Charakterliste
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gespielt von Jella
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32 Jahre
Reiterin
Die Absätze ihrer Stiefel knirschten auf dem steinernen Boden, als sie ihre Beine überschlug. Kühle blaue Augen wanderten beinah teilnahmslos über das karge Innere des Raumes, in den man sie verfrachtet hatte. Es war ein Verhörraum, darüber täuschte auch das Gebäck und der Tee vor ihr auf dem Tisch nicht hinweg. „Virginia Zevanyr?“ Erst der Klang ihres Namens ließ sie ihren Kopf in Richtung der Tür drehen, obgleich sie die Bewegung in ihrer Seite bereits zuvor bemerkt hatte. Ihre Gleichgültigkeit konnte auch als Arroganz verstanden werden, aber es war ihr einerlei. Angst war schon seit Jahrzehnten kein Teil mehr ihres Sprachgebrauchs und umso weniger Teil ihres Lebens. Oder ihrer sieben Leben, wenn man der Nachrede Glauben schenkte, mit welcher man behauptete, sie hätte wie eine schwarze Katze mehr als eins. „Anwesend“, klang trocken von ihren Lippen, während der Deut eines herausfordernden Funkelns in ihre Augen zog. Das eisige Blau täuschte nur äußerlich über die Hitzigkeit ihres Wesens hinweg. Einem Bekannten hätte sie ihren Spitznamen angeboten. Schließlich nannten sie die meisten Menschen Gin, nicht Virginia. Sie war eher das Brennen den Rachen hinunter als die hilflose Jungfer. Ihre lackierten Fingernägel schoben sich über den Tisch, sie machte den Anschein einen der Kekse essen zu wollen, während ihre neuerliche Gesellschaft sich auf der anderen Seite auf einem Stuhl niederließ. Man hatte sich nicht die Mühe gemacht seinen Rang zu verstecken, also wollte man ihr damit etwas sagen. Sie hingegen konnte kaum Interesse für seinen Rang aufbringen, als sie sein nichtssagendes Gesicht musterte. Es ging ihr nur darum, was sie erreichen konnte und weswegen sie hier war. Man wollte sie zur Maßregelung versetzen und sie hatte nicht vor ohne zusätzliche Informationen in ihre neue Einheit zu gehen. Dabei spielte der Mann vor ihr keine große Rolle, nur was er ihr geben konnte. Virginia würde ihr Gegenüber vermutlich vergessen, sowie die wenigsten Menschen ihr den Wert begreiflich machten, sich an sie zu erinnern. „Wo sehen Sie sich in vier Jahren?“ Das Heben ihrer Braue signalisierte, was nicht über ihre Lippen fand: Irritation ob der Zeitverschwendung. Mit 32 Jahren würde sie solchen Befragungen sicherlich genauso überdrüssig sein, wie sie es heute war. Aber der Umstand ihrer Zuordnung sollte sich verändern, also wies sie ihn nicht darauf hin, dass sie keinerlei Interesse an dieser Form von Gedankenspiel hatte und lehnte sich mit einem Lächeln auf rot bemalten Lippen nach vorne. Lieblich hätten es andere genannt, wäre da nicht das gefährliche Glitzern in ihren Augen. „Ich würde hoffen, in vier Jahren nicht nur auf eine Beförderung sondern auch auf einen gewissen guten Ruf zurückblicken zu können.“ Dass die Einheit, in die man sie stecken wollte sich bereits einen aufgebaut hatte, täuschte kaum darüber hinweg, dass sie eigentlich als Auffangbecken für schwierige Fälle galt. Für eben jene, die ihren bisherigen Führungskräften zu wenigen Gehorsam bewiesen hatten. Virginia wusste, dass eine Versetzung dorthin entweder bedeutete man ging drauf oder man arbeitete sich zurück in die Gnaden des Systems. Vielleicht hätte ihr das Angst machen sollen, aber das tat es nicht. Malek das Feuer auszupusten schien süchtig zu machen. Ihre Finger trommelten leicht auf den Tisch vor ihr. Ihr wurde langweilig. „Sie trugen nicht immer den Nachnamen Zevanyr?“ Beinah hätte sie die Augen verdreht, ihre Selbstkontrolle wurde dünn. „Nein, ich habe erst in meiner Zeit am College erfahren, dass meine Mutter eine Zevanyr ist“, sollte ihr als Erklärung reichen. „Aber machen Sie sich keine Sorgen, ich vereine das Beste aus Zevanyr und meinem kargen Aufwachsen.“ Schließlich hatte sie das Kinderheim Dinge gelehrt, die sie in den militärischen Rängen hatte brauchen können: Eigenständigkeit, Widerstandsfähigkeit, Überleben. Sie war kein Familienmensch, nicht im klassischen Sinne. Aber eine Zevanyr zu sein? Das hatte Vorteile, schließlich sah die den Respekt, den ihr Nachname ihr auch in dieser Situation einbrachte. Den Ruf, den ihr Nachname ihr gab, ohne, dass sie ihn ein ganzes Leben getragen hatte. Dabei hatte sie sich nie darauf ausgeruht. Der Einfluss des Familiennamens war erst spät in ihrem Leben eingezogen, aber sie hatte sich dem Stand nur allzu gern bedient. Es nutzte ihr. Und sie war sich noch nie zu fein gewesen, das zu nutzen, was man ihr gab. Niemand der Schlau war, kämpfte fair. Ihr neuer Nachname half ihr leider nur auch nicht aus dieser Situation. Ganz im Gegenteil sie konnte das Missfallen ihrer Familie bereits erahnen. „Können wir uns vielleicht aufs Wesentliche konzentrieren?“ Wer sie war, was sie konnte, kein philosophisches Gerede. Ihr Gegenüber verzog das Gesicht. „Wir müssen Sie kennenlernen, Miss Zevanyr.“ Nein, sie mussten sie aushorchen und nach ihren Schwächen forsten. Ein Seufzen verließ ihre Lippen, als sie ein paar Brösel des Kekses aus ihrer Hand auf den Tisch regnen ließ. Es war wohl nicht genug, dass man für sein Land sein Leben riskieren würde, man musste auch noch beweisen, dass man überhaupt das vorläufige Überleben wert war. „Im Sparring würde mir dieses Gespräch zwar deutlich mehr Spaß machen, aber es ist wohl kein Wunschkonzert.“ Offenkundig nicht, schließlich verzog ihr Gegenüber einmal mehr die Lippen. Nun, die Verteilung seiner Muskeln wies darauf hin, dass er schon ein paar Jahre im Innendienst verbrachte. Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem leichten Lächeln. Sie sah ihm an, wie sich das Bild in seinen Gedanken langsam zusammensetzte. Wie er über ihr aufgeräumtes Äußeres hinwegsah und die Schatten sah, die sie in die Außenwelt entlud. „Fragen Sie, was Sie fragen müssen.“ Sie garantierte nur nicht, dass sie gerne antworten würde. Aber ob er lebend diesen Raum verließ, entschied nicht er. Das entschied das Schicksal, auch wenn Thornak ihre Hände nicht führen konnte. Ihr Schicksal war ihre Impulsivität und wie lange sie diese unter Kontrolle hatte.
25 Ingameposts | 09.02.2025, 14:34
Militär Navarre
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gespielt von Maj
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34 Jahre
Schriftgelehrter
Vizekommandeur von Samara… mit einem Blick auf die militärisch-biographischen Daten erstaunt, dass Domacrydhan Nergal diesen Rang und Titel trägt. Ist er mit 34 Jahren doch recht jung für diesen Posten. Ist er als Schriftgelehrter doch nicht die typische Wahl in einem System, das in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem Drachenreiter in Führungspositionen kennt. Standortkommandeure sind oft genug stille Posten, die – so notwendig sie sind – wenig Aufmerksamkeit erregen.
Doch es gibt zwei Gründe, aus denen heraus Domacrydhan aus dieser Stille ausbricht. Der eine Grund liegt in seiner Persönlichkeit und seinem Auftreten. Es ist nicht zu übersehen, dass Domacrydhan einen adeligen, vermögenden Hintergrund hat (und seine Familie es nicht auf dem Status Quo belassen möchte). Er liebt Luxus und ist daran gewöhnt, dass Menschen ihm zur Verfügung stehen. Diese betrachtet und behandelt Domacrydhan oftmals nicht ausgehend von ihrer Persönlichkeit, sondern von dem Ziel, das es zu erreichen gilt. Das macht ihn auf persönlicher Ebene kalt und manchmal gar schwer zu ertragen, wenn Provokation sein Ansatz ist, mehr Leistung heraufzubeschwören. Aus militärischer Sicht macht es ihn effizient und geeignet dafür, stellvertretend einen Standort zu organisieren und in das Wissen um die Veneniexistenz eingeweiht zu sein. Zwei Geschwister und ein (selbstgewähltes) Zuhause haben das Leben und der Krieg ihm bereits genommen und auch Teile seines Hörvermögens und Gleichgewichtssinns eingefordert. Dass er sich von letzterem nicht einschränken lassen will, hat seine Risikobereitschaft in körperlicher und… moralischer Hinsicht erhöht. Was offiziell nur durch den Besitz eines Bordells auffällt, reicht weit tiefer in die Kriminalität hinein. Dass sich ersteres – seit seinem 6. Lebensjahr in unterschiedlicher Frequenz – wiederholt, hat Domacrydhans Umgang mit Menschen definiert. Er wahrt gleichermaßen erhöhte Distanz und begegnet vielem gleichgültig und nimmt Menschen und ihre emotionale Verbindung zueinander ausgesprochen wichtig. Der andere Grund liegt in dem Standort, für den Domacrydhan stellvertretende Verantwortung trägt: Fast alle Reiter einer Staffel sind durch einen poromischen Angriff ums Leben gekommen. Dass der eigene Einsatz von Sumerton ausging, spielt nur geringfügig eine Rolle, denn für die Öffentlichkeit es ist Samara, wo nun eine Staffel neu aufgebaut und konzipiert wird. Für die militärische Führung ist es Samara, von wo aus jene Reiter desertiert sind, die offiziell als tot gelten. Das ist ein Unglück samt einer möglichen Sicherheitslücke, für die Domacrydhan zwar nicht zur Verantwortung gezogen wird – aber doch beweisen sollte: Es wird keine Wiederholung geben.
5 Ingameposts | 31.03.2025, 20:51
Militär Navarre
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gespielt von Berrie
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20 Jahre
Reiterin
Dein Pendel schlägt aus; nach links und nach rechts. Dein Pendel schlägt an; an Wände, Decken und Böden. Bist Gefangene deiner Emotionen. Irgendwann waren es Träume, vielleicht die Form von Ideal, die dir heute schmerzlich fehlt, die dich und die Entscheidungen, die du getroffen hast, geleitet haben. Heute ist es Wut. Wut, so unfassbar viel Wut, die in dir brodelt, die ihren Siedepunkt noch längst nicht erreicht hat und doch schon alles um sich zu zerreißen droht. In deinen Augen lodert’s, weil sie der Spiegel (d)einer Seele sind und wer nur einen müden Blick auf dich zu werfen wagt, wird schwerlich merken, dass hinter der gut gepflegten Feindseligkeit das Mädchen steckt, das du einst gewesen bist – oder hättest werden können, hätte das Schicksal dir nicht übel mitgespielt. Glaube ist dir in jeder Facette seiner Möglichkeit abhanden gekommen, verlor sich irgendwo zwischen den unterdrückten Schreien deiner Eltern, dem Geruch von Schwefel und verbranntem Fleisch und der Erkenntnis, dass du trotz aller Parolen und Allüren doch keine Ahnung von dieser Welt hast. Nicht davon, was es bedeutet, Teil von ihr – oder etwas Größerem – zu sein. Nicht davon, was es bedeutet, Opfer zu bringen. Du weißt nicht, was sie für dich bereithält, bist geprägt vom vorwiegend negativen Eindruck und der ständigen Erwartung des nahenden Todes. Die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben, auf von dir für dich gewählte Pflichten und Möglichkeiten, hast du mit den Kleidern abgestriffen, in die man dich gehüllt hat, bevor du Zeugin deines eigenen Scheiterhaufens wurdest. Hast sie abgelegt, als die Kutsche die Stadtgrenze Lewellens passiert hat. Mehr als tausend Striche hast du in das Holz geritzt und die Tage gezählt. Freiheit wirst du irgendwann finden, dessen bist du dir sicher. Vielleicht auf dem Rücken eines Drachen, vielleicht auf dem Grund des Brennofens, der deine Überreste Malek übergeben wird. Jetzt jedoch ist jeder Gedanke an das, was du hattest – oder hättest haben können – nur eins: grausam. Setzt sich trotz aller Bemühungen, dich davor zu verschließen und jede Trauer in noch mehr Wut umzumünzen, in jede noch so kleine Ritze deines Bewusstseins. Die Gefühle, sie prasseln auf dich ein, hast die Kontrolle längst verloren; vielleicht nie gehabt. Ertrinkst in ihnen, bist deine eigene Geisel, gegeißelt durch ein Leben, das du dir nicht gesucht hast. Durch Entscheidungen, die du nicht getroffen hast. Und immer, wenn du daran denkst, dann schlägt dein Pendel in dir an und du die Faust in die nächste Wand.
8 Ingameposts | 23.03.2025, 15:25
Basgiath War College
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gespielt von Emma
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32 Jahre
Fliegerin
Sivryns Familie stammt zwar nicht aus Cygnisen, dort aufgewachsen ist die mittlerweile 32-Jährige dennoch so lange sie denken kann. Sie stammt aus einer der größeren Militärfamilien Poromiels: Dornval - der Name sagt einem was. Stark in militärischen Strukturen im poromischen Grenzgebiet der Esben Moutains in Shuraih aufgewachsen, war kaum überraschend, dass es Sivryn später in den Flieger-Quintanten verschlagen hat und beim Sprung in den freien Fall von einem Berggreif aufgefangen wurde. Seither ist Tach Sivryns konstanter Schatten - wobei das Greifenego zuweilen eigentlich eher sie und alle andren im Umkreis gerne in den Schatten stellen möchte. Nach ihrer Zeit an er Cliffsbane Academy kam sie in das von politischer Instabilität stark geprägte Cygnisen zurück und hat eine ihrer besten Freundinnen, Noor, auf ihrem Aufstieg bis zur Herzogsehre begleitet. Politische Umstürze sind in der Region im Norden Poromiels nun keine Seltenheit und wer heute auf dem Thron sitzt, kann morgen schon unter der Erde liegen. Seit Noor vor drei Jahren nach dem frühen - aber eigentlich für cygnisische Verhältnisse nicht überraschenden - plötzlichen Tod ihres Vaters zur Herzogin wurde, weicht Sivryn ihr als beste Freundin, aber auch als erste Gardistin so gut wie nicht mehr von der Seite. Sivryns Schwadron, das in Thralkeld stationiert ist (Seeflügelschwarm Himmelsschwinge 3. Schwadron) wird, während die Schwadronsführerin ihren Leibgardepflichten nachkommt, gewissenhaft von Sivryns erstem Offizier geführt. Auch wenn Sivryn mit bemerkenswertem Berufsethos gesegnet ist, sind Pflicht und Berufung für sich nicht das ganze Leben. Lange Zeit stand ihr ihr Partner Naevis zur Seite, eher er im Dienste Poromiels an der Grenze zu Navarre bei einem Gefecht zwischen navarrianischen und poromischen Streitkräften ums Leben kam. Heute existieren von ihrer damaligen kleinen Patchwork-Familie nur noch Sivryn und Naevis leibliche Tochter, die 9-jährige Evangeline, um die sich nicht nur Sivryn, sondern die halbe Hofdamenschar Noor am Herzogshof in Thralkeld, kümmert. Auch wenn Siv in Cygnisen aufgewachsen ist, merkt man ihr an, dass sie in ihrer Erziehung kaum etwas der typisch wilden cygnisischen Mentalität erfahren hat: Sie wirkt im Vergleich strenger, anspruchsvoller, pflicht- und verantwortungsbewusster und disziplinierter, als so manch andere Cygniser um sie herum. Sie hat ein sehr starkes Pflicht- und Verantwortungsgefühl und sieht es als absolut selbstverständlich an, die eigenen Fähigkeiten zum Schutz und zur Verteidigung jener einzusetzen, die dazu womöglich aus eigenen Stücken nicht in der Lage sind.
6 Ingameposts | 14.04.2025, 14:57
Militär Poromiel
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gespielt von Rieke
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23 Jahre
Heilkundiger
Manchmal sollte er einfach den Mund halten. Ace, in dessen Kopf so viel mehr los ist, als das schiefe Grinsen, der ruhige Gang und die beinahe entspannt wirkenden Bewegungen es vermuten lassen. Dass er kurz davor gestanden hatte, in den Schreiberquadranten zu gehen, war gleichermaßen eine mögliche Überraschung, als auch das am natürlichsten Erscheinende an diesem Kadetten. Überall finden sich seine Mitschriften, Notizen, Statistiken. Selbst erhoben, notiert, mit angehört. Und doch war da die Gelassenheit in seinen Gesten, die Freude über das, was er tat, in seinen Augen. Die Leichtigkeit in seinen Worten. Weil er keiner ist, der sich versteckt oder Menschen scheut. Es ist einfach diese innere Ruhe, die er besitzt, die er ausstrahlt, wenn er konzentriert arbeitet. Als wäre er einfach genau da, wo er hingehört.
Von zuhause kennt er es so. Man geht vernünftig miteinander um. Man provoziert nicht unbedingt Streits. Man redet über Thematiken und versucht, Lösungen zu finden. Auf manche mag es utopisch wirken. Zu friedlich. Für ihn ist es einfach eine Tatsache, seine Geschichte. Eine Familie, die seit Generationen Heilkundige und Schriftgelehrte hervorbringt; sich dem Helfen und dem Frieden verschrieben hat; nicht gern zu Waffen greift. Erbanlagen und Erziehung haben ihn zu einem großen Teil zu dem gemacht, der er heute ist. Aber er war nicht allein. Nie eigentlich. Da war mindestens seine Zwillingsschwester. Auch andere Kinder. Erwachsene, mit denen man auch geredet hat. Denn solch eine Herausforderung war ihm nie zu riskant. Da waren Fragen, die gestellt werden mussten. Und Antworten, die faszinierten. Auf diese Art entwickelte er sich zu einem jungen Mann, der in sich selbst ruht, aber von der Neugier und dem Spaß daran, neue Dinge zu lernen, geführt wird. Er weiß zu gut um seine Schwächen, arbeitet am Durchschnitt. Aber manche Dinge kann man nicht ändern. Da kommen Kommentare zu schnell über seine Lippen. Aber eigentlich nicht versehentlich. Nein, das Besserwissen mag er. Weiß, wie es andere nervt. Weiß aber auch, wie er mit anderen umgehen muss. Kann sich beliebt machen und Spaß haben. Das Leben ist nicht nur ernst. Dafür sind sie zu jung. Gleichzeitig ist er in der Ausbildung, muss sich noch spezialisieren und dem Ernst der Realität in die Augen sehen. Das weiß er bereits. Natürlich weiß er das. Aber er hält sich auch selbst davon ab, es gänzlich zu akzeptieren, wenn man seine Zeit doch lieber für einen Flirt oder einen sicher millionsten Streit mit seiner Schwester nutzen kann. Auch wenn der sowieso nicht dramatisch ist. In der Ruhe liegt die Kraft. Danach lebt er. Zumindest rein körperlich. Mental ist er aktiv, liebt neue Reize, kann manchmal nicht genug Input bekommen, selbst wenn man es nur an einem Funkeln in seinen Augen sieht, dass dahinter alles arbeitet. Weil er sonst zu ausgeglichen wirkt, als könne ihn nichts beirren. Obwohl er manchmal auf dem schmalen Grad zwischen zwei Optionen wandert. Er hasst solche Momente, aber er liebt sie auch irgendwie. Weil es bedeutet, dass er neue Erkenntnisse sammeln könnte. Und dieses Gefühl kann man ihm auch jedes Mal ansehen.
3 Ingameposts | 13.05.2025, 16:32
Basgiath War College
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gespielt von Jani
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33 Jahre
Schriftgelehrte
Aurelia Ganasdir. Aurelia Seagha. Wenn man den Listen vertraut, existiert nur noch eine dieser Personen. Hast deinen Mädchennamen hinter dir gelassen, weil es keine Rolle spielt: Namen tragen keinerlei Bedeutung. Sie verblassen in den Schatten der Geschichte. Bleiben vielleicht als Flüstern in den Archiven zurück, als Markierungen in Büchern – doch irgendwann verschwinden sie selbst dort. Werden im Angesicht der Zeit über Generationen hinweg vergessen. Du fühlst keine Traurigkeit darüber, bist nicht hier, um deinen Namen unsterblich zu machen. Willst formen, prägen, hinterlassen. Die Worte, die du schreibst, die Entscheidungen, die du triffst: es sind jene, die zählen. Bist von einem Pragmatismus umgeben, der sich bereits in deiner Kindheit manifestiert hat. Warst lieber umringt von Büchern als von Menschen. Hast Erklärungen und Logik besser verstanden als Emotionen. Dich selten dem Idealismus hingegeben und dich stattdessen auf umsetzbare Lösungen fokussiert. Du hast die Überzeugungen deines Vaters geerbt, aber den Verstand deiner Mutter. Vielleicht bist du ihr deswegen in den Quadrant der Schriftgelehrten gefolgt; um nicht müde zu werden. Neue Herausforderungen zu finden. Nimmst die Welt in Formen und Mustern, Bildern und Abfolgen wahr – wie Sprachen, die einem wiederkehrenden Rhythmus nachgehen. Fühlst dich umgeben von Tinte und Federkielen zuhause, liebst das raue Pergament zwischen deinen Fingern. Hauchst den toten Sprachen wieder Leben ein, zu wichtig sind die Inhalte, die in ihnen verborgen liegen. Zu gefährlich das Wissen, welches ansonsten durch Zufall erlangt werden kann. Bei dir war es nicht anders: bist in die Geheimnisse des Königreiches hineingeschlittert. Unbewusst, aber nicht ahnungslos. Hast schnell die Bedeutung verinnerlicht, die Notwendigkeit in dem Handeln der Generäle gesehen. Es hat den Kern deiner Arbeit geändert. Schreibst nicht mehr nur Berichte, leitest keine simplen Informationen mehr weiter: sondern verschleierst, lügst und beeinflusst. Wärst du ein besserer Mensch, würde es dir vielleicht schlaflose Nächte bereiten, aber deine eigenen Motivationen verhindern es. Nicht der Krieg entscheidet darüber, wer das Richtige tut. Er entscheidet darüber, wer am Ende überlebt. Und für dich zählt nicht mehr als das: das Überdauern des Königreiches. Willst keine zweite Rebellion erleben, willst das Land in Sicherheit wissen. Und auch wenn es nicht deinem Wesen entspricht, stimmst du der Meinung deiner Vorgesetzten zu: manchmal ist Nicht-Wissen besser. Zumal es nichts ändern würde – der Krieg und die Verluste würden dennoch existieren. Nur der Feind wäre ein anderer.
Du hast dich in den letzten Jahren weiterentwickelt: durch deine Verantwortung und deine Aufgaben. Bist nicht mehr nur stille Beobachterin, sondern Strategin. Hast gelernt in Momenten des Chaos Ruhe zu bewahren. Deinen rationalen Gedanken zu folgen, statt dich von Gefühlen leiten zu lassen. Gibt nur wenige Situationen, wenige Menschen, die dich deine Selbstbeherrschung vergessen lassen. Der Tod deines Bruders hat für Tränen auf deinem Gesicht gesorgt. Zu schmerzhaft war der Abschied, um dich darüber zu sorgen, wer sie hätte sehen können. Deine Freunde entlocken dir ein Lachen, selbst wenn du es hinter einem Augenrollen zu verstecken versuchst. Und im Angesicht deines Ehemannes bröckelt deine ganze Fassade. Kannst deine Gefühle nicht immer fassen, sie nicht immer kontrollieren – lässt zu, dass deine Gedanken in der Zweisamkeit stolpern. Dass du dein Gleichgewicht verlierst, weil du weißt, dass er dich selbst in den hitzigsten Diskussionen auffängt. Er dich nicht fallen lassen würde, selbst wenn du dabei wärst, zu zerbrechen. Vermutlich würdest du es allein hinbekommen: aber musstest es in den vergangenen Jahren nicht sein. Hast nicht nur eine Bestimmung, sondern auch eine Familie in deiner Staffel gefunden. Ein zuhause entfernt von deiner eigentlichen Heimat in Tyrrendor. Selbst wenn deine Tätigkeiten noch immer verwoben mit der Provinz und ihrer Kultur sind und du weißt, dass beides Teile deiner Geschichte sein werden. Denn wer bist du, wenn nicht das, was du hinterlässt?
11 Ingameposts | 09.02.2025, 14:37
Militär Navarre
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gespielt von Jella
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33 Jahre
Reiter
Eis, so spät es auch in Form seiner Kraft in seiner Tatsächlichkeit Teil seines Lebens geworden ist, war in seinen vorrangigen Eigenschaften schon früh Teil von Kian Seaghas Leben. Kälte, Härte und Unnachgiebigkeit waren und sind grundlegende Eigenschaften, die ihm familiär und auch mitsamt seiner Erziehung in die Wiege gelegt wurden. Dass ihn diese vollends verinnerlichten Grundanker heute kaum zum massentauglichen Helden machen, sondern wohl eher in seiner Charakteristik als Bösewicht einzuordnen wäre, lässt ihn gewohnt kalt – sicherlich auch, weil er seinen Drang nach Heldentum in der gräulichen Schattierung seiner beruflichen Aufgaben verloren hat. Das Richtige zu tun ist für ihn nicht länger gleichbedeutend damit auch etwas Gutes zu tun, schließlich sind moralische Grenzen nicht nur dehnbar, sondern auch im Sinne eines großen Ganzen zu missachten. Glücklicherweise ist es dabei nicht Kians eigene Aufgabe vorzugeben, was diese Sinnhaftigkeit ist, schließlich wurde die Sinnfrage schon mit seinen ersten Atemzügen für ihn beantwortet. Der Ausdauernde, was sein Name übersetzt bedeutet, ist in erster Linie dem Militär verpflichtet und somit dem, was dieses zum Wohle seines Landes von ihm fordert. Wohl möglich, dass ein System keine Familie ersetzen kann und doch sind es Außenposten und militärische Strukturen, die ihm so familiär geworden sind, dass ein Hinterfragen dieser schon einer existenziellen Sinnfrage nahekäme. In allererster Linie und dem Kern seines Wesens ist Kian Soldat, scheut nicht davor zurück sich die Hände schmutzig zu machen und hat schon vor geraumer Zeit gelernt sein Gewissen auszuschalten. Was andere als monströs betiteln, ist in seinen Augen notwendig – der Glaube, dass der Stärkere gewinnt, unabhängig davon in welcher Disziplin, in seinem Leben integral. Der ihm dadurch eigene Ehrgeiz sorgt dafür, dass Freundschaften in seinem Alltag eher rar sind und sich zumeist im beruflichen Kontext bewegen, dabei ist seine Loyalität denen gegenüber, die in seiner Staffel sind oder darüber hinaus Bedeutung in seinem Leben gewonnen haben, immens. Dahingehend war ihm sein Schicksal zumindest gnädig, hat eben diese Loyalität ihm im Rahmen seines Berufs glücklicherweise bisher keinen inneren Konflikt beschert. Eben jene, die Gefühlsebene, ist Kian trotz seiner durchaus gewachsenen Lebenserfahrung dennoch häufig noch ein Rätsel, weil seine eigenen Verhaltensmuster eher auf Instinkten und Gedanken basieren, eine gewisse Akzeptanz und Verständnis aber gerade aufgrund seiner zweiten Siegelkraft gewachsen. Die mildere Form des Gedankenlesens manifestierte sich aufgrund der Tatsache, dass der Drache seines Großvaters sich beim Dreschen für ihn entschied und damit nicht nur die Gesetze des Empyreans missachtete, sondern ihn mit einer zusätzlichen Macht bedachte. Eben jene hätte eigentlich sein Todesurteil sein sollen und macht ihn umso mehr dem Militär verbunden, welches ihn nutzt anstatt ihn zu töten, wenngleich die Wirkung seiner Kraft auch stark von den Denkmustern und der Offenheit seines Gegenübers abhängt sowie er sich über ihre Funktionsweisen auch deswegen nur mit wenigen austauschen kann, weil seine zweite Siegelkraft hochklassifiziert ist, also geheim gehalten wird.
Die mangelnde Wärme seines Wesens und seiner Kindheit vermag sein Drache Kani nur dahingehend auszugleichen, dass sie Feuer spukt, ein wohl dahingehend interessanter Widerspruch, dass man Kian in den allerseltensten Fällen ansehen wird, dass er für etwas wahrlich und vollends brennt und auch seine erste Siegelkraft, die Eismanipulation das kühle Blau seiner Augen unterstreicht. Die wahre Wärme findet sich in erster Linie in seiner vor geraumer Zeit geschlossenen Ehe, so aber weitestgehend hinter verschlossenen Türen. Seine Ehefrau, eine Schriftgelehrte, ist sicherlich die Person, die sich am besten in den Weiten seiner Innenwelt auskennt und somit auch seine sanfteren sowie hitzigen Seiten kennt. Eine gewisse Furcht, dass man sie irgendwann gegen ihn verwenden könnte, lässt ihn manche Grenze deutlicher ziehen. Als begnadeter Gegner im Faustkampf glaubt er sie aber im Notfall verteidigen zu können. Seine Fähigkeiten in diesem Stil sieht er als Erbe seines Onkels, seine Entschlossenheit als das Erbe seiner Mutter. Zu letzteren ist das Verhältnis dabei kaum enger als zu seiner Geschwaderführerin, auch wenn sie beide als Koryphäen des navarrianischen Militärs gelten. Ein Ziel, welches auch Kian anstrebt, dabei sind ihm die militärischen Würden im Grunde weniger wichtig als das Ansehen, welches mit ihnen einhergeht. Anhand diesem mögen manche Geschichtsbücher im Sinne der Verschwörung vielleicht doch zum Helden erhöhen, welche Geschichte das Land für ihn abschließend schreibt, muss jedoch wohl noch entschieden werden.
9 Ingameposts | 09.02.2025, 14:33
Militär Navarre
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gespielt von Miri
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45 Jahre
Reiter
Dir fällt es leicht — ruhig zu sein, gelassen. Tiefenentspannt, wenn du willst. Braucht meistens schon ein bisschen mehr damit du aus der Haut fährst, damit sich in deinem Gesicht ein bisschen mehr abzeichnet als das leichte Schmunzeln. Es scheint als könnte die Welt um dich herum untergehen, alles an Katastrophen passieren, die Ruhe würdest du nicht verlieren. Ein Schulterzucken (ist was?). Coolness, wie die Kinder sagen. Die Kinder, ha, seine, nicht deine. Es ist leicht der coole Onkel zu sein, der zwei, drei Kinder auf den Armen trägt als wär’s nichts. Der für jede Dummheit zu haben ist und Geschichten erzählt, die sie mit großen Augen verfolgen. Vom Leben auf dem Hof, deinem Vater mit den Tieren, den vielen Geschwistern und Cousins. Alles ist dann immer schön, aufregend. Nie schwer, weil vor Kinderohren muss es nicht schwer sein.
Leicht, alles so verdammt leicht. Es ist einfach sich im Chaos Zuhause zu fühlen, wenn man zwischen so vielen Menschen aufwächst, dass man manchmal nicht weiß wo man beginnt und der andere aufhört. Findest Gesicht um Gesicht, Freund an Freund, die du dichter und dichter lässt als würde es sich dann wieder anfühlen wie inmitten deiner Geschwister zu stehen. Es hilft ständig in einer Staffel zu sein, die wie Familie sein soll. Und es hilft Teil einer Familie zu sein, die eigentlich nicht deine Familie sein sollte (oder?). Egal. Nicht drüber nachdenken. Obwohl du’s tust. Immer, ständig. Der Kopf, der rotiert. Du bist zwei breite Arme, die jedes Problem nehmen, hochheben, zerdrücken. Warst Six, für deine Familie und wirst es für die neue wieder, der Spitzname kommt von selbst, wie ein Bumerang zu dir zurück. Sechs Leute, die du gleichzeitig bezwingen könntest. Sechs Jahre in denen du nie das Wort: Nein benutzt hast. Sechs Sekunden, die du brauchst um auf deinen Drachen aufzusteigen, Sechs Minuten um jeden deiner Staffel zum Lachen zu bringen — die Sprüche sind endlos; das bist alles du. Du bist beim Armdrücken gewinnen und lachen. Immer im Nahkampf, immer nah dran. Die zwei kurzen Äxte über Kreuz auf dem Rücken, weil es leicht ist. Leicht ist groß zu sein und ein bisschen finster zu gucken, was von Außen schnell alles erledigt. Dass es da Drinnen eher weich und ruhig ist, dafür muss man dich besser kennen. Besser für die Wärme und den Tierfreund, der jedem Vogel einen Namen gibt, mehr Hühner als Familie kennt und Eichhörnchen entdeckt, wo andere nur wackelndes Geäst sehen. Würdest dich nie als weich bezeichnen, nie als sanft, weil sich das Leben immer ganz anders angefühlt hat, ganz andere Worte dafür gefunden hat. Für die familiäre Liebe, die du kennst und so gerne weitergibst, für die Wärme, die da in dir schlummert, für die hoffnungsvollen Gedanken, die da hinter dem Stirnrunzeln hausen. Bist gerne mitten drin, ganz vorne dabei, das ist da wo man dich kennt, wo man dich sieht, wo man dich — erwartet. Nicht still, sondern laut. Nicht so sehr in deinem Zimmer, heimlich, mit den Büchern und den Notizen über alles mögliche, die bei ausgedachten Geschichten anfangen wo du dir die Charaktere aufschreibst damit du sie dir besser merken kannst und irgendwo bei Manövern für Flüge und Kämpfe enden. Liebst die Seifenopern und das Drama, das du manchmal zwischen den Zeilen findest. Vielleicht, weil du selber als der andere Mann inmitten einer Ehe so viel eigenes Drama hast, dass das erfundene dir irgendwie gut tut. Und du liebst ihn, das Gesicht, das all das kennt und der nie ganz dir gehört.
3 Ingameposts | 14.05.2025, 18:38
Militär Navarre
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gespielt von Elli
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41 Jahre
Reiter
Dein Name ist Raziel Drean.
Du bist schon über 40 Jahre alt und hast schon einiges erlebt. Dein Körper ist übersät von Narben. Alle erzählen eine Geschichte. Es sind Geschichten, mit denen du nicht prahlst, weil du weißt: Der Beweis ist genug, dass du lebst. Dass dein Herz noch schlägt, wo andere Herzen längst aufgehört haben zu schlagen. Dein Vater wollte nie, dass du den Weg der Reiter gehst. Er wollte nie, dass du dich jenen anschließt, die er verachtet – den Parasiten aus dem Himmel, wie er sie nennt. Die Drachen, die sich für Götter halten, aber in seinen Augen nichts weiter als Werkzeuge, nichts weiter als Gefahr sind. Dein Vater wollte einen Soldaten. Einen Mann aus Stahl, der auf der Erde kämpft, mit festen Füßen, mit fester Loyalität. Einen Infanteristen. Jemanden, der in seine Fußstapfen tritt und die Karriereleiter bis nach oben steigt. Er kannte dein Potenzial. Er sah deinen eisernen Willen, der über Generationen weitervererbt wurde. Doch du wolltest etwas anderes. In deinem Herzen wusstest du, dass dies nicht dein Weg war. Es war ein anderer – und dein bester Freund hat dich schließlich umgestimmt. Nun bist du ein Reiter, mit einem Biest an deiner Seite, das den Himmel in Brand setzen könnte. Du bist jemand, der zuhört, auch wenn er es nicht zeigt. Gutmütig, loyal bis auf die Knochen, geduldig – verdammt geduldig. Du versuchst, alle Seiten zu sehen, die Welt nicht in Schwarz und Weiß zu teilen. Du kennst die Grauzonen, und manchmal lebst du in ihnen. Aber eines ist sicher: Schwäche zeigst du nicht. Nicht vor deinen Kadetten, nicht vor deinen Kameraden, nicht vor deinen Vorgesetzten – und ganz sicher nicht vor deinem Drachen. Denn dieser würde dich im nächsten Moment in Flammen setzen, wenn er auch nur einen Funken Schwäche an dir spürt. Du bist geprägt von einer harten Jugend. Dein Körper trägt die Narben, dein Geist die Brüche. Du wurdest geformt, gedrillt, gehärtet – bis du fast daran zerbrochen wärst. Vielleicht bist du abgestumpft. Vielleicht hat dich die Härte taub gemacht für manches. Aber du kämpfst dagegen an, jeden Tag. Nicht aus Angst, sondern weil du weißt: Wenn du das Herz verlierst, verlierst du alles. Deine Hoffnung. Deine Menschlichkeit. Als Ausbilder bist du fordernd. Streng. Manche nennen dich gnadenlos. Aber du siehst mehr, als sie glauben. Du erkennst, wer den Willen hat. Du erkennst, wer nur blufft. Du erkennst, wer bereit ist, zu fallen und wieder aufzustehen. Und auch wenn du es nie laut sagen würdest – du bist stolz auf jeden Kadetten, der es schafft. Der sich aus der eigenen Dunkelheit herauskämpft. Du siehst in jedem Kadetten dich selbst. Wie du jeden Tag gekämpft hast, um zu überleben. Du siehst dich jeden Tag im Spiegel an und dankst den Göttern für ihre Gunst, dass du zu solch einem Reiter geworden bist. Und das wünschst du auch deinen Schülern: Überleben und stark daraus hervorzutreten. Du bist kein Mann, der viel redet. Aber wenn du sprichst, hat es Gewicht. Deine Worte sind mit Bedacht gewählt, weil du dich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Dein Temperament als junger Reiter hast du längst verloren. Die Jahre haben dich ruhiger gemacht. Aufmerksamer auf deine Umgebung. Du analysierst alles – manchmal viel zu sehr. In all den Jahren hast du gelernt, dass es nicht darauf ankommt, stark zu wirken – sondern stark zu sein, wenn es darauf ankommt.
2 Ingameposts | 25.05.2025, 10:36
Militär Navarre
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gespielt von Luxi
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33 Jahre
Reiterin
Unterschätz mich, das wird spaßig. - Als du damals in den Reiter Quadranten eingetreten bist und das Viadukt angesteuert hast, wurdest du vor allem erstmal eines: belächelt. Du mit deiner einfachen zerschlissenen Kleidung, den verbrauchten Schuhen und deiner geringen Körpergröße. In der Infanterie oder bei den Heilkundigen wärst du vermutlich besser aufgehoben gewesen. Doch das war dir nicht genug. Reiterin werden oder sterben, das war dein Weg - der Einzige. Dein Leben bis dato eine einzige Fußnote in einem Land, das sich nicht groß um Leute wie dich scherte.
Was andere über dich denken, interessierte dich zu dem Zeitpunkt ohnehin längst nicht mehr. Du würdest ihnen schon zeigen was passiert, wenn man dich unterschätzt. So wie ihm, dem Typen vor dir auf dem Viadukt. Der, der sich über dich lustig machte, als du nach ihm auf den schmalen steinernen Pfad in schwindelerregender Höhe getreten bist. Von seiner Fehleinschätzung konnte er nie berichten. Sein Körper von den Fluten unter dem Viadukt verschluckt, noch ehe er die andere Seite erreichte. Blind für das Lächeln auf deinen Lippen, das du ihm beim Fall hinterher geschickt hast. Es war dein erstes ganz eigenes Geschenk an Malek - es sollte nicht das Letzte sein. Mit der Zeit hast du echte Freude daran entwickelt, Menschen, die dich unterschätzen, eines Besseren zu belehren. Sie kalt zu erwischen, wenn sie nicht damit rechnen. Rache servierst du am liebsten kalt, überraschend und unvorhergesehen. Das Leben lehrte dich schließlich hart und unerbittlich zu sein. Niemand schenkte dir damals etwas aus reiner Herzensgüte. Du warst darauf angewiesen zu stehlen, um nicht verrückt vom Hunger zu werden oder im Winter zu erfrieren, weil euch gute warme Kleidung fehlte. Du musstest darum kämpfen, es dir selbst nehmen. Dieser Biss sorgte dafür, dass du Reiterin mit Leib und Seele wurdest, dich dem navarrischen Militär mit scheinbarer Ergebenheit verschrieben hast. Dass deine Beweggründe weitaus egoistischer sind, als du deine Vorgesetzten glauben lässt, behältst du für dich. Alles was sie sehen ist absolute regimetreue und einen Hass auf die Rebellion, der seinesgleichen sucht. Deine Motive dafür könnten kaum persönlicher sein, verbrannt mit der ursprünglichen Rebellion und deiner Heimatstadt. Alles, was von ihnen übrig ist, baumelt an einem ledernen Band unter deiner Uniform auf Höhe deines Herzens. Ein einfach gearbeiteter Ring mit einem Schriftzug einer alten Sprache versehen das sentimentalste, was du besitzt und nah bei dir versteckst. Die Erinnerung an jene Menschen tief vergraben, die heute nur noch Asche sind. Längst Eins mit dem Erdboden von Aretia wurden. Nur noch ein ferner Gedanke, das stumme Flüstern im Wind. Du denkst nicht mehr an sie. Hast auch gar keine Zeit dafür. Schließlich wurdest du Anfang August in eine neue Staffel versetzt. Ein klassifizierter Langzeiteinsatz der besonderen Art, bei dem du beinahe dauerhaft Aufpasserin spielen musst. Dein neuer Posten scheint von großem Risiko gezeichnet, jedenfalls erzählt das die verhältnismäßig hohe Sterberate deiner Vorgänger. Es schert dich ebenso wenig, wie es dich fürchtet. Du bist zäh und listig, so einfach wird er dich nicht los.
8 Ingameposts | 07.04.2025, 21:31
Militär Navarre
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gespielt von Miri
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38 Jahre
Reiter
Du hast die Augen geschlossen.
Valdin. Du hörst gar nicht richtig hin. Valdin? Öffnest die Augen, langsam blinzelnd. Müdigkeit, die nur gemächlich aus deinem Gesicht weicht. Du bist gut darin so zu tun als wären dir Sachen egal. Arme verschränkt. Der Gesichtsausdruck immer ein bisschen gelangweilt. Als könnte dich nichts wirklich beeindrucken, als würde nichts passieren, das dich irgendwie was angeht. Manchmal lässt sich darin noch der bockige, kleine Junge erkennen, der keine Zeit hatte Kind zu sein. Ist der Grund warum‘s dir schwer fällt deine Grenzen zu wahren, dein Leben nicht zu behandeln als hättest du fünf. Rutscht von einem extrem ins nächste, von: nur Grenzen und keinen Schritt zum Leben, zu: dem genauen Gegenteil. Tief durchatmen. Dich beruhigen. Alles Dinge, die nie funktionieren. Für gute Ratschläge ist es dann, wenn du längst einen Schritt zu weit, mit dem Dickkopf durch die Wand bist, längst zu spät. Dein Grummeln ist manchmal laut, manchmal leise. Kritischer Blick, eine Augenbraue oben. Das kannst du gut. Erstmal dagegen sein, erstmal so tun als wär‘s scheiße. Auch wenn du es ganz anders wahrnimmst, auch wenn du dich eigentlich nur beschwerst um dich zu beschweren und naja — nicht weil es dich wirklich stört. Hast‘s Bedürfnis oft und viel deine Meinung zu sagen, selbst wenn du davon wenig hast. Gern mit dem Finger in die Wunde. Alles, nur um von den eigenen Dingen abzulenken. Dabei kannst du auch weicher, verletzlicher sein. Versteckst es gut hinter der Fassade mit der du irgendwann in Basgiath dachtest durchzukommen. Weil sich vorgetäuschte Stärke beinahe wie echte angefühlt hast. Hast nur irgendwann vergessen, dass du das eigentlich gar nicht mehr brauchst. Dass du aufhören kannst zu spielen, ein bisschen mehr — echt sein könntest. Wozu die Scharade hinter bissigen Kommentaren, die Distanz wahren sollen. Nur damit niemand dich verletzen kann? Zu spät. (War was?) Versuchst dir nicht anmerken zu lassen was alles hinter dir liegt. Schweigst, wenn andere von Zuhause, ihren Eltern erzählen. Willst nichts von den schlechten Erinnerungen teilen. Als könntest du dann den Schmerz und die Angst, die hinter dir liegt vergessen. Ungelesene Briefe in Schubladen, die eine andere Sprache sprechen, sowie Nächte in denen du schweißgebadet aufwachst. Findest keine Worte für das was du erlebt hast. Für das Zucken, wenn jemand nur die Hand nach dir ausstreckt und den Schmerz, der in deinem Namen ruht.
14 Ingameposts | 14.04.2025, 15:10
Militär Navarre
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gespielt von Katja
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56 Jahre
Reiter
I am not perfect and I don't claim to be.
Die Haare und der Bart grau. Auf dem Gesicht, Narben die geblieben sind. Von Kämpfen zeugen, aber auch ein paar Furchen, die das Alter gezeichnet hat. Man sieht Draven an, dass er gelebt, gelitten, geliebt und gekämpft hat. Draven ist kein Mensch, der sich großartig verstellt. Er steht zu seinen Fehlern und er weiß, dass er einige davon besitzt. Er ist weit weg davon perfekt zu sein, aber er hat auch nicht den Anspruch es zu sein. Eigentlich kann er sich einfach zu den glücklichen Menschen zählen, die zufrieden sind, mit dem was sie sind. Er versucht nicht krampfhaft über sich herauszuwachsen oder jemand anderes zu sein als er ist. Das heißt nicht, dass er nicht bereit ist sich zu verändern, aber nur wenn es echt ist… er tut nicht nur so. Er unterteilt die Welt nicht in schwarz und weiß. Zwischen Schwarz und Weiß gibt es unzählige Facetten und so kann man auch nicht einfach über einen Menschen urteilen und er nimmt sich selten das Recht dazu heraus. Es sind Taten, die man beurteilen kann, das Handeln. Schlussendlich bestimmen diese wer man ist. Draven versucht aus seinen Fehlern zu lernen, er versucht falsche Entscheidungen nicht ein zweites Mal zu treffen. Mag er ja in seiner Jugend häufig kopf- und sorgenlos gewesen sein, bedenkt er heutzutage die Konsequenzen seiner Entscheidungen und Taten. Trägt er schließlich auch Verantwortung. Für sich, für die Leute die unter ihm stehen und ganz ohne Frage immer auch für seine Familie und Jenen, die ihm am Herzen liegen. Ehrlichkeit ist Draven wichtig. Er ist simpel gestrickt und seine Emotionen eben so wie sie sind. Wenn er liebt – dann liebt er. Wenn er hasst – dann hasst er. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt seine ehrliche Meinung. Das passt nicht immer allen, aber wenn jemand damit nicht umgehen kann, ist ihm das egal. Er muss sich nicht beweisen und er hat nicht den Drang dazu, sich bei allen beliebt zu machen. Er hat seine Ecken und Kanten und damit muss man eben zurecht kommen, oder man lässt es bleiben. Eigentlich ist er immer noch der Rebell, der er schon in seiner Jugend war. Er neigt dazu gegen Vorschriften und Regeln zu protestieren, er ist freiheitsliebend und in seinen Ansichten eingeschränkt zu sein stößt ihm auf. Auch wenn er das heutzutage sehr viel besser kann, als zu seiner Jugend und wenn es sein muss, dann tut er es auch. Manchmal mit zusammengebissenen Zähnen. Aber er kann Protest auch mal runterschlucken. Draven würde sich nie als wirklich guten, aufopferungsvollen Menschen bezeichnen. Er weiß, dass er durchaus auch egoistisch handeln kann. Er bedenkt seine eigenen Vorteile – oder besser gesagt – die Vorteile für die Menschen, die ihm wichtig sind. Er setzt entsprechend seine Prioritäten. Aber er ist auch kein schlechter Mensch. Mittlerweile sieht er das Leben eher aus dem Blickwinkel: ‚Leben und leben lassen.‘
2 Ingameposts | 17.05.2025, 18:22
Militär Navarre
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gespielt von lia
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23 Jahre
Reiter
1 Ingameposts | 22.06.2025, 19:31
Basgiath War College
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