Charakterliste
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gespielt von telfi
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50 Jahre
Reiterin
Ist das etwa Weisheit, die in den hellblauen Augen aufblitzt? - wahrscheinlich nicht. Es ist eher der Schalk, der nur allzu oft in ihrem Blick mitwirkt und darauf hindeutet, das nicht alles, was sie sagt bitterernst gemeint ist. Eowyns Stimme bleibt ohne Zweifel in Erinnerung. Nicht prägnant und vordergründig, wie die Worte eines Vorgesetzten, die mit Angst und Gehorsam verbunden ist. Eowyn ist keine begnadete Sängerin oder trägt Gedicht vor, aber ihr Wortlaut ist butterweich, begleitet von Wärme, wenn gebraucht und scharf, wenn sie Anweisungen gibt. Ein Singsang, der an manchen Tagen wie das begleitete Rauschen einer ruhigen See klingt. An anderen Tosend, wie die Wellen, die am Gestein brechen. Eine ihrer Freundinnen hat einmal gesagt, dass ihre Stimme nach Heimat klingt, egal wo auch immer dieses Zuhause gerade ist. Vielleicht sind es aber nicht nur ihre Worte die wirken, sondern auch ihr Auftreten. Eowyn kann Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen. Sie hat aber auch die Aura von jemandem, der sofort in einen anderen Zustand umschwenken kann.
Gib ihr den Anlass wütend zu sein und du bereust deine Bemühungen darum. In gewissen Charakterzügen entdeckt man die Verwandtschaft zu ihrem Bruder – wenn nicht die strahlend blauen Augen schon genug Indiz sind. Eowyn ist ehrlich. Eowyn hat kein Problem damit non-ladylike den Mund aufzumachen. Und Eowyn ist bereit viele ihrer Grenzen hinter sich zu lassen, um Problemen und schwierigen Aufgaben zu begegnen. Sie kann ohne Mühe drei Dinge an positiven Eigenschaften für die meisten Leute aufzählen, die sie kennt und ihr was bedeuten. Ihr im Grunde genommen sehr gutes Herz ist weich und zerfliesst an manchen Tagen, wenn sie sich zu einer Babykatze oder einem Ferkel runterneigt. Die Frau hat sich schon immer den Leuten angenommen, die Hilfe brauchen. Sie hat Streuner in das kleine Haus ihrer Familie gebracht, eine viel zu emotionale Bindung zu einem Huhn mit Neun aufgebracht und noch wochenlang ihre Mutter an der Nase herumgeführt, als sie keine Eier mehr gelegt hat. In all den Schwärmen, in denen sie bereits gedient hat, hat sie immer die Aufgabe übernommen Neuen einen sicheren Hafen zu bieten. Das Militär hat sie an manchen Tagen zwar hart werden lassen, vergessen lassen, dass in ihr als Mensch auch noch Mitgefühl stecken müsste. Diese doch so prägende Eigenschaft konnte man aber nie gänzlich ausmerzen. Eowyn kann mittlerweile besser als in jungen Jahren noch schwierige Entscheidungen fällen, gänzlich an ihr vorbei gehen sie dennoch nicht ganz. Resilienz geht nicht einher mit dem Verleugnen der Dinge, die man tut und gewillt ist zu tun. Man lässt die Gefühle zu, die sie einen durchleben lassen – das ist ihr Weg.
11 Ingameposts | 30.03.2025, 14:40
Militär Navarre
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gespielt von Berrie
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52 Jahre
Flieger
Macht ist Pflicht – Freiheit ist Verantwortlichkeit. Schwer wiegen die Worte auf deinen Schultern, zeichnen sich ab durch Kreise und Kringel, geschmiedet im Feuer, versiegelt und eingenäht in deine Uniform. Ist Teil deiner Identität, Teil deines ganzen Seins und doch stellst du dir nicht heute, nicht gestern, das erste Mal die Frage danach, Wer du bist – abseits des Namens, des Rangs, der Blicke und Worte, die dich bestenfalls nur streifen, schlimmstenfalls öffentlich tangieren. Nach den Sternen zu greifen und eines Tages mehr zu sein als ein weiterer Name auf unzählig vielen Listen; das war das Geschenk, das man dir machen wollte, als du in die Reihen der Aerandors geboren wurdest. Eines, nach dem du nie gefragt, das du aber ohne jeden Zweifel damals und für immer angenommen und akzeptiert hast. Helle Punkte am Firmament führen dich, sind dir Kompass in allen unsteten Zeiten, die über dich hereinbrechen. Werden begleitet von Ideen, Illusionen und Irrungen, die deine Umgebung in gleißend bunte Farben hüllen; die dir eine Vorstellung davon geben, was es – was andere – brauchen, wollen, wünschen. Du weißt, was sie antreibt, was die tiefliegende Motivation und der Wunsch ist, der sie alle durch die Tage trägt. Hattest stets ein Auge für deine Umgebung, lang, bevor du die Magie als Teil deines Lebens akzeptiert hast. Hat sich ergänzt zu strategischem Geschick, zu einem mittelmäßig angeborenen, aber unter harter Arbeit geformten Intellekt, der dir heute in jeder Lebenslage beisteht. Erfahrungen haben dich geformt und zu dem Mann gemacht, der du bist. Die guten, aber nicht zuletzt die schlechten, haben dich gestärkt, haben dir den Weg geebnet, den insbesondere dein Vater dir vorgedacht hatte, gleich, welche Ambition Du eigentlich gehabt hättest. Am Ende führten sie alle zu einem Ergebnis: einem neuen Wort, neuen Kreisen und Kringeln, im Feuer geschmiedet und als Aufnäher deinem Flugleder zu entnehmen: der Stern markiert dich als Commanding General, als Oberbefehlshaber – und als womöglich beste und schlechteste Entscheidung, die man in unruhigen Zeiten wie diesen hätte treffen können. Hast über Jahre genauso viele Unterstützer:innen wie Kritiker:innen deiner Person gesammelt, nicht nur den Kampf im Gefecht gesucht, sondern längst in der Politik gefunden. Kriege werden nicht an der Front entschieden; diese Lehre hast du ziehen müssen, lang bevor dein neues Abzeichen seinen Weg zu dir gefunden hat. Kriege ziehen sich durch jede Gesellschaftsschicht, finden ihre Anhänger im Volk, ihre Finanziers in der Mitte und Oberschicht, werden diskutiert und debattiert von Menschen, die kein Schwert und Schild führen. Krieg, so weißt du, ist so viel mehr als Blut, Stahl und Schweiß.Du hast (d)ein Leben gegeben, viele, ja, unzählige Male. Minuten, Stunden, Wochen, Monate und Jahre getränkt in deiner Aufopferung, in deinem schier unermesslichen Willen, deinen Dienst zu leisten. Warst nie nur bloßer Fußsoldat, so wenig du dir darauf einbildest. Zu laut, zu schwer der Einfluss eines Mannes, der noch heute seine Finger nach dir streckt. Zu wenig hast du Erwartungen entsprochen, zu viel hast du verhandelt, statt in blinder Wut und übereifrigem Stolz um dich zu schlagen. Ein halbes Jahrhundert war dir ein besserer Lehrmeister. Einer, der dir dazu verholfen hat, nicht nur zu überleben. Nicht nur aus jedem Kampf, der die Esben Mountains erfasst, lebend, sondern besser zurückzukehren. Keinen Fehler zweimal zu begehen. Bist weit entfernt von perfekt, noch weiter von einem Ideal, das man deiner Rolle so gerne auf den Leib schneidern würde. Du irrst, scheiterst, versagst, zweifelst, glaubst und glaubst doch nicht. Bist so menschlich, nahbar. Vielleicht ist es das, was dich letztlich dorthin geführt hat, wo du nie dachtest, zu stehen. Weit über den Fußstapfen, den missbilligenden Worten und Gesten, dem Gefühl von Unzulänglichkeit, das nicht nur, aber dort besonders laut, aus deinen eigenen Reihen entspringt. Vielleicht ist es dein Menschsein, das dieses Land in unmenschlichen Zeiten braucht. Vielleicht wirst du scheitern, stürzen, in deinem eigenen Blut an deinen Idealen ersticken.
19 Ingameposts | 08.02.2025, 14:11
Militär Poromiel
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gespielt von Maj
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56 Jahre
Reiter
Vielleicht hast du schon von ihm gehört. Von diesem Mann, der so stark ist, dass er mit bloßen Händen
Sicher hast du von ihm schon gehört. Von ihm. Von seinen Fähigkeiten. Von seinen Heldentaten. Von allem, was Kinder in ganz Navarre davon träumen lässt, zu werden wie er: Ein Drachenreiter – und ein lebender Mythos. Und wie in jeder Legende steckt auch in dieser ein Fünkchen Wahrheit. Thordars Wahrheit ist, dass er nicht nur seine Arbeitszeit, sondern seine vollkommene Existenz in den Dienst des Reichs – oder konkret: von König Alaric – gestellt hat. Kurz vor dessen Krönung hat Thordar das Amt des Königskämpen übernommen. Er macht ihn im Kampf zum Stellvertreter oder persönlichen Sinnbild des Königs. An ihm persönlich wird gemessen, wie stark eben jener König ist, denn es gibt keinen Grund, warum ein herausragender Kämpfer sich einem schwachen, unfähigen Menschen unterordnen sollte. Es gibt Rituale und Traditionen, die Thordar im Rahmen dieses Amtes zufallen. Dazu zählt, sich – zumindest in der Theorie – als Gegner zur Verfügung zu stellen, wenn jemand die Rechtmäßigkeit und Befähigung des damaligen Thronanwärters und heutigen Königs anfechten will. Dazu zählt, an Verfahren teilzunehmen, in denen über Schuld oder Unschuld durch ein Duell entschieden wird. Dazu zählt, das Recht des Königs und seinen Herrschaftsanspruch auch an jenen Orten im Reich durchzusetzen, die sich von der Hauptstadt zu weit entfernt, zu wenig beachtet oder in anderer Form berechtigt fühlen, auszuscheren. Dazu zählt, als Symbolfigur für den König aufzutreten und in einem Krieg nicht regelmäßig mit der gleichen Einheit die Grenzen zu verteidigen, sondern dort zu sein, wo die Luft am heftigsten zu brennen scheint, die Truppenmoral zu verstärken und deutlich zu machen: Es ist dem König bewusst, was seine Soldaten exakt hier leisten, welchen Gefahren sie sich für Navarre aussetzen und er sendet ihnen die höchste Form von persönlicher Anteilnahme und Verstärkung, die ihm möglich ist. Formal ist es ein Amt, doch mit der Propaganda des Reichs im Rücken, mit der persönlichen Loyalität und der permanenten Bedrohung ist es eine Identität und die Aufgaben, die Thordar zufallen, liegen oftmals nicht an der Grenze, sondern innerhalb des Reichs selbst. Es ist das Statement, dass der König nicht nur auf seine Armee und seine Außengrenzen sieht, sondern auch darauf, dass das Recht im Land gewahrt bleibt und sich (nach Tyrrendor) keine (weitere) Region gegen die Krone erhebt. Selbst ist Thordar in seiner Kindheit damit konfrontiert worden, wie genau jenes Recht versagt und ihm ebenso sein Zuhause wie seinen Vater genommen hat. Es besser machen zu wollen, ist eine ebenso tief verwurzelte Intention, wie Ängste in ihm Wurzeln geschlagen haben. Meistens aber merkt man Thordar dergleichen nicht an, sondern hat den Eindruck, hinter allen Legenden zwar ‚bloß‘ einen Mann anzutreffen, aber auch einen tatsächlich überragenden Drachenreiter. Und Thordar weiß es. Das Ego ist so groß, dass er schon wieder leise ist. Es gibt keinen Bedarf – mehr –, anderen sein Talent und seine Erfahrungen nachzuweisen. Wohl aber noch danach, die Randstunden seines Lebens, in denen er nicht einen Dienst am Königreich erfüllt, auszunutzen, sich auszuleben. Ohne Gesellschaft trifft man Thordar selten an. Er hat keine Scheu, seine Emotionen zu zeigen, wenn ihm ein aufrichtig amüsiertes Lachen darunter auch eine der liebsten ist. Meistens agiert er wohlwollend und warmherzig gegenüber anderen, die sich jedoch keine Illusionen darüber machen sollten, dass kaum jemand Thordar je wichtiger sein wird als seine Pflicht. Wenn er mit leerem Blick vor einem steht und sich an Namen offenbar nicht mehr erinnern kann, ist es einfach, das mit Pflichtversessenheit und Prioritätensetzung zu entschuldigen. Auch jetzt noch, wo es häufiger vorzukommen scheint. Auch jetzt noch, wo er es ist, der keine Geduld mit sich selbst zeigt und auf das Versagen der eigenen Psyche mit Aggressivität reagiert. Thordar ist es nicht gewohnt, etwas nicht im Griff zu haben. Er ist es nicht gewohnt, dass etwas von ihm, in ihm, nicht seinen Befehlen gehorcht. Denn auch das gehört zu Thordars Wahrheiten: Er ist Blutheiler und das rückt ihn tatsächlich in die Nähe von Unverwundbarkeit und Unsterblichkeit. Auf jeden Fall aber unterstützt es, dass er Situationen allein händeln kann, für die man sonst verschiedene Militärsektoren kombiniert. Formal zugeordnet ist allerdings auch er einer Einheit, die sein Zuhause ist und zu der er immer wieder zurückkehrt. Oftmals aber sind es seine Drachendame und er aber allein, die irgendwohin aufbrechen, um ein Abenteuer zu bestehen, aus dem weiterer Stoff für Legenden geformt werden kann. Kinder in Calldyr Stadt spielen längst
127 Ingameposts | 09.02.2025, 16:17
Militär Navarre
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gespielt von Jella
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32 Jahre
Reiter
01. Oktober 633
Wer bin ich? Wer bin ich? Früher wollte ich immer alles reparieren. Dinge wie das liebste Spielzeug meiner kleinen Schwester, aber auch schwere Herzen, wenn mein Vater wieder gegangen ist. Wollte es leichter machen, anstatt schwerer. Ich glaube das will ich immer noch. Aber an manchen Tagen fühle ich mich heute selbst so schwer, dass ich nichts mehr nehmen oder geben kann. Fyon Eadhan. Reiter. Heilmacher. Großer Bruder. Irgendwann werde ich alles davon wieder besser sein.
3 Ingameposts | 22.06.2025, 11:46
Militär Navarre
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gespielt von Jella
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20 Jahre
Reiterin
Vier Ich atme ein und zähle jeden einzelnen Atemzug. Mach das seitdem ich klein bin und vor lauter Angst vor den Schatten in meinem Zimmer nicht einschlafen konnte. Zieh die Luft durch meine Nase und zähle. Entspannt, fokussiert, lässt mich an etwas andere denken als das Kribbeln unter meinem Brustkorb. Die Fußstapfen meines Vaters sind in diesem Belang groß. Er ist Reiter, ich will eine werden. Das Schwarz der neuen Uniform kommt mir noch falsch vor. Zuhause hab ich’s lieber bunt. Mag weite Pullover, mag Pastelltöne, mag Schwarz nur in Ausnahmefällen. Aber das war die alte Nia Devi, die Neue macht gerade mit den anderen Kadettinnen und Kadetten immer wieder ein paar Schritte nach vorn. Ich will Reiterin werden, nicht nur weil es mein Vater ist, sondern auch, weil ich so zum Schutz des Landes beitragen kann, was ich liebe. Ich bin schon immer Kind von Navarre, war in Lewellen nur ein paar Jahre, bevor’s nach Adruil ging. Erinnere mich nicht mehr an meine Kindheitstage in Tyrrendor, nur an die Sommerurlaube, die mich immer und wieder hingetrieben haben. Der Weg aus Adruil war kürzer. Lege den Kopf in den Nacken und lasse meinen Blick über das College schweifen. Da ist das Gefühl wieder, was mich schon seit Jahren an Atemtechniken festhalten lässt. Angst. Ich hab‘ mich an sie gewöhnt. Ich nehme sie bei der Hand, auch wenn meine Rechte kurz nach den Fingern meiner besten Freundin greift. Damals hab‘ ich mich von der Angst lähmen lassen, heute ist sie mein bester Motivator. Lass zu, dass sich ein kurzes Grinsen über meine Züge schleicht. Spür das Kribbeln und deute es als Aufregung um. Sieben Halte den Atem an, zwing die Luft in meine Lungen. Verlangsamt meine Herzfrequenz, das weiß ich. Meine Mutter hat mir die Technik beigebracht, als ich mich nicht getraut habe zur Musikstunde zu gehen, die sie mir organisiert hat. Erinnere mich an meine leise Stimme „Was wenn sie mich nicht mögen?“ und an ihr sanftes Lächeln. Dann sind sie’s nicht wert, hat sie gesagt und mittlerweile bin ich mir sicher, dass sie Recht hat. Ich lass meinen Blick vom College wieder zu den Köpfen vor uns wandern. Es sind viele, die den gleichen Weg gehen wollen wie ich. Viele und doch werden nicht alle Freunde sein. Das ist okay und im Grunde nicht neu. Dass wir um unser Leben kämpfen werden aber schon. Frag‘ mich wer von denen vor und hinter mir als erstes jemanden töten wird. Frage mich, ob ich’s schon während der Ausbildung tun muss. Meine zwei Sicheln führ ich sicher. Ich habe keine Angst vor den ersten Kämpfen, aber der Gedanke daran, Malek zu begegnen lässt das Kribbeln wieder deutlicher werden. Ich halte den Atem an und kurz auch mein Leben. Jetzt, das ist das davor. Das ist noch Nia Devi, die mit den Pullovern und den Glitzersteinen auf den Wangen. Bald ist’s hoffentlich Nia Devi, Reiterin, die Person, auf die man auf der Matte aufpassen muss. Ich weiß die Fußstapfen meines Vaters sind zu groß, aber stolz machen will ich meine Eltern trotzdem. Möchte nicht nur überleben, sondern auch gut sein, indem war vor mir liegt. Gute Noten, die entlocken mir ein Lächeln. Erfolg, der fühlt sich an, als wär’s genau richtig. Als wäre ich richtig. Acht Lasse die Luft durch meinen Mund wieder raus. Lass‘ los. Hab‘ viele Erwartungen, vor allen an mich selbst, aber ich straffe die Schultern und lass‘ sie los. Überleben, das wird nicht reichen, aber ich muss auch nicht gleich nach den Sternen greifen. „Wer glaubst du wird Freund und wer Feind werden?“ Meine Stimme gleitet durch ein paar Reihen vor und hinter uns. Erkenn‘ ein paar Blicke, die schärfer werden, aber auch ein paar zuckende Mundwinkel. Das wird kein Kinderspiel, aber wir sind auch keine Kinder mehr. Weiß‘ nicht, ob ich mich schon ganz erwachsen fühl. Aber das wird wohl kommen. Mit den grauen Hallen, die uns zwingen erwachsen zu werden. Nehme ein paar weitere Schritte nach vorn. Ist noch nicht das Viadukt, erst der Aufgang, die Treppen. Meine Muskeln ziehen nicht, sind’s gewohnt. Würde gerne den Rhythmus der Schritte mit den Klängen einer Gitarre untermalen, stell‘ mir meine eigene kleine Hintergrundmusik vor. Meine Stiefel sind rutschfest, als wir schließlich oben ankommen. Oben und somit den Blick aufs Viadukt bekommen. Der schmale Überweg ist keine Klippe, an der man aus Spaß entlang balanciert. Er ist der Weg in unsere Zukunft. In meine. Hebe den Kopf, sorge dafür, dass meine Züge neutraler werden und klopf mit meinen Fingern kurz auf meine Brust. Das Kribbeln ist noch da. Die Angst auch. Ich nehme beides mit meinem ersten Schritt mit. Hält mich nicht auf, als der Wind an meinem Körper reißt. Fühlt sich nicht nur gefährlich an, sondern dank des Adrenalins auch nach Freiheit. Ich bin bereit für diesen Teil meines Lebens. Ich atme ein, ich atme aus und nehme den restlichen Weg.
5 Ingameposts | 02.05.2025, 18:34
Basgiath War College
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gespielt von Katja
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23 Jahre
Reiter
Rian Eodhan weiß, dass es einige gibt, die ihm aus dem Weg gehen. Puscht hier und da durchaus auch sein Ego. Ist doch gut, wenn man respektiert wird. Jetzt vielleicht fraglich, wie man Respekt definiert, aber darüber macht er sich keine Gedanken. Mit seinem Ego hat er nämlich kein Problem, vermutlich auch ein Grund warum er durchaus Risikobereit ist. Hier und da ist vielleicht sein Temperament auch etwas problematisch. Impulsiv, wie er ist, kann es schon mal sein, dass er ein bisschen die Beherrschung verliert, wenn man ihm dumm kommt, kann schon mal blöd ausgehen. Wie blöd kommt noch darauf an, ob er einen prinzipiell mag und respektiert oder nicht. Sein Maß an Selbstbeherrschung ist sehr darauf abgestimmt. Gezeichnete haben es grundsätzlich schwer mit ihm, die verachtet er nämlich, steht ihnen misstrauisch gegenüber und – weil es das einfachste ist – lädt ihnen einfach Mal mit die Verantwortung auf, dass seine Schwester in Aretia bei der Niederschlagung der Rebellion auf Seiten des Königreichs ums Leben gekommen ist. Reiter zu werden hat er spätestens damals beschlossen - dem Regime zu dienen, mit zu verhindern das so etwas noch einmal vorkommt. Er steht hinter dem Königreich, macht aus seiner Treue auch kein Geheimnis, verachtet die ein wenig, die dem zu kritisch gegenüber stehen und lässt es die Jenigen auch merken. Sein Ehrgeiz und Motivation hat auch dazu geführt, dass er 1. Offizier seiner Staffel ist. Prinzipiell unterstützt er die Mitglieder dieser auch – nur Gezeichnete haben es auch hier nicht unbedingt leicht mit ihm, haben aber immerhin auch den Vorteil, dass er ihnen nicht wirklich etwas kann. An die Regeln und die Struktur des Militärs hält er sich nämlich.
Vor Herausforderungen schreckt er nicht zurück, er ist eher der, der gerne Herausfordert und seine Überlegenheit beweist, kann dabei aber nicht so wirklich gut damit umgehen, wenn er daran scheitert und verliert. Nimmt er persönlich und kann einen danach noch weniger ausstehen. Als wirklich bösartig würde ihn vermutlich trotzdem nicht jeder bezeichnen, weil er eben auch anders sein kann. Kommt eben sehr darauf an, wer ihm gegenüber steht. Freunde und Menschen, die ihm wichtig sind, bekommen durchaus auch ein gewisses Maß an Loyalität. Er mag zwar im allgemeinen sich selbst nicht ganz zu vergessen, macht aber für diejenigen Abstriche und kann ein guter Freund sein. Denen deckt er auch den Rücken, ist für sie da und Unterstützt sie.
2 Ingameposts | 17.06.2025, 20:18
Basgiath War College
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gespielt von Josi
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22 Jahre
Reiter
„Wohin gehen die Sterne, dann, wenn es so hell ist, dass man sie nicht mehr sehen kann?, habe ich meine große Schwester gefragt, als ich vielleicht vier, oder fünf Jahre alt war. Sie gehen nirgendwo hin, sie sind immer da, auch wenn du sie gerade nicht sehen kannst, so wie ich. Das war ihre Antwort und ihre Stimme klingt noch immer in meinen Gedanken nach. Heute weiß ich, es war eine Lüge, wenigstens ein bisschen. Die Sterne sind noch da, aber sie ist es nicht mehr. Endgültig. Sie verbrannte, am 1. July 628 nach der Vereinigung von Navarre nach der Schlacht von Aretia, hingerichtet zusammen mit unserer Mutter und ich werde diesen letzten Blick in ihre Augen nie vergessen, das Geräusch ihres Schreies, an welchen ich mich meine zu erinnern, auch wenn man sagt Drachenfeuer sei zu heiß dafür, es ginge zu schnell. Sie war die Reiterin von uns, sie wollte hoch hinaus und in die weite Welt, zu den Sternen, über das Meer... ich wollte eigentlich immer nur zu Hause sein, in den vertrauten Straßen von Aretia. Wäre die Rebellion nicht gewesen... ich weiß, es ist ein mühseliger Gedanke, ein nutzloser vielleicht. Ich hätte trotzdem nicht immer da sein können, wegen der Wehrpflicht und jetzt, existiert es nicht mehr so, wie es damals war... aber wenn... ja, wenn... ich wäre vermutlich noch immer dort, würde die Einkäufe unserer Nachbarin in ihr Haus tragen, die mir schon als kleiner Junge steinalt vorgekommen war und deren Falten noch tiefer wurden, wenn sie dankbar lächelte. Ich würde den Ausblick genießen, wenn man in die umgebenden Berge wanderte und auf die Stadt herunter blickte, die frische Luft, das eiskalte Wasser der Bergseen, den Geruch, wenn es regnete, die Stille, wenn der erste Schnee fiel. Ich würde den leicht resignierten Blick meiner Mutter mit einem entschuldigenden Schulterzucken erwidern, den sie mir zugeworfen hat, wenn ich mal wieder eine kleine Katze, einen verletzten Vogel, das kaputte Spielzeug eines anderen Kindes nach Hause und sie mir helfen musste, beim gesund pflegen, beim reparieren... Zum Einberufungstag wäre ich in den Heilerdquadranten gegangen, hätte gelernt, meine Pflicht getan und wäre nach Hause zurück gekehrt. Ich wäre noch immer der kleine Bruder einer mutigen großen Schwester. Aber es gab die Rebellion. Ich bin heute nicht dabei Heilkunst zu erlernen, sondern als Gezeichneter in den Reiterquadranten gekommen. Gezeichnet... als würde das Muster, dass sich meinen rechten Arm hinauf zieht, irgendetwas von mir Beschreiben, als könnte es so einfach zeigen, was passiert ist, was sich verändert hat, was mich... gezeichnet hat, verändert. Die Chance auf ein anderes Leben, die Chance an einem anderen Tag zu sterben. Naja... es gab einige und ich bin noch da. Es wird weitere geben, hier, im Reiterquadranten, der sich inzwischen gar nicht mehr so fremd anfühlt, wie am ersten Tag, ein bisschen Schrecken verloren hat. Ich bin in meinem ersten Jahr als Rookie nicht gestorben, auch wenn kein Drache mich binden wollte. Nun eben ein zweites Mal. Zumindest jetzt noch, ist ein bisschen Familie hier und von vielen Fremden, sind ein paar zu Freunden geworden. Es ist nicht alles so schwarz, wie die Uniformen, ich bin immerhin nicht der Schlechteste, stärker als ich es zu Beginn war, auch hier gibt es Berge, ich lerne Nützliches und selbst in den dunklen Nächten, sind auch hier die Sterne.“
77 Ingameposts | 23.03.2025, 12:00
Basgiath War College
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gespielt von Maj
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27 Jahre
Reiter
Wie hoch ist sie? Die Verlustquote für BWC-Absolventen, die im ersten Jahr ihres aktiven Dienstes sterben? Nun… Helia Veldine ist einer der Namen, die schon im August 633 einer Gefallenenliste hinzugefügt wurden. Ihn umgeben die Namen von beinahe allen Reitern seiner Staffel, war diese doch in einen Hinterhalt Poromiels geraten und fast gänzlich ausgelöscht worden.
Zwei oder drei Atemzüge lang ist das zu bedauern, denn Helias Leistungen am College waren körperlich und kognitiv immer gut. Sehr gut fast, wenn man ausblendete, wie viele Kämpfe Helia in den letzten Jahren nicht nur zum Training und aufgrund seines Ehrgeizes geführt hat. Er fiel auf mit Einmischung und Widerspruch und tat sich schwer damit, sich mit jeglichen Entscheidungen eines Vorgesetzten einfach zufrieden zu geben oder auf diese zu warten. Und er fiel auf damit, die meisten physischen Kämpfe über Magie statt Waffen zu gewinnen. – Zugegeben: Bisschen unheimlich ist es schon, in Helias Griff plötzlich keinen Zugriff mehr auf die eigene Siegelkraft zu haben oder gar zu erleben, wie sich diese gegen einen wandte. Aber am Ende… war es doch nur Gegenmagie, die er da einsetzte und an Helia außer Vitamin B nichts Besonderes: Sein Großvater ist ein Heilmacher und ehemaliger Lehrer am College. Sein Vater ist bei der königlichen Leibgarde und kennt somit den Landesherrscher persönlich. Helia selbst ist am Hof aufgewachsen. Irgendwer von denen aber hat dafür gesorgt, dass Helia eine zweite Chance im Reiterquadranten bekam: Er hat nicht einfach nur das erste Jahr wiederholt, weil er beim Dreschen nicht gebunden wurde, sondern hat zwischen erstem und zweitem Anlauf zwei Jahre im Heilerquadranten verbracht. In Kombination mit seiner vorherigen Schulbildung ist Helia vertraut mit vielen Elementen der Heilkünste. Aber ein versierter Kämpfer? Nein, das soll er nie gewesen sein. Dadurch überrascht es nicht, dass Helia in seinen ersten Monaten nach dem Abschluss gefallen ist. Gefallen ist Helia jedoch nicht in den Tod, sondern nur in einem übertragenen Sinn. Er und so viele aus dieser Staffel sind nicht tot, sondern geflohen. Sie haben Land, König und Werte verraten, um in Poromiel nicht etwa die bessere Karriere zu machen, sondern erst mal das eigene Leben zu retten und dann die Ereignisse zu verstehen. Zufällig sind Helia und die Reiter seiner Einheit über die Existenz der Veneni gestolpert und sind vor Navarres – angeblich – tödlichen Geheimhaltungsambitionen geflohen. Nach Wochen in einem poromischen Stützpunkt ist nun endlich klar, wie damit umgegangen wird. Frisch an die Ostgrenze hat Helia sich versetzen lassen und unterstützt eine Schwadron in Mirik, gehört jedoch nicht zu ihnen, nicht zum poromischen Militär – und das ist keine bloße Frage der emotionalen Zugehörigkeit, sondern Helia hat sich tatsächlich herausgeschlagen, Söldner zu sein. Befehlsverweigerung bei Bedarf ist dadurch für ihn von einem Kriegsverbrechen zu einem Recht geworden. Dadurch aber bleibt er noch einmal mehr ein Fremder und die neue Einheit braucht noch Zeit, zu entscheiden, was von dem schweigsamen jungen Mann eigentlich zu halten sei. Und schweigsam, still, - dies ist nicht zu leugnen - ist Helia. Es ist eine bewusste, präsente Stille, die weder Schüchternheit, noch Arroganz repräsentiert. Helia nimmt stets mehr Anteil an seinem Umfeld, als es scheint, als gut für ihn ist - denn Anteilnahme geht leicht in persönliche Belastung über. Empathie und Beobachtungsgabe sind bei ihm stark ausgeprägt, was davon unterstützt wird, dass Helia sich über seine eigenen Emotionen oft sehr klar ist und diese auch kommunizieren könnte. Oft genug trifft er das Empfinden anderer so gut auf den Punkt, dass man ihm Wahrsagen als zweite Siegelkraft nachsagt, und es bringt andere ebenso gegen ihn auf, wie Helia sie damit für sich einnimmt.
13 Ingameposts | 09.02.2025, 16:15
Militär Poromiel
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gespielt von alice
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36 Jahre
Reiter
Dein Lachen ist ansteckend und ungehemmt, dein Lächeln ist offen und herzlich und ehrlich — mit dir in der Nähe kann man’s gut aushalten. Bist lieber leicht als schwer, siehst hin statt weg, bist hilfsbereit, bist aufmerksam und einfühlsam. Mama sagt, du hast eine zarte, liebevolle Seele. Hast als Kind verletzte Vögel aus dem Wald nach Haus getragen und kleine Schnecken vom Waldweg vorsichtig zurück ins hohe Gras gesetzt. Du schätzt das Leben und das fast ohne Ausnahme — kein Wunder, dass deine Siegelkraft das Gegenteil von einer der vielen verheerenden Mächte ist. Du zerstörst nicht, du lässt wachsen und neu entstehen und wächst dabei regelmäßig über dich selbst hinaus. Dass man dich nicht nur einmal (aber meist hinter deinem Rücken) als wandelnde green flag bezeichnet, hat nichts mit deinem Händchen für Pflanzen zu tun, sondern mit einem Herzen am rechten Fleck und einer Einstellung, auf die deine Eltern stolz sind — weil du die Werte, die sie dir mitgegeben haben nie verloren hast.
Fast nie. Dass du in der Schlacht von Aretia auf Seiten des Königreiches viel getan und viel gesehen und sehr viel verloren hast, hat deinen Schatten dunkelrot gefärbt und auch, wenn du dir davon heut nur noch selten etwas anmerken lässt (oder anmerken lassen willst), verändert hat’s dich trotzdem. Über die Zeit sprichst du so gut wie nie, noch weniger über die alte Verletzung, die nie komplett geheilt ist und dich nach besonders langen Tagen oder bei besonders heißem Wetter heimsucht; wie ein Geist, der mit Ketten rasselt und dich nicht vergessen lässt was fünf Jahre her ist. Nur, dass du dich darüber nicht definieren willst. Du bist ein lebensfroher und lebensbejahender und lebensschätzender Mensch, du hast die Frau für’s Leben gefunden, du liebst deine Familie, du hast Freunde und der Vater deiner Freundin ist wie ein Vater vor Ort für dich, wo dein eigener nicht so schnell erreichbar ist. Du rückst Nymrith immer wieder in ein hübsche(re)s Licht, weil du weißt wie viel Blumen und Bäume ausmachen können (Hoffnung, vor allem geht’s um Hoffnung). Du bist ein Kindermagnet und kannst ziemlich gut mit kleinen Menschen. Du stellst eigenen Honig her, hast die Bienen im Garten deines sozusagen (noch nicht ganz, aber hoffentlich bald) Schwiegervaters angesiedelt und manchmal bringst du heut noch ein verletztes Vögelchen nach Hause. Du bereitest Picknicke im Sonnenuntergang vor — auch, wenn dein Drache dich für deine romantische Ader still belächelt; ihr seid dennoch ein verdammt gutes und eingespieltes Team. Ihr fliegt zusammen immer mal wieder durch’s halbe Königreich um anfordernden Stützpunkten mit Nutzpflanzen die Versorgung zu erleichtern und du liebst es, das Rumkommen, das Aushelfen, aber du liebst es noch mehr danach wieder Zuhause zu sein. Bei ihr. Du liebst sie. Oh, und du wärst ein wundervoller Vater und hoffst, dass du das irgendwann auch wirklich bist. Du bist Leben und Liebe und Wachstum und Hoffnung und du bist ein guter Mann.
3 Ingameposts | 21.06.2025, 12:59
Militär Navarre
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gespielt von Jella
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21 Jahre
Reiterin
Den Kopf eigentlich schon immer in Büchern oder in den Wolken, flüchtete sich Ivelle Nyra Kinnaird stets gern in fremde Welten, wo die eigene doch teils so düster erschien. Ein gewisser Hang zu Eskapismus ist ihr geblieben, eine Liebe für Bücher ebenfalls, aber ein Teil ihrer Träume hat sich schon vor geraumer Zeit in ihre Realität verlagert. Sie mag ein oder zehn Märchen zu viel gelesen haben, die sie lange ein „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ als erreichbares Ziel ansehen ließen. Diese Romantisierung musste sich aufgrund ein bisschen Enttäuschung verflüchtigen, schließlich kann sie die Überzeugung, dass es nicht das Ende sein kann, wenn’s nicht glücklich ist, anhand unterschiedlicher Erlebnisse ihrer letzten Lebensjahre problemlos widerlegen. An den Glauben, dass Liebe eine magische Kraft inneruht, indes klammert sie sich mit einem dieser eisernen Griffe, welche die Fingerknöchel blasser hervortreten lassen. Schließlich ist es eben diese Liebe, die sie von ihrem lange Jahre gereiften Plan ihren Dienst als Schriftgelehrte zu verbringen, zur Entscheidung bewogen hat, sowie ihre Jugendliebe Reiterin werden zu wollen. Ein Jahr Vorbereitung schien kaum genug, um die eher belesene als sportliche junge Frau über das Viadukt und durch die darauffolgenden Gauntletprüfung zu bringen, aber sie überraschte wohl viele damit, dass sie selbst die Präsentation überlebte und sich schließlich beim Dreschen sogar ein Drache für sie entschied. Aus einem metaphorischen ‚Mit dem Kopf in den Wolken‘ ist also auch eine Tatsächlichkeit geworden. Ihre körperlichen Schwächen haben sich über das erste Jahr verringert, ihre Stärken liegen aber nach wie vor in der Theorie. Belesen ist sie also weiterhin, dass gleich beide Gründe, dass sie Reiterin werden wollte, ebenfalls durch das College wandeln, hat sie jedoch nicht gänzlich bis zum Ende durchdacht.
Den Traum einer lebenslangen Beziehung mit ihrer Jugendliebe, ließ sie die von ihren Eltern – eigentlich Adoptiveltern, aber sie hat sie schon vor langer Zeit als ihre Familie angenommen – angestrebte Verlobung als unmöglich ansehen und durch die Bindung mit einem Drachen auf genügend Eigenständigkeit hoffen, ihr zu entgehen. Dass ihre Jugendliebe die Distanz wahrt, obwohl sie manchmal nur ein paar Schritte trennen – schließlich ist er auch Reiter geworden – lässt sie manchmal an ihrer Rolle der hoffnungslosen Romantikerin zweifeln. Cillian Beolan als potenziellen Ehemann zu sehen, kommt irgendwie trotzdem nicht so recht in Frage. Vielleicht folgerten gerade diese Unsicherheiten ihre Siegelkraft, die ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt. Nicht nur, dass Vorausseher selten sind, ihre prophetischen Träume sind auch noch höchst schwierig einzuordnen. Meist sieht Ivelle nur die kleinsten Details einer Szenerie und kann häufig, wenn überhaupt, erst in Momenten, wo sie ihnen tatsächlich begegnet, einordnen, was sie bedeuten. Dabei hilft manchmal jemandem aus ihrer Staffel vielleicht erst mit dem rechten Fuß loszulaufen oder den Schuh neu zu binden oder ein gewisses Essen nicht zu wählen. Es sind Kleinigkeiten, die großen Visionen blieben bisher aus, aber hilfreich kann die ein oder andere sicherlich sein. Für jemanden, der derart viel tagträumt, vielleicht auch eine Form von Ironie des Schicksals, in ihren Träumen nun tatsächlich möglichen Realitäten zu begegnen und noch mehr, dass sich diese Prophezeiungen zuletzt nicht mehr nur auf ihre Träume beschränken. Ivelle erscheint manch einem sicherlich immer noch etwas zu zart und sanft, aber die letzten Monate und das letzte Jahr haben sie durchaus etwas härter werden lassen. Sie ist mehr so naiv zu glauben, dass alle ihr etwas Gutes wollen, erliegt wohl aber dem
31 Ingameposts | 29.01.2025, 17:07
Basgiath War College
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gespielt von Lini
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40 Jahre
Reiter
Wenn man den Beginn deines Lebens betrachtet, hätte man wohl nie geglaubt, dass du auch nur annähernd so weit kommen würdest, wie du es bis jetzt geschafft hast. Deine Mutter war eine Frau die sich immer nur an den nächsten Mann hing, um irgendwie über die Runden zu kommen und es war wohl kaum verwunderlich, dass dabei auch Kinder entstanden. Neben dir gibt es noch deinen älteren Halbbruder Jacoby, der wohl der Einzige war, der sich wirklich um dein Wohlbefinden gekümmert hat. Dein leiblicher Vater war ein Reiter, der sich mit deiner Mutter ein paar Mal vergnügt hatte und der auch von dir wusste. Ein wenig finanziell hatte er deine Mutter unterstützt, mehr aber auch nicht. Somit hast du die ersten fünfzehn Jahre deines Lebens mit deiner Mutter und deinem Halbbruder verbracht, wobei du dich immer an deinem Bruder orientiert hast. Er war für dich dein sicherer Hafen dem du gefolgt bist und bei dem du dich wohl gefühlt hast.
Nach fünfzehn Jahren war deinem Vater eingefallen, dass er ja noch ein Kind hatte. Neben deinem großen Halbbruder hast du noch zwei jüngere Halbschwestern väterlicherseits. Für deinen Vater war klar, dass du ein Reiter werden würdest, für dich eigentlich nicht so. Es war nicht dein Traum von klein auf eines Tages Drachenreiter zu werden, da du auch gar nicht die Voraussetzungen hattest so ganz ohne Training, Vorbereitung oder dergleichen. Somit hattest du dich eigentlich in Gedanken dem Quadranten der Infanterie angeschlossen, aber dein Vater hatte andere Pläne. Da deine Mutter immer weniger dazu in der Lage war euch zu versorgen, hatte dein Vater dich zu sich genommen, um dich zu formen und dich auf den Reiterquadranten vorzubereiten. Mit aller Härte und Strenge die er aufbringen konnte. Du warst kein Kind für ihn, du warst ein Lehmklumpen den er zu einem Soldaten ausbildete und das mit aller Macht die ihm zur Verfügung stand. Fünf Jahre wurdest du von deinem Vater trainiert und auf den Reiterquadranten vorbereitet. Fünf Jahre in denen du deine Kindheit hinter dir lassen und erwachsen werden musstest, ob du wolltest oder nicht. Doch die fünf Jahre haben dich geprägt, haben dich stärker gemacht und dafür gesorgt, dass du sogar glaubtest, dass du es schaffen könntest. Dass du bereit warst, stark genug ein Reiter zu werden und deinen Vater stolz zu machen. Außerdem warst du gespannt darauf, ob dein Bruder, der ein Jahr vor dir in den Reiterquadranten eingetreten war, noch am Leben war und sogar einen Drachen hatte. Sehr zu deiner Freude lebte dein Bruder noch und hatte einen Drachen gebunden. Dein Bruder schien ebenso froh zu sein, dass du noch am Leben warst und den Viadukt überquert hattest. Anfangs schien er aber nicht aus der Rolle des großen Bruders zu kommen und öfters dafür zu sorgen, dass du nicht ernst genommen wurdest, weil er sich immer vor dich stellte. Du hattest ihm mehrmals verbal und schließlich auch nicht mehr verbal deutlich gemacht, dass du deinen eigenen Weg gehen musstest, um ernst genommen zu werden, um als Reiter Erfolg zu haben. Irgendwann sah dein Bruder es ein und ihr wart auf Augenhöhe. Eine ganze Weile, bis du dich weiter entwickelt hast und immer weiter voran gekommen bist durch deine Qualitäten. Du warst dafür gemacht zu führen und genau deshalb warst du auch als Junior Staffel- und als Senior Schwarmführer. Deine Siegelkraft machte dir etwas Probleme am Anfang, genauso wie dein Drache, der alles andere als freundlich oder erheiternd war. Aber mit der Zeit hast du gelernt mit beidem umzugehen und daran zu wachsen. Du wurdest zu einem exzellenten Reiter und Soldaten. Hast Befehle befolgt und dich bewiesen. Immer und immer wieder. Du hast eine Frau gefunden und ihr habt einen Sohn bekommen. Was warst du stolz auf deinen Nachwuchs und dir war klar, du würdest ihn eines Tages vorbereiten. Nicht zwingend darauf ein Reiter zu sein und auch nicht mit den Methoden die dein Vater benutzt hat - aber du würdest ihn vorbereiten sich durchzusetzen und stark zu sein. Doch so weit sollte es nicht kommen. Deine Familie wurde dir entrissen, auf grausame Art und Weise. Du kamst zu spät um sie zu retten und ihr Verlust hat eine tiefe Kerbe in deinem Herzen hinterlassen. Noch heute trägst du die Kette deiner Frau bei dir, sowie den kleinen Drachen aus Holz den du für deinen Sohn geschnitzt hattest. Erinnerungen die schwerer wiegen als ein Drache. Erinnerungen die dich in ein tiefes Loch gerissen haben, welches du emotional nie verlassen hast. Aber du hast weiter funktioniert. Als Reiter, als Soldat. Nach einem verheerenden Angriff und der Zerstörung des Außenpostens wurdest du nach Keldavi versetzt und befördert, bekamst die Staffelführung. Stolz machte sich in dir breit, gleichzeitig gab es neben deinem Bruder und deiner Mutter niemanden mehr groß, mit dem du das teilen konntest. Doch lange solltest du nicht in Keldavi sein, ehe der nächste Schlag dich zu Boden riss - im wahrsten Sinne des Wortes. Von einem Greifenschwarm - eigentlich eine Beleidigung. Du bist gestürzt, von deinem Drachen. Du hast gesehen, wie dein Drache schlingerte und zu Boden ging. Doch ihr habt überlebt. Schwer verletzt und nicht wissend, ob man euch durch bringt, aber es gelang. Ein Heilmacher rettete euch vor dem sicheren Tod. Doch die Narben am Körper und der Seele waren erneut tief. Ihr habt euch erholt, seid an euren alten Stützpunkt in Chakir zurück gekehrt und habt euch erneut hoch gekämpft. Ihr beide. Ein Team. Unzertrennlich. Selbst nicht durch ein Greifenschwarm. Eine Ehre war es für dich, als du schließlich zur Schwarmführung befördert wurdest, nachdem du dich erneut bewiesen hast. Gezeigt hast, dass du bereit bist bis zum Letzten zu kämpfen, für dein Königreich. Denn so arg viel mehr war dir nicht mehr geblieben. Du machst weiter. Jeden Tag. Mittlerweile ist das Lächeln auf deinen Zügen längst erstorben. Deine ganze Haltung distanziert, kalt und dennoch bist du für andere da, wenn es drauf ankommt. Besonders für deine Staffel, deinen Schwarm, deinen Bruder und, auch wenn es oftmals nicht so wirkt, deine Mutter. Trotz allem ist sie ja dennoch deine Mutter und hat ihr Möglichstes getan, was leider nicht viel war.
7 Ingameposts | 17.05.2025, 20:15
Militär Navarre
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gespielt von Alex
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21 Jahre
Fliegerin
Vella steht gerade am Anfang ihrer Ausbildung im Flieger-Quintanten der Cliffsbane-Akademie – ein Entschluss, der mehr war als nur der Versuch, einen Kindheitstraum zu verwirklichen. Ihre Entscheidung, sich gegen den Willen ihrer Mutter für die Ausbildung zur Fliegerin einzuschreiben, war zugleich ein stiller Akt des Widerstands – ein erstes lautes Flügelschlagen in Richtung Selbstbestimmung. Mit ihrer burschikosen Art stand Vella schon immer im Kontrast zu ihrer Halbschwester Alanna, die sich mühelos in die Erwartungen der gemeinsamen Mutter fügte: elegant, gefällig, angepasst. Vella dagegen war laut, lebhaft – und somit nie ganz das, was ihre Mutter sich für sie vorstellte... nie wirklich genug. So wuchs sie in einem Zwiespalt auf – zerrissen zwischen dem Wunsch, geliebt zu werden, und dem Drang, sich nicht selbst zu verlieren. Lange stellte sie Harmonie über Ehrlichkeit, lächelte statt zu widersprechen, auch wenn die Wahrheit ihr schon auf der Zunge lag.
1 Ingameposts | 08.07.2025, 21:36
Cliffsbane Akademie
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gespielt von Alex
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30 Jahre
Diplomatin
Komtess Vilma Alvoryn ist in der Grafschaft Faldorn in der Provinz Tyrrendor aufgewachsen und die ältere Schwester des jungen Grafen Kaspars Alvoryn. Von ihrer Familie und sehr engen Freunden wird sie Lilija genannt – benannt nach ihrer verstorbenen Großmutter väterlicherseits – und selbst empfindet sie „Komtess Vilma“ eher als einen Namen für die Öffentlichkeit. Mit ihren 27 Jahren hat sie bereits viel durchgemacht und geleistet. Innerhalb der Familie zählt sie zu den einflussreichsten Personen. Während ihr jüngerer Bruder nach dem Tod ihres Vaters vor fünf Jahren noch immer mit seiner neuen Rolle ringt, scheute Vilma sich nicht, alles dafür zu tun, dass Kaspars die Grafschaft trotz der Rebellion und zahlreicher Neubesetzungen behalten konnte.
Vor allem in den ersten Jahren nach dem Tod ihres Vaters übernahm Vilma das Ruder der Familie und sicherte deren Fortbestand sowie ihren politischen Einfluss. In letzter Zeit merkt man jedoch, dass Kaspars zunehmend bereit ist, Entscheidungen eigenständig zu treffen, ohne vorher ihren Rat einzuholen. Das führt immer wieder zu Spannungen in der Familiendynamik. Ein Glück, dass Vilma bereits seit drei Jahren in Nymrith am Herzogshof als Vertreterin ihres Bruders die Interessen der Grafschaft vertritt und deshalb nur noch selten ihre Heimat besucht. Hier in Nymrith hat sie sich inzwischen ein neues Leben aufgebaut. Die Interessen ihrer Familie standen für sie stets an erster Stelle, und trotz aller Differenzen scheint sich daran wohl auch in Zukunft nichts zu ändern. Offiziell war die Familie Alvoryn nicht an der Rebellion beteiligt, und der Tod ihres Vaters gilt als tragisches, ungeplantes Opfer des Brandes von Aretia. Was jedoch niemand weiß: Der verstorbene Graf Alvoryn hatte durchaus Kenntnis von gewissen Rebellionsplänen, entschied sich jedoch bewusst dagegen, sich diesen anzuschließen. Seine Kinder wissen nichts von diesen Details; ihr Vater hatte sie darüber im Dunkeln gelassen. Auch wenn sie nach dem Tod ihres Vaters formal an erster Stelle der Nachfolge rückte, betrachtet Vilma sich selbst nicht als Nachfolgerin ihres Bruders. Sie geht vielmehr davon aus, dass Kaspars eines Tages heiraten und eines seiner Kinder den Titel erben wird. Gleichzeitig verspürt sie jedoch eine innere Diskrepanz gegenüber den Traditionen des Landes, was die Erbfolge betrifft — ein Gefühl, das vor allem darin begründet liegt, dass Kaspars zu Beginn seiner Amtszeit oft ihren Weisungen folgte und ihr Vater ihr zu Lebzeiten stets das Gefühl gegeben hatte, sie sei sein Lieblingskind, dessen Gesellschaft ihm am liebsten war.
7 Ingameposts | 15.04.2025, 21:00
Zivil Navarre
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gespielt von Emma
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28 Jahre
Reiterin
Ursprünglich hätte Aoifes Leben anders verlaufen sollen. Geplant war gewiss nicht, dass sie als Reiterin eines braunen Drachenweibchens bei einem von Navarres Außenposten in Chakir in den Bergen landen würde. Ändert nichts daran, dass eben das gerade ihre Realität ist: vor einigen Wochen wurde Aoife von Lewellen nach Chakir versetzt, um dort ihre Siegelkraft - Gegenmagie - weiter zu trainieren. Ihre Freunde in Lewellen zu verlassen, fiel Aoife schwer und sie vermisst sie, die ihr über die Jahre zu einer neuen -
Dass Aoife Reiterin geworden ist, war also reihum eine Enttäuschung. Auch nichts, was sie für sich selbst gesehen hätte und was sie schnell bereut hat, noch ehe sie damals das Viadukt vollständig überquert hatte. Überlebt - zu aller Überraschung (auch ihrer) hat sie die drei Jahre im BWC dennoch und wurde sogar von einem Drachenweibchen als Reiterin ausgewählt. Dass Aoife zwanzig Jahre auf ein völlig anderes Leben vorbereitet wurde und aus gutem Hause kommt, merkt man ihr noch heute sehr stark an. Dass sie nur mit Mühe und Not den Ansprüchen entsprechen kann, die man gemeinhin an eine Reiterin stellen würde, ist ebenso kein Geheimnis. Letztlich sind es aber die Drachen, die entscheiden und Anchu scheint Aoife noch nicht überdrüssig geworden.
8 Ingameposts | 26.05.2025, 12:22
Militär Navarre
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