich schließlich beim Dreschen sogar ein Drache für sie entschied. Aus einem metaphorischen ‚Mit dem Kopf in den Wolken‘ ist also auch eine Tatsächlichkeit geworden. Ihre körperlichen Schwächen haben sich über das erste Jahr verringert, ihre Stärken liegen aber nach wie vor in der Theorie. Belesen ist sie also weiterhin, dass gleich beide Gründe, dass sie Reiterin werden wollte, ebenfalls durch das College wandeln, hat sie jedoch nicht gänzlich bis zum Ende durchdacht.
Den Traum einer lebenslangen Beziehung mit ihrer Jugendliebe, ließ sie die von ihren Eltern – eigentlich Adoptiveltern, aber sie hat sie schon vor langer Zeit als ihre Familie angenommen – angestrebte Verlobung als unmöglich ansehen und durch die Bindung mit einem Drachen auf genügend Eigenständigkeit hoffen, ihr zu entgehen. Dass ihre Jugendliebe die Distanz wahrt, obwohl sie manchmal nur ein paar Schritte trennen – schließlich ist er auch Reiter geworden – lässt sie manchmal an ihrer Rolle der hoffnungslosen Romantikerin zweifeln. Cillian Beolan als potenziellen Ehemann zu sehen, kommt irgendwie trotzdem nicht so recht in Frage. Vielleicht folgerten gerade diese Unsicherheiten ihre Siegelkraft, die ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt. Nicht nur, dass Vorausseher selten sind, ihre prophetischen Träume sind auch noch höchst schwierig einzuordnen. Meist sieht Ivelle nur die kleinsten Details einer Szenerie und kann häufig, wenn überhaupt, erst in Momenten, wo sie ihnen tatsächlich begegnet, einordnen, was sie bedeuten. Dabei hilft manchmal jemandem aus ihrer Staffel vielleicht erst mit dem rechten Fuß loszulaufen oder den Schuh neu zu binden oder ein gewisses Essen nicht zu wählen. Es sind Kleinigkeiten, die großen Visionen blieben bisher aus, aber hilfreich kann die ein oder andere sicherlich sein. Für jemanden, der derart viel tagträumt, vielleicht auch eine Form von Ironie des Schicksals, in ihren Träumen nun tatsächlich möglichen Realitäten zu begegnen und noch mehr, dass sich diese Prophezeiungen zuletzt nicht mehr nur auf ihre Träume beschränken. Ivelle erscheint manch einem sicherlich immer noch etwas zu zart und sanft, aber die letzten Monate und das letzte Jahr haben sie durchaus etwas härter werden lassen. Sie ist mehr so naiv zu glauben, dass alle ihr etwas Gutes wollen, erliegt wohl aber dem
37 Ingameposts | 29.01.2025, 17:07
Basgiath War College
gespielt von Maj
27 Jahre
Reiter
Wie hoch ist sie? Die Verlustquote für BWC-Absolventen, die im ersten Jahr ihres aktiven Dienstes sterben? Nun… Helia Veldine ist einer der Namen, die schon im August 633 einer Gefallenenliste hinzugefügt wurden. Ihn umgeben die Namen von beinahe allen Reitern seiner Staffel, war diese doch in einen Hinterhalt Poromiels geraten und fast gänzlich ausgelöscht worden.
Zwei oder drei Atemzüge lang ist das zu bedauern, denn Helias Leistungen am College waren körperlich und kognitiv immer gut. Sehr gut fast, wenn man ausblendete, wie viele Kämpfe Helia in den letzten Jahren nicht nur zum Training und aufgrund seines Ehrgeizes geführt hat. Er fiel auf mit Einmischung und Widerspruch und tat sich schwer damit, sich mit jeglichen Entscheidungen eines Vorgesetzten einfach zufrieden zu geben oder auf diese zu warten. Und er fiel auf damit, die meisten physischen Kämpfe über Magie statt Waffen zu gewinnen. – Zugegeben: Bisschen unheimlich ist es schon, in Helias Griff plötzlich keinen Zugriff mehr auf die eigene Siegelkraft zu haben oder gar zu erleben, wie sich diese gegen einen wandte. Aber am Ende… war es doch nur Gegenmagie, die er da einsetzte und an Helia außer Vitamin B nichts Besonderes: Sein Großvater ist ein Heilmacher und ehemaliger Lehrer am College. Sein Vater ist bei der königlichen Leibgarde und kennt somit den Landesherrscher persönlich. Helia selbst ist am Hof aufgewachsen. Irgendwer von denen aber hat dafür gesorgt, dass Helia eine zweite Chance im Reiterquadranten bekam: Er hat nicht einfach nur das erste Jahr wiederholt, weil er beim Dreschen nicht gebunden wurde, sondern hat zwischen erstem und zweitem Anlauf zwei Jahre im Heilerquadranten verbracht. In Kombination mit seiner vorherigen Schulbildung ist Helia vertraut mit vielen Elementen der Heilkünste. Aber ein versierter Kämpfer? Nein, das soll er nie gewesen sein. Dadurch überrascht es nicht, dass Helia in seinen ersten Monaten nach dem Abschluss gefallen ist. Gefallen ist Helia jedoch nicht in den Tod, sondern nur in einem übertragenen Sinn. Er und so viele aus dieser Staffel sind nicht tot, sondern geflohen. Sie haben Land, König und Werte verraten, um in Poromiel nicht etwa die bessere Karriere zu machen, sondern erst mal das eigene Leben zu retten und dann die Ereignisse zu verstehen. Zufällig sind Helia und die Reiter seiner Einheit über die Existenz der Veneni gestolpert und sind vor Navarres – angeblich – tödlichen Geheimhaltungsambitionen geflohen. Nach Wochen in einem poromischen Stützpunkt ist nun endlich klar, wie damit umgegangen wird. Frisch an die Ostgrenze hat Helia sich versetzen lassen und unterstützt eine Schwadron in Mirik, gehört jedoch nicht zu ihnen, nicht zum poromischen Militär – und das ist keine bloße Frage der emotionalen Zugehörigkeit, sondern Helia hat sich tatsächlich herausgeschlagen, Söldner zu sein. Befehlsverweigerung bei Bedarf ist dadurch für ihn von einem Kriegsverbrechen zu einem Recht geworden. Dadurch aber bleibt er noch einmal mehr ein Fremder und die neue Einheit braucht noch Zeit, zu entscheiden, was von dem schweigsamen jungen Mann eigentlich zu halten sei. Und schweigsam, still, - dies ist nicht zu leugnen - ist Helia. Es ist eine bewusste, präsente Stille, die weder Schüchternheit, noch Arroganz repräsentiert. Helia nimmt stets mehr Anteil an seinem Umfeld, als es scheint, als gut für ihn ist - denn Anteilnahme geht leicht in persönliche Belastung über. Empathie und Beobachtungsgabe sind bei ihm stark ausgeprägt, was davon unterstützt wird, dass Helia sich über seine eigenen Emotionen oft sehr klar ist und diese auch kommunizieren könnte. Oft genug trifft er das Empfinden anderer so gut auf den Punkt, dass man ihm Wahrsagen als zweite Siegelkraft nachsagt, und es bringt andere ebenso gegen ihn auf, wie Helia sie damit für sich einnimmt.
21 Ingameposts | 09.02.2025, 16:15
Militär Poromiel
gespielt von Alex
23 Jahre
Reiterin
Cielle Ren ist 23 Jahre alt und eine Reiteranwärterin im letzten Jahr ihres Trainings am War College. Sie ist jemand, der gelernt hat, zu überleben, selbst wenn alles andere zerbricht. Sie stammt aus Aretia, einer Stadt, die im Zuge der Rebellion dem Erdboden gleichgemacht wurde. Der Fall ihrer Heimat markierte den Wendepunkt ihres Lebens. Dabei verlor Cielle wie so viele andere auch einfach alles – ihre Eltern, ihr Zuhause, ihre Sicherheit. Das Rebellionsmal, das ihr damals eingebrannt wurde, erinnert sie täglich an die Schuld, die man ihrer Familie zuschreibt. Doch für Cielle ist die Wahrheit komplizierter. Sie weiß nicht, ob ihre Eltern Verräter oder Opfer waren – nur, dass sie sie liebte. Und das reicht, um sie zu vermissen. Ihr kleiner Bruder ist das Letzte, was von dieser alten Welt geblieben ist. Sie klammert sich an die Erinnerung an ihn
Cielle wurde danach von einer Pflegefamilie aufgenommen, die sie versorgte, aber nie wirklich sah. Sie lernte früh, dass Fürsorge nicht selbstverständlich ist – und dass Vertrauen gefährlich werden kann. Das hat sie geprägt: Sie ist vorsichtig, misstrauisch, hält Emotionen unter Kontrolle, um nicht noch einmal verletzt zu werden. Ihren Drachen Rhory sieht sie als ihre Verbindung zur Gegenwart. Durch ihn ist sie untrennbar an Zarek gebunden – deren Drache mit Rhory verpaart sind. Ein unfreiwilliges Bündnis, mit dem sie sich langsam aber sicher arrangiert hat, so ist Zarek seit dem Beginn ihrer Ausbildung zur neuen Konstante in ihrem Leben geworden. Der ihr half zu trainieren und besser zu werden, damit sie den Quadranten überlebt.
1 Ingameposts | 08.09.2025, 09:14
Basgiath War College
gespielt von Emma
38 Jahre
Reiter
Kato Rochan flog fast 20 Jahre im navarrianischen Militär, ehe er im August 633 offiziell an der Grenze zu Poromiel (nahe Sumerton) ums Leben kam. So heißt es jedenfalls offiziell. Vom Roten Terror, seinem über 150 Jahre alten Drachen, fehlt seither scheinbar jede Spur. Gerüchteweise heißt es, der Drache sei mit Rochan zugrunde gegangen. Andere behaupten, der Wahnsinn hätte sie - beide - letztlich doch heimgesucht, denn ganz ohne Risiko war es gewiss nicht, als der rote Drache vor 18 Jahren ausgerechnet den Sohn seines letzten Reiters band. Viel von dem, was man sich über die Jahre so erzählt hat, fügt sich gut ins Bild: skrupellos, gewalttätig, brutal und grausam, sollen Reiter und Drache gewesen sein. Fast ausnahmslos an der Frontline, an der Grenze zu Poromiel, eingesetzt; nah am Feind und weit weg von der zivilen Bevölkerung, deren Sicherheit an jenen Grenzen verteidigt wird. Kato hat fast sein gesamtes Leben in der ein oder anderen Form im Krieg, im Kampf ums nackte Überleben, verbracht: Er kennt es nicht anders. Er wüsste mit Frieden nichts anzufangen. Glücklicherweise sah es zeit seines Lebens nicht so aus, als würde es jemals an Krieg mangeln: nicht, nachdem der Verteidigungskrieg gegen den Aggressor im Osten seit Jahrhunderten tobte. Vor allem nicht, wenn sogar die Provinz im Süden sich gegen die eigenen Leute stellte und eine Rebellion startete. Mit seinen 38 Jahren hat Kato beinahe zwanzig Jahre seine Pflicht getan, Befehle befolgt und Navarre verteidigt. Verteidigt gegen einen falschen Feind. Seit August 633 weiß er, dass östlich von Poromiel noch ein ganz anderer Feind lauert. Nun weiß er von der Existenz der Veneni. Und gestorben sind weder er noch sein Drache. Desertiert sind sie: Hals über Kopf, um das eigene Leben zu retten, fort aus Navarre, die Heimat verlassen, die sie unter Einsatz ihres Lebens ach so lange verteidigten und die sie nun beseitigen wollte. Nur weil sie über ein Geheimnis stolperten - weil das Geheimnis sich ihnen regelrecht aufdrängte! Dem Staffelführer und den Kameraden sind sie nach Poromiel (Keld) gefolgt und mit ihnen Wochen später an die Ostgrenze von Poromiel: nach Mirik.
26 Ingameposts | 01.04.2025, 12:30
Militär Poromiel
gespielt von Mimi
34 Jahre
Reiter
Der Kerl mit dem ekelhaften Dauergrinsen, dem das Reiterschwarz so verdammt gut steht? Ja, der kann schon eine Nervensäge sein, aber eigentlich ist Kalenor Vryndor einer von den Guten. Großgeworden in einer Reiterfamilie war sein erster Berufswunsch jedoch nicht, der Familientradition zu folgen, hatte ihm doch der Heilerquadrant auch zugesagt. Fand aus seiner Familie natürlich niemand so toll. Tja, aber gegen Gene kann man nicht ankommen, weshalb es kaum verwundert, dass auch der Jüngste der Vryndor-Geschwister in die Fußstapfen der Älteren trat. Nicht zuletzt seiner verstorbenen Schwester zuliebe, die bereits bei Überquerung des Viadukts den Tod fand gab er sein Bestes, sich das Schwarz der Reiter zu vedienen. Ehrgeizig wie er ist hat der 34jährige Kal, wie er von allen genannt wird, es bisher echt weit gebracht und ist nun beim Aufstieg zum 1. Offizier des Ostgeschwader Schwingenschwarm 1. Staffel. Das hat er nicht seinem Charme, sondern seinem Können, seiner Disziplin und seiner Art mit Menschen umzugehen zu verdanken. Er ist gut in dem was er macht und das weiß er auch.
Während es beruflich bergauf geht sieht sein Privatleben ziemlich mau aus. Anders als sein Bruder Zarek kann Kal noch nicht mit Frau und Kind dienen. Beides hätte er gern und es hatte vor einigen Jahren auch eine Frau in seinem Leben gegeben, aber es hatte nicht sollen sein. So tobt Kal sich weiter in den Betten verschiedener Frauen aus und hat noch nicht die Eine gefunden, mit der er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Und das Kind, das er sich wünscht? Naja, er hat eine Nichte, die ganz nach Vater und Onkel eifert und auf die ist er schon ziemlich stolz! Den Bund fürs Leben hat er ja sowieso schon mit einer anderen Dame geschlossen, nämlich mit seinem braunen Keulenschwanz namens Sage. Die Drachendame lässt öfter verlauten, dass sie ihren Reiter wegen seiner dummen Sprüche und dem übersteigertem Selbstbewusstsein gern mal rösten möchte. Tut sie aber nicht, denn eigentlich weiß sie ja auch, dass es sie hätte schlechter treffen können als mit ihm. Dank ihr hat sie die Siegelkraft der Schutzzaubererweiterung, ein weiterer Grund, weshalb er die Position inne hat, die er nun mal hat und weshalb er genau in der Einheit gelandet ist, dessen 1. Offizier er nun wird: Den Schutz seiner Kameraden sowohl vor Gefahren von außen, als auch Gefahren von innen, denn sein Staffelführer ist ein mächtiger Mann, der nicht immer Herr seiner Kräfte ist und Kal? Der ist quasi der Konter dazu. Dass die beiden Männer nicht nur in ihrer Siegelkraft recht verschieden sind wird sicherlich noch für die eine oder andere Spannung sorgen.
4 Ingameposts | 08.06.2025, 18:01
Militär Navarre
gespielt von alice
33 Jahre
Reiter
„Oh man, es ist nur Feuer!? Nichts Besonderes.“ — ist das Erste was du hörst, als du zum ersten Mal manifestierst. Der nächste dumme Kommentar, der zwei Tage später in die selbe Kerbe schlägt, kassiert versengte Haarspitzen, du erntest einen entsetzen Blick. Es stinkt nach Rauch, verbrannt, kurz ist alles (auch alles in dir) ganz still, dann fängt jemand an zu lachen; Eis gebrochen. Nur deins nicht, denn du brichst nicht. Vielleicht war’s dieser eine Tag, vielleicht ‘ne Mischung aus allen anderen Tagen, die danach kamen an denen irgendwas gebrannt hat (und die Welt brennt so verdammt schön, wenn du das Zentrum der Flamme bist) aber du lernst es schnell lieben; das Feuer und was du damit machen kannst und den Fakt, dass du diesen Waldbrand kontrollieren kannst, im Gegensatz zu dem, der unter deiner Haut alles verschlingt, wenn du wieder einmal Rot siehst. Und du siehst oft Rot. In der Schule eilt dir dein Ruf voraus, sorgt dafür, dass die einen einen Bogen um dich machen und die anderen versuchen, dir auf der Matte die Kehle durchzuschneiden — aber dein Ruf würde dir nicht vorauseilen, wenn das denn so einfach wär. Du bist nicht nur groß, das warst du schon als Kind, immer etwas größer als die meisten anderen und einem Alter und du bist stark, aber vor allem hast du nie gelernt auf- und nachzugeben. Dein Wille ist eisern (denn was Feuer nicht zerstört, das härtet es aus) und dein Überlebensinstinkt auch, da brennt etwas in dir und dies Feuer geht nicht aus.
Die harte Hand deines Vaters, so oft du sie als Kind verteufelt hast, hat dich zu einem Mann gemacht, dem man lieber nicht ans Bein pisst. Außer man hat wirklich Bock auf Stress, denn Stress kannst du verdammt gut. Du bist ein Pulverfass und deine Zündschnur ist kurz. Du fährst schnell aus der Haut, wenn man die richtigen Knöpfe drückt. Dein Stolz steht dir manchmal so dermaßen im Weg, dass du beinahe drüber stolperst. Fehler zugeben? Schwierig. Ein Valair macht keine Fehler, da fängt das Problem schon an. Dein Gemüt ist wie deine Siegelkraft: unberechenbar, wenn man’s nicht kontrolliert; ein falscher Windhauch und du drehst dich um 180 Grad (und kochst direkt auf 200), ohne dass man weiß wieso. Macht den Umgang mit dir nicht immer einfach, auch wenn’s in den letzten Jahren besser geworden ist. Du bist besser geworden, zumindest innerhalb deiner Staffel. Und du kannst witzig sein, charmant, man kann sich mit dir unterhalten, wenn du willst. Aber nur, weil die Befehlen von oben gut Folge leisten kannst, heißt das nicht, dass du ein Schaf bist, das Gott im Schäfer sieht. Du hast einen eigenen Kopf und der ist wirklich sehr speziell. Aber mit deiner Staffel bist du trotzdem gut zusammengewachsen — mit allen bis auf einen. Darüber hinaus — da steckt immer noch sehr viel von dem Jungen in dir, der mit 20 Jahren einen anderen vom Viadukt geschubst hat, einfach weil das Tradition in deiner Familie hat. Und Familie hat halt einen ziemlich hohen Stellenwert. Im Gegensatz zu Liebe, denn Liebe hat dich nicht groß gemacht, Liebe hält dich klein (und wenn’s dein Vater sagt, dann muss es stimmen). Schlimm genug, dass dein Drache da bis kurzem noch einer Meinung mit dir war, sich jetzt aber ausgerechnet an den Drachen dieses einen Reiters binden muss. Wie war das noch mit Bock auf Stress!? Und wie war das — Feuer ist nichts Besonderes?! Sagst du das auch noch wenn dir der Tod seine brennende Küsse quer über Brust haucht und sich mit Flammenzungen zwischen deine vierte und fünfte Rippe schiebt, solange, bis dein Herz verbrennt? Denn das ist, was ich mache.
287 Ingameposts | 26.03.2025, 15:02
Militär Navarre
gespielt von Jasmin
21 Jahre
Reiterin
Eigentlich hast du ein schönes Leben gehabt. Du bist in eine gut behütende Familie aufgewachsen, dein Vater zählt zu den reichen und angesehenen Kaufleuten, er hat schnell herausgefunden, an wen er seine Waren verkaufen muss, um gut Geld zu bekommen. Früher hat er als Bauarbeiter (bei der Firma seines Vaters) gearbeitet, wodurch er sich den Rücken kaputt gemacht hatte. Dadurch fiel sein Wunsch ein Drachenreiter zu werden ins Wasser. Ihm war bewusst gewesen, dass er so nicht lange überleben wird. Deine Mutter konnte ihren Wunsch anderen Menschen zu helfen nachgehen. Sie ging in den Heilerquadranten und blieb auch bei diesem Beruf. Immerhin lernte sie so deinen Vater kennen, der zu ihr in die Heilstätte kam. Es ist klischeehaft, doch für beide war es Liebe auf den ersten Blick. Es ging auch alles sehr schnell und schon nach der Hochzeit kam dein erster Bruder auf die Welt, danach dein zweiter und am Ende bist du dann geboren. Ihr habt ein perfektes Familienleben geführt, deine Brüder trainierten für den Reiterquadranten, während du von deiner Mutter darauf vorbereitet wurdest, eine Heilerin zu werden. Eigentlich hilfst du auch gerne anderen Menschen und hast dich für ihren Beruf schon immer interessiert. Doch insgeheim war da auch das Verlangen eine Drachenreiterin zu werden, doch von der Familie deiner Mutter gehörte es sich nicht. Da sollten nur die Männer ein Drachenreiter werden und die Frauen waren für den Haushalt zuständig, sowie das Kümmern, um die Familie und als Beruf kam nur Heilerin infrage. Für sie war es nicht schlimm diesen Beruf zu machen, denn sie hat schon immer gerne anderen Menschen geholfen. Die Drachen haben dich schon immer fasziniert, hast die Reiter gerne beobachtet, wenn du nebenbei gelernt hast. Jedoch hast du dich eigentlich für den Weg entschieden, anderen Menschen zu helfen, in dem du eine Heilerin wirst.
Manchmal treffen jedoch dann unerwartete Schicksalsschläge ein. Eine Rebellion startete gegen das Königshaus, wodurch es zu einem Krieg kam und es gab viele Opfer. Eine davon war deine Mutter, sie arbeitete zu diesem Zeitpunkt in der Heilstätte in Aretia, was durch einen Angriff einstürzte. Sie lebte eigentlich ja bei euch, in Callydr, doch sie wurde gefragt, da ein wenig auszuhelfen. Am Anfang hatte sie da sogar gearbeitet, bevor sie deinen Vater kennengelernt hatte und hatte daher auch noch Freunde da. Es gab kaum Überlebenden und wenn dann waren sie körperlich davon für ewig gezeichnet. Man fand deine Mutter tot vor. Natürlich brach eine Welt für euch alle zusammen, sie war quasi der Stützpunkt eurer Familie. Es dauerte natürlich eine Weile, bis ihr alle es wieder zurück zum Alltag schaffte. Wobei es noch heute Momente gibt, an denen ihr an sie denken müsst. Du hast immer mit ihr über alles geredet, egal was es war und nun ist sie weg. Die Traurigkeit wandelte sich langsam in Wut um. Du bist wütend auf die Rebellen, nur ihretwegen ist deine Mutter tot. Du hast dir geschworen, dass es nie wieder soweit kommen darf und das kannst du nur schaffen, in dem du in die Offensive gehst. So hast du deinen Dad darum gebeten, eine Drachenreiterin zu werden. Natürlich hat er zunächst gezögert, aus Angst dich zu verlieren, denn viele sterben schon beim Viadukt. Jedoch ließ er es zu, denn er weiß, du bist zäh und lässt dich nicht so leicht unterkriegen. Er hat dir einen Trainer besorgt, genauso wie deine Brüder damals einen bekommen hatten. Es wäre gelogen, wenn der Viadukt eine Leichtigkeit für dich gewesen wären. Es gab sogar einen Augeblick, da hast du kurz gedacht, es wäre nun vorbei mit dir. Aber nein, du hast es geschafft und schlägst dich seitdem gut. Schon zur Schulzeit hast du dich immer auf deinen Arsch gesetzt und gelernt. Genau das Gleiche tust du im Reiterquadranten, bist inzwischen sogar 1. Offizierin vom 2. Geschwader Klauenschwarm 1. Staffel und willst in deinem letzten Jahr natürlich Staffelführerin werden. Dafür nimmst du sogar in Kauf, dass du zu den Gezeichneten nett sein musst. Du kannst sie natürlich nicht leiden, denn durch ihre Eltern hast du keine Mutter mehr. Am Anfang war es dir nicht leicht gefallen, dein Unmut ihnen gegenüber dir nicht anmerken zu lassen. Inzwischen hast du es jedoch gut drauf, musst ja nur während es Trainings mit ihnen etwas zu tun haben. Du hast ja zum Glück Freunde hier, somit bist du nicht alleine. Und dann ist da noch dein Drache Undra, du kannst mir über alles reden, sie hört dir zu. Sie ist allgemein eher von der stillen Sorte, die lieber zuhört und nicht viel redet. Natürlich ist dir klar, dass sie kein Familienmitglied ist und du bist für sie einfach nur ihre Reiterin.
6 Ingameposts | 04.09.2025, 22:04
Basgiath War College
gespielt von Alex
34 Jahre
Reiterin
Déisi ist nicht von ausfallender Erscheinung. Weder durch ihr Äußeres noch durch laute Worte oder demonstrative Stärke. Sie wirkt auf Fremde meist unauffällig, beinahe austauschbar, eine Tatsache, die sie sich einerseits gern zu nutze macht, um unterm Radar zu fliegen, aber auch in der Vergangenheit schon dazu führte, unterschätzt zu werden. Dabei ist sie charakterlich eher eine kleine Naturgewalt: Unberechenbar.
Die Dhorvalds sind eine einfache sowie militärisch geprägte Familie aus der Provinz Calldyr. Für Déisi gab es im Einberufungsalter daher nur zwei Möglichkeiten: Infanterie oder Reiterquadrant. Sie wählte letzteres und erwies sich nicht als Enttäuschung: An ihrer Seite kämpft seither ihr brauner Drache Sthar – erdverbunden, ausdauernd und von einer stillen Wachsamkeit geprägt. Gemeinsam gehörten sie bis vor kurzem dem Ostgeschwader (Klauenschwarm, 2. Staffel) an. Ein Angriff im Sommer 633 brachte ihr sonst so geordnetes Leben durcheinander – bei einem Angriff in Samara verlor sie nicht nur zwei Kameraden sondern erfuhr auch die Wahrheit über die Venini. Aufgrund ihres Wissens über die Existenz der Veneni sollten sämtliche Staffelmitglieder beseitigt werden. Kein Heldentod. Keine Wahrheit. Gemeinsam mit den anderen Überlebenden des Angriffs floh die Dunkelhaarige zunächst nach Poromiel – in Navarre gilt sie jedoch als Tod: Offiziell gefallen. Ausgelöscht. Auch wenn es ihr schwerfiel über die Lügen und den Verrat hinweg zu sehen, entschied sich Déisi gemeinsam mit Sthar dafür ihre Heimat nicht gänzlich zu verlassen, während viele ihrer Staffelmitglieder dem Militär in Poromiel anschlossen, klärte Déisi sich bereit beim Wiederaufbau von Aretia zu helfen. Doch dieser jüngste Stillstand macht sie nervös. Zu lange an einem Ort, zu lange ohne wirkliches Ziel – das lässt ihre innere Unruhe wachsen und verstärkt das Gefühl, gefangen zu sein. Ihre aktuelle Situation empfindet sie als zutiefst belastend, nicht nur, dass sie den Großteil der anderen Überlebenden der zweiten Staffel vermisst, sie hat auch das Gefühl, ihre Prinzipen verraten zu haben. Déisi war immer schon ein Geflecht aus Leidenschaft und Idealismus, das nun tiefe Risse bekommen hat. Sie wollte immer das Richtige tun, glaubte an Pflicht, Moral und Verantwortung. Heute zweifelt sie daran, ob sie überhaupt noch weiß, was „richtig“ bedeutet.
0 Ingameposts | 17.11.2025, 09:00
Militär Navarre
gespielt von Jasmin
22 Jahre
Reiterin
Dein Leben war schon immer leicht gewesen, du bist in einer wohlhabenden Familie geboren. Besser gesagt ist dein Vater ein Herzog und deine Mutter eine Herzogin, schon seit Anfang gehört euch Elsum. Somit hat dir an nie was gefehlt, du brauchtest nie Angst haben Hungern zu müssen, hattest immer ein Dach über den Kopf und in ei weichen Bett zu schlafen. Ja, all das ist natürlich schön und angenehm, musstest bis zu deinem 20. Lebensjahr nie um dein Leben kämpfen. Bis zu diesem Alter bestand deine Hauptaufgabe aus, die perfekte Tochter zu spielen. Und diese Aufgabe hast du auch gut gemeistert, hast aufgepasst dich nie danebenzubenehmen, hauptsächlich in der Öffentlichkeit. Du kannst eine kleine fiese Bitch sein, hast so keine Scheu stets das zu sagen, was du denkst, doch dank der Erziehung weißt du, wann du dich beherrschen musst.
Du wurdest privat unterrichtet, hattest trotzdem deine Freunde gehabt, natürlich kamen sie alle ebenfalls aus angesehen Familien. Natürlich war dir bewusst, dass sie dir auch gleichzeitig in den Rücken gefallen wären, um auf dem Thron zu sitzen. So hast du zumindest mit der Zeit gelernt, wem du vertrauen kannst und wen nicht, sowie dass du vorsichtig bist bei der Wahl deiner Freunde. Schon deine Eltern haben dir dies beigebracht, immer aufzupassen, wem du was anvertrauen tust und was nicht. Du genießt es im Rampenlicht zu stehen, durch zu Hause bist du es nicht anders gewohnt. Jedoch kannst du auch einschätzen, wann es richtig ist, sich nicht in den Vordergrund zu stellen. Es gibt auch Momente, wo du es nämlich mal genießt, für dich zu sein, mal nicht die perfekte Tochter spielen zu müssen. Du hast schon mit 14 Jahren angefangen für das Training, als Drachenreiter zu üben, mit 12 Jahren kam der Wunsch auf, eine davon zu werden. Und da du ja nicht in die Fußstapfen von deinem Vater treten musst, dank geht raus an deinem Bruder, hast du da mehr freie Hand gehabt. Eine der Gründe war auch, weil du nicht an einen fremden Mann verheiratet werden wolltest, denn natürlich wollen deine Eltern, dass du den perfekten Mann an deiner Seite hast. Doch du hältst von diesem verheiraten nicht viel, findest jeder soll die Person heiraten, die sie auch wirklich liebt. Natürlich würdest du es nie direkt ins Gesicht deiner Eltern sagen, sie würden ausrasten und kein Verständnis dafür haben, so war dir klar, dass du lieber weggehst. Doch nicht nur deswegen bist du in den Reiterquadrant gegangen, irgendwie haben dich die Drachen und deren Reiter schon immer fasziniert und du möchtest deinem Land irgendwie helfen. Der Scheibenquadrant und der Heilerquadrant kamen für dich nie infrage, erstes findest du langweilig und beim zweiten wirst du zu viel Wunden, sowie Blut sehen. Ist jetzt nicht so, dass du direkt umkippen wirst, aber ja. Es ist einfach nicht dein Ding. Dein Training war hart, dein Vater hatte dir einen guten Trainer organisiert, immerhin möchte er ja nicht, dass du Schande über die Familie bringst und es nicht überleben wirst. Du hast den Viadukt überlebt, genauso wie das Dreschen und warst natürlich erleichtert darüber. Genau da hast du das erste Mal jemanden getötet, als der Typ versucht hat dich zu töten. Beim Sparing hast du nämlich gegen ihn gewonnen und sein männliches Ergo hat dies nie verkraftet. Tja, er hat gedacht, dass er dieses Mal gegen dich gewinnen könnte, da hatte er falsch gedacht. Mit deinem Drachen Free kommst du zum Glück klar, er ist der Einzige der über deine wahren Gefühle Bescheid weiß und dich so richtig sieht, so wie du bist, was du immer versucht zu verdrängen. Keine Ahnung, wieso es dir so leicht fällt, mit ihm über alles reden zu können, zu gestehen, dass du auf jemanden stehst. Du hast ihn sehr schnell ins Herz geschlossen, auch wenn es dir am Anfang etwas schwerfiel, dich auf seinen Rücken zu halten oder es etwas gedauert hatte, bis du deine Siegelkraft ausüben konntest.
8 Ingameposts | 19.04.2025, 22:37
Basgiath War College
gespielt von Jani
39 Jahre
Reiter
Gute Geschichten bürgen oftmals eine gewisse Tragik, eine Prise Humor und eine Ebene des Verständnisses. Wenn man dies erst einmal verstanden hat, ist es einfach, Worte zu finden, um Feinheiten zu vermitteln. Einen anderen Ton einzuschlagen und Revolutionen zu lenken. In seinem Leben hat es schon immer zwei Möglichkeiten gegeben: den einfachen Weg mit dem Kopf durch die Wand oder den langwierigen, in dem es von Nöten ist, Pläne zu schmieden und Samen zu sähen. Eigentlich ein stiller Charakter ist die Bedeutung von Worten Riven schon immer bewusst gewesen – vielleicht durch seine Mutter, die ihm von früh an beibrachte, sie zu hinterfragen und einen eigenen Sinn in ihnen zu finden. Oder durch seinen Vater, der ihn lehrte, wann ein Scherz angebracht ist und wann man den Mund besser zu halten hat. Vielleicht lag es aber auch an all den Befragungen, denen er beigewohnt hatte. Den Erinnerungen, die er auf Befehle hin hatte löschen müssen und die den Meldungen der Führungsebene widersprachen. Venini und Wyvern – in seiner Kindheit nicht mehr als düstere Märchenwesen und heute die reale Gefahr für die Menschen des Kontinents. Er hatte anerkennen müssen, dass es ein Meisterwerk war: die Verbreitung der Lügen, das Verwischen der Grenzen und die Unsichtbarkeit der Intrigen, sind sie doch tief in den Alltag verwurzelt. Es hat eine gewisse Faszination in ihm geweckt, ein Spiel entfacht, in welchem Wissen vielleicht mehr wert ist als reine Kampfstärke. Wobei seiner Meinung nach das eine durch das andere bedingt wird: denn in den meisten Fällen geht Loyalität einher mit Vertrauen. Und wenn man erst einmal die Personen im navarrianischen Militär erkannt hat, die Zweifel haben, ist es kein Kunstwerk mehr, die Wahrheit zu nutzen, um sie von dem Vorhaben der Revolution zu überzeugen.
Riven hat sich selbst nie als Ratsmitglied gesehen – wurde gewissermaßen in die Rolle gedrängt. Manche sagen aufgrund seiner Erfahrung, manche begründen es in seiner Rhetorik, doch für ihn geht es damit einher, dass er als einer von Wenigen unbemerkt überlebt hatte. Kein Teil der Schlacht von Aretia gewesen war und die reine Zerstörungswut erst im Nachhinein vor Augen geführt bekommen hatte. Es hatte etwas in ihm verändert: der Anblick seiner verbrannten Heimatstadt. Menschen unter den Trümmern. Die Hinrichtung seiner Freunde. Die Scheu vor Verantwortung hatte etwas anderem Platz gemacht – dem Wunsch danach, dass nichts umsonst gewesen war. Dass die Bewegung nicht endgültig zerschlagen worden war. Da war Wut in ihm gewesen. Hass. Aber auch Unverständnis: schließlich liegt der wahre Feind nicht in Poromiel. Nicht einmal in Navarre, auch wenn es sich manchmal danach anfühlt.
22 Ingameposts | 09.02.2025, 14:37
Militär Navarre
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