Charakterliste
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gespielt von Jani
21 Jahre
Reiterin
Hattest fünf Jahre Zeit, dich an dein Spiegelbild zu gewöhnen und erkennst doch nur noch wenig von dem Mädchen, das du einst gewesen bist. Deine Sommersprossen verblassen inzwischen im Winter, weil das warme Klima deiner Heimatstadt nicht bis nach Morraine reicht. Nicht, dass von dieser viel übrig geblieben ist - Aretia hat genauso gebrannt wie deine Familie es getan hat. Und selbst wenn du die Geschehnisse vergessen wollen würdest, könntest du es doch nicht. Dein Blick fällt automatisch auf deinen Hals herab, fährt über deine blasse Haut, von der sich das Mal der Gezeichneten nur umso stärker abhebt. Brauchst deinen Pullover nicht ausziehen, um zu wissen, dass sich die schwarzen Linien über deinen gesamten Unterarm ziehen. Bis hin zu deiner Handfläche. Für alle sichtbar ist der Verrat, den deine Familie begangen hat und für den du mit deiner Freiheit bezahlen musst. Kannst nicht sein, wer du bist. Kannst nicht machen, was du willst. Sondern bist umgeben von einem Ort, der dir Angst macht. Trägst eine Farbe, die sich fremd anfühlt. Reiterschwarz hast du stets nur an deiner Mutter, an deinem Bruder gesehen. Hast dir nie vorgestellt, dass sich deine langen rotblonden Haaren - die du sowieso nur noch in deinem Zimmer offen trägst - jemals von der Uniform abheben würden. Aber die Wahl über deine Zukunft wurde dir genommen. Genauso wie sie dir gern dein Leben genommen hätten; bist dir fast sicher, dass sie nicht damit gerechnet haben, dass so viele von euch das Viadukt, das Dreschen überleben würden. Dass sich so viele Drachen dafür entscheiden würden, Kinder von Verrätern zu binden. Warst vielleicht selbst davon überrascht, als die Stimme in deinem Kopf aufgetaucht ist und dich von einer Kadettin zu einer Reiterin gemacht hat. Inzwischen weißt du, dass es reines Glück ist - gebunden zu werden, einen weiteren Tag zu erleben. Es ist das, was du seit der Rebellion jeden Tag tust: überleben statt leben. Mal mit mehr, mal mit weniger Schmerzen, doch immer mit dem Gedanken daran, nicht aufzugeben.
Die Illusion vor dir verblasst, nimmt dir den Blick auf dich selbst vielleicht im richtigen Moment, um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen, was deine Eltern wohl zu der Frau sagen würden, die du geworden bist. Um dich selbst nicht fragen zu müssen, ob sie stolz auf dich wären oder traurig über die Tatsache, dass dein Lachen nur noch selten laut erklingt. Dass deine Worte immer öfter auf deiner Zunge verbleiben, statt gedankenlos über deine Lippen zu fallen, wie es früher der Fall gewesen ist. Deine Sorglosigkeit hast du verloren, aber dafür hast du etwas anderes dazu gewonnen: einen kritischen Blick, einen starken Willen. Vielleicht sogar eine gewisse Furchtlosigkeit, die man als reine Verzweiflung erkennen könnte, würdest du Menschen nah genug an dich heranlassen. Denn auch, wenn du deine Gedanken zurückhältst, bedeutet es nicht, dass du nichts zu sagen hättest. Genau genommen hast du sogar Sorge, nicht mehr enden zu können, wenn du erst einmal beginnst – wenn du aufhören würdest, still zu sein und das weiterführen könntest, womit deine Eltern angefangen haben. Wahrheiten nicht mehr hinter deinem Trotz oder deinem Sarkasmus verbergen müsstest; immerhin wurdest du bereits als Verräterin markiert. Eine zu sein, fällt dir daher nicht einmal sonderlich schwer.
46 Ingameposts | 23.03.2025, 13:42
Basgiath War College
gespielt von Jella
23 Jahre
Reiter
Das Mondlicht fiel durch das offene Fenster auf das Grün seiner Augen. Das Licht war sanfter als der Blick, welcher ihn aus seinen Träumen gerissen hatte. Alle Gezeichneten mochten Kinder der Rebellion sein, aber Perseus Rhydian Nankervis wurde als eines geboren. Mit seinen ersten Schritten war er in große Fußstapfen getreten, war nicht nur mit diesen sondern auch mit dem Heranwachsen seiner Ideale auf Linie mit seinen Eltern. Erst später, als er irgendwann verstanden hatte, war das Wissen auf damals noch schmalen Schultern zu Last geworden, die Schritte zielsicherer und die Stimme lauter, um über die leisen nagenden Gedanken hinwegzutäuschen. Doch keine von den Geistern, die ihn damals heimgesucht hatten, wohnten heute noch in seinem Inneren. Es waren neue Schreckgespenster, erwachsen aus Erinnerungen, die sich wie Zentner über ihn legten, ihm manche Nacht den Schlaf raubten, der ihm lange nicht mehr so wichtig erschien wie andere. Damals, vor der Rebellion, war sein Leben ein anderes gewesen. Die Hoffnung unweigerlich größer, weil sie auf Erfahrungen aufgebaut hatte, die er nicht besaß. Es hielt ihn nicht davon ab, weiterhin an das zu glauben, was seine Eltern zu Verrätern gemacht hatte. Er hatte einst keine Ambitionen gehabt, zu führen, aber er war zum Anführer geworden. Einer eben jener, die ein Abzeichen auf der Brust trugen, mit welchen er als Geschwaderführer das Ende der Ränge erreicht hatte. Es half, um eben jene Verantwortung, die er gegenüber all den anderen Gezeichneten verspürte, mit ein bisschen mehr Macht tragen zu können. Seine zu laut, zu albern-Persona hatte die Jahre überstanden, aber nicht gänzlich verbergen können, was er konnte. Wofür er sein ganzes Leben trainiert hatte. Er schob seine Füße auf den Boden seines Zimmers. Die Umstände mochten sich geändert haben, aber das Reiterschwarz um seine Statur war schon immer Teil des Plans gewesen. Reiter, Rebell, Verräter. Der, der gefühlt nichts ernstnahm. Dabei tat er das zu viel. Er rollte seine Schultern nach hinten, tastete über die Dolche in ihren Halterungen und schließlich über die doppelseitige Axt mittig auf seinem Rücken. In seinem Leben gab es nur noch wenige Momente, in denen er unbewaffnet war. Sein Leben hatte ihn nicht zimperlich gemacht. Seine Handknöchel waren rau, als er seine Hände zu Fausten spannte und schließlich die Magie seines Drachens spürte. Das Kribbeln riss ihn hinfort.
Die Raumüberwindung wäre ihm damals nützlich gewesen, als seine Eltern ihn in der Sicherheit eines Anwesens zurückließen, welches anders als seine Heimatstadt nicht niederbrannte, obwohl er hatte helfen wollen. Schlussendlich hatte man ihn trotzdem gefunden, sowie er den Boden unter seinen Füßen wieder fand. Ein anderer Raum, dann eine geheime Gasse, die ihn aus dem Gemäuer herausführen würde. Ein Zeichen für das Doppelleben, welches er führte. Manch einer mochte es leise Rebellion nennen, er nannte es nur eine Fortführung dessen, was andere angefangen hatten. Das Vibrieren in seinen Gedanken nahm zu, er wusste sein Drache würde auf ihn warten. Nicht in der kleinen Lichtung, die er für sein Treffen auserkoren hatte, aber in direkter Nähe, um einzugreifen. Nächstes Jahr würde er nicht mehr in diesen Hallen sein, um dieses kleine Ritual zum Start der Ausbildung neuer Gezeichneter, zu übernehmen. Er musste sich darauf verlassen, dass mit seinem Abschluss ein anderer Senior übernehmen würde. Dass mehr von ihnen überlebten, als starben. Er hatte sich schon lange damit abgefunden, dass er nicht jeden oder jede retten konnte. Aber wenn er einen Teil dazu beitragen konnte, dass es mehr waren, musste es reichen. Der Mond empfing ihn ebenso wie die laue Sommernacht, als er schließlich aus den festen Mauern in Richtung der Lichtung trat. Die Schatten anderer tanzten zwischen den Bäumen und einen Augenblick hielt er inne. Ein paar Atemzüge lang ließ er seinen Blick über die zitternden Hände gleiten, die manch einer in seine Jackentaschen schob, lauschte den leisen Worten, die durch die stille Luft zu ihm getragen wurden. Vielleicht sollte er ihnen noch ein paar weitere Minuten lassen. Schließlich entschied sich in diesen Tagen ihre gesamte Zukunft oder mehr, ob sie wirklich eine haben würden. Zukunft. Das Wort klang groß in seinen Gedanken und war nichts, was er sich ausmalte. Er plante genau bis zu einer besseren, freieren Welt. Bis zum Ende einer erneuten Rebellion. Was gab es schon darüber hinaus? Das Grinsen zupfte an seinen Mundwinkeln, als die vorsichtigen Fragen der Rookies zu ihm durchdrangen. „Das Beste kommt wie immer zum Schluss“, witzelte er und trat zwischen den Bäumen zu ihnen. Irgendwann würde seine Welt vielleicht ein weiteres Mal untergehen. Bis dahin klammerte er sich an seinen Galgenhumor, als war er ein Rettungsring und er kurz vorm Ertrinken.
58 Ingameposts | 23.03.2025, 12:10
Basgiath War College
gespielt von Jella
24 Jahre
Diplomatin
Lady Decadence's Society Papers Man munkelt, dass Fräulein Treasa Bhailis fest entschlossen sei, sich baldmöglichst zu vermählen — weniger aus Liebe, vielmehr aus dem dringenden Wunsch, dem Makel ihres Nachnamens und der finanziellen Schieflage der Familie zu entkommen. Doch, meine Lieben, wer könnte es ihr verdenken? Schließlich heißt es die weichen Kissen, auf denen Miss Bhailis einst ruhte, seien inzwischen etwas dünner gefüllt. Es scheint also naheliegend darin einen Beweggrund für ihren Umzug ins Zentrum des Landes, also Callydr Stadt, zu sehen. Natürlich behauptet die Betroffene selbst, sie strebe keineswegs die Flucht vor ihrem Namen an — lediglich einen Wechsel ihrer üblichen Szenerie, auch des Berufswegen willen. EXTRAORDINARY PEOPLE, EXTRAORDINARY NEWS Sie sagen‘s hinter vorgehaltener Hand. Das macht es nicht wahr, aber auch nicht zur Lüge. Mein ganzes Leben präsentiert mich auf einem Silbertablett und ich hätte doch gern, es wäre Gold. Also stimmt im Grunde, was sie über mich sagen: ich will mehr als das Leben mir derzeit bietet. Wollte es schon immer, vielleicht sogar, seitdem ich vor mehr als vierundzwanzig Jahren ins Leben meiner Eltern kam. Treasa Orla Rhosyn Bhailis – ich kam mit der Anzahl an Namen wohl noch gut weg, wenn man sich im Adel ansonsten so umguckt. Unsere Linie geht auf viele andere Namen zurück und doch war Ahnenforschung abseits meiner beruflichen Verpflichtungen nie etwas, was mich wirklich interessiert hat. Mich hat nur interessiert, wozu es uns gemacht hat. Die weichen Kissen, in die ich mich sinken lassen konnte, das gute Essen, welches mich jeden Tag erwartete. Der ein oder andere würd’s sicherlich das gute Leben nennen. Ich nenne es wie es ist: Luxus. Das niemals endende Privileg eines Lebens ohne Geldsorgen. Man sagt, man denkt erst über Geld nach, wenn man keines mehr hat – und ich kann’s aus eigener Erfahrung bestätigen. Es ist kein Leben, welches ich mir ausgesucht hätte. Keine Wendung, die ich in meine Geschichte geschrieben hätte. Die bösen Zungen nennen es oberflächlich, aber ich weiß eben was ich will und es ist nicht den Rest meiner Zeit mit harter Arbeit zu verschwenden, um mir einen akzeptablen Lebensstandard zu sichern. Wer auch immer sagt, dass Geld nicht alles ist, hat entweder zu viel davon oder hatte nie genug davon. Seien wir ehrlich, es ist sehr vieles. Was an dem Gerücht ist also wahr? Die Tatsache, dass ich heiraten würde, um mir diesen Lebensstandard zu ermöglichen. Nicht aber der Teil, indem ich es tue, um meinem Nachnamen zu entfliehen. Ich mag nicht der Überzeugung sein, dass alle Presse gute Presse ist – ansonsten wäre unsere familiär-finanzielle Situation eine Andere – aber es wird immer jemanden geben, der redet. Neid ist aus meiner Sicht eine natürliche Eigenschaft des Menschen. Vor allem, wenn man sich ansonsten im Leben langweilt. Nicht, dass ich dazu tendiere. Mein Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit ist auch einer von Sorglosigkeit und Lebenslust. Ich lebe gerne und ausgiebig. Und ich habe keinerlei Problem damit, wenn man sich hinter meinem Rücken darüber den Mund fusselig redet. Darin sehe ich in der Tat nichts anderes als Neid und diesen als Kompliment. Dass man sich ohnehin darüber wundert, dass daddy’s little princess mittlerweile ihre Heimat Baridmeth gegen die Hauptstadt getauscht hat, sorgt für weiteren Gesprächsstoff. Ich fürchte ich bin in diesem Sinne einfach spannender als die Meisten. Und auch wenn ich grundsätzlich nicht gerne arbeite – wer auch immer das tut, sollte sich vorsorglich mit seiner Psyche beschäftigen, finde ich – hätte es mich beruflich schlechter treffen können. Als diplomatische Assistentin verkehre ich immerhin noch in einflussreichen Kreisen. Nur den Hang zum Leben als Workaholic sollte man den meisten von ihnen abtrainieren. Oder ihnen einmal die Unter den wohlmeinenden Kreisen kursiert eine weitere, köstliche Behauptung: Fräulein Bhailis, so heißt es, habe in ihrem Leben noch kein einziges Buch gelesen. Ob diese Unterstellung zutrifft, sei dahingestellt. Was man jedoch mit Gewissheit sagen kann: Treasa Bhailis versteht es, mit Erwartungen zu spielen wie andere Damen das Pianoforte. Sollte das Gerücht also nicht stimmen, dann darf man sich wohl fragen, wer hier wen liest. Die Bücher Fräulein Bhailis — oder Treasa Bhailis ihre Mitmenschen? Zugegeben spiele ich auch gerne etwas mit dem Klischee, welches man in mir sieht. Deswegen stören mich die meisten Gerüchte nicht, solange sie mich betreffen. Geht es indes um meine Familie oder die Menschen, die mir etwas bedeuten, steuere ich meist dagegen. So gut es eben geht. Oder sorge dafür, dass die Aufmerksamkeit einfach wieder auf mich fällt. Meine berufliche Position wird oft meinem Namen zugewiesen, weil die meisten nicht glauben, dass ich tatsächlich überdurchschnittlich gute Noten im Schriftgelehrten-Quadranten vorweisen konnte. Wenn man tut als wäre man dumm, wird man unterschätzt. Wenn man unterschätzt wird, kann man andere grundsätzlich deutlich besser manipulieren. Es funktioniert sicherlich heutzutage nicht mehr ganz so gut wie damals – aber es funktioniert durchaus. Ich gehöre nicht zu jener Sorte Mensch, die zu edelmütig ist, die Welt zu ihrem Gefallen zu biegen. Also dementsprechend auch manches Wertesystem. Wir leben nur einmal. Warum also haben wir nicht einfach ein bisschen Spaß mit der ganzen Sache?
3 Ingameposts | 24.08.2025, 19:31
Zivil Navarre
gespielt von Josi
22 Jahre
Reiter
„Wohin gehen die Sterne, dann, wenn es so hell ist, dass man sie nicht mehr sehen kann?, habe ich meine große Schwester gefragt, als ich vielleicht vier, oder fünf Jahre alt war. Sie gehen nirgendwo hin, sie sind immer da, auch wenn du sie gerade nicht sehen kannst, so wie ich. Das war ihre Antwort und ihre Stimme klingt noch immer in meinen Gedanken nach. Heute weiß ich, es war eine Lüge, wenigstens ein bisschen. Die Sterne sind noch da, aber sie ist es nicht mehr. Endgültig. Sie verbrannte, am 1. July 628 nach der Vereinigung von Navarre nach der Schlacht von Aretia, hingerichtet zusammen mit unserer Mutter und ich werde diesen letzten Blick in ihre Augen nie vergessen, das Geräusch ihres Schreies, an welchen ich mich meine zu erinnern, auch wenn man sagt Drachenfeuer sei zu heiß dafür, es ginge zu schnell. Sie war die Reiterin von uns, sie wollte hoch hinaus und in die weite Welt, zu den Sternen, über das Meer... ich wollte eigentlich immer nur zu Hause sein, in den vertrauten Straßen von Aretia. Wäre die Rebellion nicht gewesen... ich weiß, es ist ein mühseliger Gedanke, ein nutzloser vielleicht. Ich hätte trotzdem nicht immer da sein können, wegen der Wehrpflicht und jetzt, existiert es nicht mehr so, wie es damals war... aber wenn... ja, wenn... ich wäre vermutlich noch immer dort, würde die Einkäufe unserer Nachbarin in ihr Haus tragen, die mir schon als kleiner Junge steinalt vorgekommen war und deren Falten noch tiefer wurden, wenn sie dankbar lächelte. Ich würde den Ausblick genießen, wenn man in die umgebenden Berge wanderte und auf die Stadt herunter blickte, die frische Luft, das eiskalte Wasser der Bergseen, den Geruch, wenn es regnete, die Stille, wenn der erste Schnee fiel. Ich würde den leicht resignierten Blick meiner Mutter mit einem entschuldigenden Schulterzucken erwidern, den sie mir zugeworfen hat, wenn ich mal wieder eine kleine Katze, einen verletzten Vogel, das kaputte Spielzeug eines anderen Kindes nach Hause und sie mir helfen musste, beim gesund pflegen, beim reparieren... Zum Einberufungstag wäre ich in den Heilerdquadranten gegangen, hätte gelernt, meine Pflicht getan und wäre nach Hause zurück gekehrt. Ich wäre noch immer der kleine Bruder einer mutigen großen Schwester. Aber es gab die Rebellion. Ich bin heute nicht dabei Heilkunst zu erlernen, sondern als Gezeichneter in den Reiterquadranten gekommen. Gezeichnet... als würde das Muster, dass sich meinen rechten Arm hinauf zieht, irgendetwas von mir Beschreiben, als könnte es so einfach zeigen, was passiert ist, was sich verändert hat, was mich... gezeichnet hat, verändert. Die Chance auf ein anderes Leben, die Chance an einem anderen Tag zu sterben. Naja... es gab einige und ich bin noch da. Es wird weitere geben, hier, im Reiterquadranten, der sich inzwischen gar nicht mehr so fremd anfühlt, wie am ersten Tag, ein bisschen Schrecken verloren hat. Ich bin in meinem ersten Jahr als Rookie nicht gestorben, auch wenn kein Drache mich binden wollte. Nun eben ein zweites Mal. Zumindest jetzt noch, ist ein bisschen Familie hier und von vielen Fremden, sind ein paar zu Freunden geworden. Es ist nicht alles so schwarz, wie die Uniformen, ich bin immerhin nicht der Schlechteste, stärker als ich es zu Beginn war, auch hier gibt es Berge, ich lerne Nützliches und selbst in den dunklen Nächten, sind auch hier die Sterne.“
102 Ingameposts | 23.03.2025, 12:00
Basgiath War College
gespielt von Katja
20 Jahre
Reiterin
Ist selten, dass man die Dunkelhaarige nicht bemerkt, wenn sie anwesend ist. Da ist das manchmal etwas laute Lachen, die Tatsache, dass sie nicht sehr gut darin ist wirklich still zu sitzen und der Fakt, dass sie auch gerne redet. Das auch etwas Viel. Etwas Viel, kann sie allgemein sein. Zu Kontaktfreudig. Zu Aufgedreht. Zu aufdringlich.Tja. Wenn jemand nicht mir ihr umgehen kann, ist das nicht ihr Problem Ihr egal. Behauptet sie zumindest gerne. Selbstbewusstsein kann sie schließlich. Ob es jetzt wirklich da ist, oder ob die große Klappe manchmal nur darüber hinwegtäuschen soll, dass da genug Zweifel sind? Spielt das am Ende eine Rolle? Ja. Vielleicht ist manches mal ihr Verhalten etwas aufgesetzt. Im Grunde aber ein Versuch, das Leben zu nehmen wie es eben ist. Sie will genießen. Das Leben ist zu kurz, als dass man auch nur eine Minute verschwenden sollte. Ganz besonders als 20 Jährige Gezeichnete. Die Einstellung, die sie oft vor sich herträgt (‚Mir doch alles egal‘ – ‚Das wird schon‘ – ‚Genieß den Augenblick‘) manchmal eben Fassade. Aber Schwäche zeigen eben auch keine Option. Hier wo Schwarz nicht nur getragen wird, sondern auch seinen festen Platz in dem einen oder anderen Charakter hat. Hätte sie sich selber für den Reiterquadranten entschieden? Eher nicht. Aber die Wahl hatte sie nicht, musste sie also gar nicht drüber nachdenken. Jetzt ist sie also hier. Immerhin den Viadukt ja schon einmal überstanden und Rookie. Überleben also die Devise. Kampf liegt ihr nicht. Fühlt sie sich eigentlich auch nicht wohl mit. Aber auch das keine Frage. Weil überleben keine Frage ist und sie nutzt was sie kann. Reden kann sie. Leute von sich überzeugen auch oft genug. Manipulieren. Hier und da. Wenn sie in einer Beziehung zu Jemanden einen Vorteil sieht, dann investiert sie auch. Vielleicht auch ein Grund, warum sie immer alles Wissen will. Früher kindliche Neugierde, ist das Verlangen nach mehr Information heute auch ein Weg sich zu schützen. Wenn man nicht immer selbst auf sich aufpassen kann, muss man eben Andere dazu kriegen, es für sie zu tun. Klingt doch logisch. Ist es auch. Niki ist zu einem gewissen Grad durchaus auf sich selbst bezogen. Sie findet das aber auch nur logisch. Sich selbst am nächsten stehen macht in vielen Dingen auch Sinn. Auf der anderen Seite. Allein sein ist scheiße. Mag sie nicht. Sie mag Gesellschaft. Sie mag Menschen. Sie mag Nähe. Wenn man ehrlich ist, ist sie allein mit ihren Emotionen schnell überfordert und sucht dann lieber schnell Ablenkung in Zuneigung. Trost in Nähe. Geliehen, auch gut. Alles besser als nichts.
55 Ingameposts | 14.04.2025, 12:36
Basgiath War College
gespielt von Keks
58 Jahre
Heilkundiger
How to save a life…
Ashandor verschrieb sich dem Quadranten der Heilkundigen, weil es genau das war, was er können wollte. Leben retten. Zum Krieger war er nie geboren worden, eine Tatsache, die jeder in seiner Familie schon früh verstand und erkennen konnte. Er war definitiv kein Reiter und fairerweise sah man ihn auch nicht im Quadrant der Infanterie. Am meisten sah er sich selbst bei den Schriftgelehrten oder bei den Heilkundigen. Wo seine Geschwister das Spiel Soldat und Reiter liebten und sich gegenseitig mit den Spielzeugwaffen und manchmal gar mit einfachen Stöcken spielerisch bekämpften, war er stets derjenige mit einem Buch vor der Nase. Nicht zu begeistern für solche Spiele, doch immer in der Nähe der jüngeren Geschwister anzutreffen. Früh war er sich seiner privilegierten Stellung bewusst, immerhin war es nicht selbstverständlich, dass seine Eltern ihm und den Geschwistern alle Wünsche erfüllten. Als ältester von insgesamt sechs Söhnen übernahm Ashandor schon früh Verantwortung für seine jüngeren Geschwister und bis heute spielt er eine zentrale Rolle in deren Leben. Warmherzig, offen, tolerant, geduldig… als dies sind Beschreibungen, die seine Geschwister und Freunde wohl für ihn wählen würden. Liebevoll und ein Familienmensch. Bei allen Erfolgen, die Ashandor im Laufe seines Lebens erzielen konnte: Sein größter waren und sind seine Kinder. Er machte nie und gegenüber niemanden ein Geheimnis daraus, dass sie für ihn der Mittelpunkt seines Lebens sind. Generell war und ist Ashandor niemals jemand gewesen, der sich für seine eigenen Gefühle geschämt hat. Für andere immer da sein zu wollen ist eine Eigenschaft, die man sowohl positiv als auch negativ betrachten kann. Denn wo er für andere da ist, sich kümmert und auch für sie aufopfert, kann er die gleiche Hilfe nicht für sich selbst annehmen. Wie sehr der Verlust seiner beider selbstgewählten Familien ihn getroffen und traumatisiert hat, fällt ihm bis heute unendlich schwer zu verbalisieren und kann er nur gegenüber sehr wenigen Vertrauten äußern. Die Haltung, dass er zurechtkommt, ist eine, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen ist. Und an der er gleichzeitig zerbricht und die ihm doch auch Stärke verleiht. Denn auch wenn er glaubte, dass er nach dem Verlust seiner Jugendliebe und ihrer beider Kinder nie wieder in der Läge wäre, auf diese Weise zu lieben, ist es ihm gelungen. Neue Hoffnung in einer Wüste aus Verzweiflung und Trauer. Doch auch sie währte nicht für die erhoffte Ewigkeit. Es hätte ihn zerstören und brechen sollen. Für immer und endgültig. Und das hat es auch, auf nahezu jede erdenkliche Art und Weise. Sein Herz und sein Heim für ein Rebellenkind zu öffnen, war eine Entscheidung, die Ashandor freiwillig und nicht aus Loyalität dem Staat gegenüber getroffen hat. Denn wer selbst alles, was er kennt und liebt, verloren hat, ist vielleicht am besten in der Lage jemand anderen zu verstehen, dem es genauso ergangen ist. Wenn er von Cascar spricht, dann nie mit dem Zusatz, dass er ein Rebellenkind ist. Sondern einzig und alleine mit dem Zusatz ‘mein Sohn’. Cascar war und sollte auch nie ein Ersatz für Ashandors verlorene Kinder sein. Ihm war immer bewusst, dass das nie Casvars Rolle im Leben sein sollte und genauso wusste er, dass er ihn nicht dazu bringen könnte einen Vater in ihm zu sehen. Sie waren zwei Menschen, die auf die gleiche und doch verschiedene Art und Weise fremd, kaputt, unvollständig und farblos waren. So wie Ashandor Cascar seine Farben zurückgab, tat Cascar das gleiche für Ashandor. Als Heilkundiger hatte Ashandor Leben retten wollen. Und lernen müssen, dass es immer mehr Leben sind, die er nicht retten können wird. Aber nun ist es für ihn wichtig, dieses eine Leben retten und schützen zu können. Und es ist nicht sein eigenes, welches er retten würde. Es wären immer die Leben anderer, die er seinem vorziehen würde. Es wäre Cascar’s Leben das er seinem eigenen vorziehen würde.
14 Ingameposts | 06.05.2025, 18:23
Militär Navarre
gespielt von Maj
27 Jahre
Reiter
Wie hoch ist sie? Die Verlustquote für BWC-Absolventen, die im ersten Jahr ihres aktiven Dienstes sterben? Nun… Helia Veldine ist einer der Namen, die schon im August 633 einer Gefallenenliste hinzugefügt wurden. Ihn umgeben die Namen von beinahe allen Reitern seiner Staffel, war diese doch in einen Hinterhalt Poromiels geraten und fast gänzlich ausgelöscht worden.
Zwei oder drei Atemzüge lang ist das zu bedauern, denn Helias Leistungen am College waren körperlich und kognitiv immer gut. Sehr gut fast, wenn man ausblendete, wie viele Kämpfe Helia in den letzten Jahren nicht nur zum Training und aufgrund seines Ehrgeizes geführt hat. Er fiel auf mit Einmischung und Widerspruch und tat sich schwer damit, sich mit jeglichen Entscheidungen eines Vorgesetzten einfach zufrieden zu geben oder auf diese zu warten. Und er fiel auf damit, die meisten physischen Kämpfe über Magie statt Waffen zu gewinnen. – Zugegeben: Bisschen unheimlich ist es schon, in Helias Griff plötzlich keinen Zugriff mehr auf die eigene Siegelkraft zu haben oder gar zu erleben, wie sich diese gegen einen wandte. Aber am Ende… war es doch nur Gegenmagie, die er da einsetzte und an Helia außer Vitamin B nichts Besonderes: Sein Großvater ist ein Heilmacher und ehemaliger Lehrer am College. Sein Vater ist bei der königlichen Leibgarde und kennt somit den Landesherrscher persönlich. Helia selbst ist am Hof aufgewachsen. Irgendwer von denen aber hat dafür gesorgt, dass Helia eine zweite Chance im Reiterquadranten bekam: Er hat nicht einfach nur das erste Jahr wiederholt, weil er beim Dreschen nicht gebunden wurde, sondern hat zwischen erstem und zweitem Anlauf zwei Jahre im Heilerquadranten verbracht. In Kombination mit seiner vorherigen Schulbildung ist Helia vertraut mit vielen Elementen der Heilkünste. Aber ein versierter Kämpfer? Nein, das soll er nie gewesen sein. Dadurch überrascht es nicht, dass Helia in seinen ersten Monaten nach dem Abschluss gefallen ist. Gefallen ist Helia jedoch nicht in den Tod, sondern nur in einem übertragenen Sinn. Er und so viele aus dieser Staffel sind nicht tot, sondern geflohen. Sie haben Land, König und Werte verraten, um in Poromiel nicht etwa die bessere Karriere zu machen, sondern erst mal das eigene Leben zu retten und dann die Ereignisse zu verstehen. Zufällig sind Helia und die Reiter seiner Einheit über die Existenz der Veneni gestolpert und sind vor Navarres – angeblich – tödlichen Geheimhaltungsambitionen geflohen. Nach Wochen in einem poromischen Stützpunkt ist nun endlich klar, wie damit umgegangen wird. Frisch an die Ostgrenze hat Helia sich versetzen lassen und unterstützt eine Schwadron in Mirik, gehört jedoch nicht zu ihnen, nicht zum poromischen Militär – und das ist keine bloße Frage der emotionalen Zugehörigkeit, sondern Helia hat sich tatsächlich herausgeschlagen, Söldner zu sein. Befehlsverweigerung bei Bedarf ist dadurch für ihn von einem Kriegsverbrechen zu einem Recht geworden. Dadurch aber bleibt er noch einmal mehr ein Fremder und die neue Einheit braucht noch Zeit, zu entscheiden, was von dem schweigsamen jungen Mann eigentlich zu halten sei. Und schweigsam, still, - dies ist nicht zu leugnen - ist Helia. Es ist eine bewusste, präsente Stille, die weder Schüchternheit, noch Arroganz repräsentiert. Helia nimmt stets mehr Anteil an seinem Umfeld, als es scheint, als gut für ihn ist - denn Anteilnahme geht leicht in persönliche Belastung über. Empathie und Beobachtungsgabe sind bei ihm stark ausgeprägt, was davon unterstützt wird, dass Helia sich über seine eigenen Emotionen oft sehr klar ist und diese auch kommunizieren könnte. Oft genug trifft er das Empfinden anderer so gut auf den Punkt, dass man ihm Wahrsagen als zweite Siegelkraft nachsagt, und es bringt andere ebenso gegen ihn auf, wie Helia sie damit für sich einnimmt.
21 Ingameposts | 09.02.2025, 16:15
Militär Poromiel
gespielt von Jella
21 Jahre
Reiterin
Den Kopf eigentlich schon immer in Büchern oder in den Wolken, flüchtete sich Ivelle Nyra Kinnaird stets gern in fremde Welten, wo die eigene doch teils so düster erschien. Ein gewisser Hang zu Eskapismus ist ihr geblieben, eine Liebe für Bücher ebenfalls, aber ein Teil ihrer Träume hat sich schon vor geraumer Zeit in ihre Realität verlagert. Sie mag ein oder zehn Märchen zu viel gelesen haben, die sie lange ein „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ als erreichbares Ziel ansehen ließen. Diese Romantisierung musste sich aufgrund ein bisschen Enttäuschung verflüchtigen, schließlich kann sie die Überzeugung, dass es nicht das Ende sein kann, wenn’s nicht glücklich ist, anhand unterschiedlicher Erlebnisse ihrer letzten Lebensjahre problemlos widerlegen. An den Glauben, dass Liebe eine magische Kraft inneruht, indes klammert sie sich mit einem dieser eisernen Griffe, welche die Fingerknöchel blasser hervortreten lassen. Schließlich ist es eben diese Liebe, die sie von ihrem lange Jahre gereiften Plan ihren Dienst als Schriftgelehrte zu verbringen, zur Entscheidung bewogen hat, sowie ihre Jugendliebe Reiterin werden zu wollen. Ein Jahr Vorbereitung schien kaum genug, um die eher belesene als sportliche junge Frau über das Viadukt und durch die darauffolgenden Gauntletprüfung zu bringen, aber sie überraschte wohl viele damit, dass sie selbst die Präsentation überlebte und sich schließlich beim Dreschen sogar ein Drache für sie entschied. Aus einem metaphorischen ‚Mit dem Kopf in den Wolken‘ ist also auch eine Tatsächlichkeit geworden. Ihre körperlichen Schwächen haben sich über das erste Jahr verringert, ihre Stärken liegen aber nach wie vor in der Theorie. Belesen ist sie also weiterhin, dass gleich beide Gründe, dass sie Reiterin werden wollte, ebenfalls durch das College wandeln, hat sie jedoch nicht gänzlich bis zum Ende durchdacht.
Den Traum einer lebenslangen Beziehung mit ihrer Jugendliebe, ließ sie die von ihren Eltern – eigentlich Adoptiveltern, aber sie hat sie schon vor langer Zeit als ihre Familie angenommen – angestrebte Verlobung als unmöglich ansehen und durch die Bindung mit einem Drachen auf genügend Eigenständigkeit hoffen, ihr zu entgehen. Dass ihre Jugendliebe die Distanz wahrt, obwohl sie manchmal nur ein paar Schritte trennen – schließlich ist er auch Reiter geworden – lässt sie manchmal an ihrer Rolle der hoffnungslosen Romantikerin zweifeln. Cillian Beolan als potenziellen Ehemann zu sehen, kommt irgendwie trotzdem nicht so recht in Frage. Vielleicht folgerten gerade diese Unsicherheiten ihre Siegelkraft, die ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt. Nicht nur, dass Vorausseher selten sind, ihre prophetischen Träume sind auch noch höchst schwierig einzuordnen. Meist sieht Ivelle nur die kleinsten Details einer Szenerie und kann häufig, wenn überhaupt, erst in Momenten, wo sie ihnen tatsächlich begegnet, einordnen, was sie bedeuten. Dabei hilft manchmal jemandem aus ihrer Staffel vielleicht erst mit dem rechten Fuß loszulaufen oder den Schuh neu zu binden oder ein gewisses Essen nicht zu wählen. Es sind Kleinigkeiten, die großen Visionen blieben bisher aus, aber hilfreich kann die ein oder andere sicherlich sein. Für jemanden, der derart viel tagträumt, vielleicht auch eine Form von Ironie des Schicksals, in ihren Träumen nun tatsächlich möglichen Realitäten zu begegnen und noch mehr, dass sich diese Prophezeiungen zuletzt nicht mehr nur auf ihre Träume beschränken. Ivelle erscheint manch einem sicherlich immer noch etwas zu zart und sanft, aber die letzten Monate und das letzte Jahr haben sie durchaus etwas härter werden lassen. Sie ist mehr so naiv zu glauben, dass alle ihr etwas Gutes wollen, erliegt wohl aber dem
37 Ingameposts | 29.01.2025, 17:07
Basgiath War College
gespielt von Mimi
34 Jahre
Reiter
Der Kerl mit dem ekelhaften Dauergrinsen, dem das Reiterschwarz so verdammt gut steht? Ja, der kann schon eine Nervensäge sein, aber eigentlich ist Kalenor Vryndor einer von den Guten. Großgeworden in einer Reiterfamilie war sein erster Berufswunsch jedoch nicht, der Familientradition zu folgen, hatte ihm doch der Heilerquadrant auch zugesagt. Fand aus seiner Familie natürlich niemand so toll. Tja, aber gegen Gene kann man nicht ankommen, weshalb es kaum verwundert, dass auch der Jüngste der Vryndor-Geschwister in die Fußstapfen der Älteren trat. Nicht zuletzt seiner verstorbenen Schwester zuliebe, die bereits bei Überquerung des Viadukts den Tod fand gab er sein Bestes, sich das Schwarz der Reiter zu vedienen. Ehrgeizig wie er ist hat der 34jährige Kal, wie er von allen genannt wird, es bisher echt weit gebracht und ist nun beim Aufstieg zum 1. Offizier des Ostgeschwader Schwingenschwarm 1. Staffel. Das hat er nicht seinem Charme, sondern seinem Können, seiner Disziplin und seiner Art mit Menschen umzugehen zu verdanken. Er ist gut in dem was er macht und das weiß er auch.
Während es beruflich bergauf geht sieht sein Privatleben ziemlich mau aus. Anders als sein Bruder Zarek kann Kal noch nicht mit Frau und Kind dienen. Beides hätte er gern und es hatte vor einigen Jahren auch eine Frau in seinem Leben gegeben, aber es hatte nicht sollen sein. So tobt Kal sich weiter in den Betten verschiedener Frauen aus und hat noch nicht die Eine gefunden, mit der er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Und das Kind, das er sich wünscht? Naja, er hat eine Nichte, die ganz nach Vater und Onkel eifert und auf die ist er schon ziemlich stolz! Den Bund fürs Leben hat er ja sowieso schon mit einer anderen Dame geschlossen, nämlich mit seinem braunen Keulenschwanz namens Sage. Die Drachendame lässt öfter verlauten, dass sie ihren Reiter wegen seiner dummen Sprüche und dem übersteigertem Selbstbewusstsein gern mal rösten möchte. Tut sie aber nicht, denn eigentlich weiß sie ja auch, dass es sie hätte schlechter treffen können als mit ihm. Dank ihr hat sie die Siegelkraft der Schutzzaubererweiterung, ein weiterer Grund, weshalb er die Position inne hat, die er nun mal hat und weshalb er genau in der Einheit gelandet ist, dessen 1. Offizier er nun wird: Den Schutz seiner Kameraden sowohl vor Gefahren von außen, als auch Gefahren von innen, denn sein Staffelführer ist ein mächtiger Mann, der nicht immer Herr seiner Kräfte ist und Kal? Der ist quasi der Konter dazu. Dass die beiden Männer nicht nur in ihrer Siegelkraft recht verschieden sind wird sicherlich noch für die eine oder andere Spannung sorgen.
4 Ingameposts | 08.06.2025, 18:01
Militär Navarre
gespielt von Mimi
21 Jahre
Reiterin
Fayah Shiobhan Nixon ist ein Einzelkind - zumindest wuchs sie 22 Jahre in diesem Wissen auf. Geboren und aufgewachsen im Küstendorf Penrith wurde sie von einer Schankfrau und einem Fischer erzogen. Dass Calvin nicht ihr leiblicher Vater war wusste Fay - wie man sie meist nennt - schon immer, dennoch war er der Mann, der ihr seit ihrem zweiten Lebensjahr Liebe, Geborgenheit und allerlei Wissen über die Fischerei beibrachte. Daher war sein Verlust, als sein Fischerboot in einen starken Sturm geriet und dabei kenterte enorm schmerzlich für die damals Dreizehnjährige, deren Augen selbst so blau sind wie die See. So hatte Calvin sie immer beschrieben. Er war von ihren Eltern immer der Besonnenere, Ruhigere, während ihre Mum Elaine aufgeweckt, gesellig und fröhlich war. Mit ihr verband sie ein sehr enges Band, und eindeutig hat Fay ihre Sturköpfigkeit von ihrer Mutter geerbt. Oder den Drang zur Gemeinschaftlichkeit und Zusammenhalt, denn nach dem Tod ihres Dads gab es nur noch die beiden Frauen. Ihre Mutter verlor sie bei einem Brand in der Schenke, in der Elaine arbeitete. Ein betrunkener Mann hatte während eines Streits mit einem Anderen eine Laterne unbemerkt umgerissen und dabei die Schenke in Brand gesetzt. Das Feuer hatte sich zu schnell verbreitet und Elaine eingeschlossen. Als wäre das nicht schon tragisch genug geschah genau das zu Beginn von Fays Rookie-Zeit in Basgiath. So wurde also ihre Freude darüber, endlich ihre Mum wieder zu sehen und ihr zu schreiben damit zerstört, dass man ihr ihre Todesnachricht überbrachte. Nicht einmal verabschieden hatte sie sich können, etwas, was sich die Reiterin, die mittlerweile als Junior im 1. Geschwader, Klauenschwarm, 3. Staffel ihre Ausbildung im Basgiath War College absolviert, bis heute nicht verzeiht. Ihre Mum war nie glücklich darüber gewesen, dass ihre Tochter Reiterin werden wollte. Ob es sie an den Mann erinnerte, der ebenfalls Reiter gewesen war und mit dem sie Fay gezeugt hatte? Mehr als das weiß sie selbst nicht über ihren Erzeuger, einen Namen hatte ihre Mutter nie genannt.
In ihrer ist sie jemand, der sich wünscht, dass dort mehr Zusammenhalt herrscht und wird dafür von nicht wenigen Leuten belächelt und nicht ernst genommen. Ansonsten versucht Fay tapfer, ihre Mutter und ihren Vater stolz zu machen und der Mensch zu bleiben, zu dem sie erzogen wurde. Dass das nicht immer klappt und Fay öfter ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden kann wurmt sie sehr, dennoch will sie sich nicht von dem College zu einer gefühllosen Kampfmaschine ohne Skrupel verbiegen lassen und immerhin das klappt bisher ganz gut! Auch dafür wird sie belächelt und als weich bezeichnet, doch das ist ihr tatsächlich egal. Sie träumt eben davon, dass sie als Reiter etwas bewirken und die Welt sicherer und besser machen können und sie glaubt auch an die große Liebe, die sie aber bisher noch nicht getroffen hat. Allein fühlt sie sich dadurch aber nicht, immerhin hat sie sich an Thara gebunden, die alte Drachendame, die für Fay Mutter, Großmutter und beste Freundin in einem ist. Zumindest, was Strenge angeht. Thara tritt Fay regelmäßig mental in den Arsch, erinnert sie gern daran, dass sie keine Jammertante gebunden hat und bestärkt Fayah darin, ihre Grenzen immer wieder zu erweitern. Gegenseitige Liebe? Naja, vermutlich ist das zu hoch gegriffen, doch Fay liebt Thara, ganz gleich, dass Thara ihre Reiterin manchmal lediglich toleriert, manchmal unheimlich lästig findet und doch mehr und mehr auch eine nette Seite von sich zeigt. Immerhin ist die Grüne nicht das Monster, welche andere ihrer Art durchaus sein können.
13 Ingameposts | 23.03.2025, 13:55
Basgiath War College
gespielt von Lini
27 Jahre
Sonstige
Halt den Kopf gerade! Lächele! Sitz´ aufrecht! Steh´ nicht so krumm da! - Du kennst die Mantras in- und auswendig, die du dein Leben lang gehört hast, als du gelernt hast, wie du dich als Lady zu verhalten hast. Als jemand, der in den Adel geboren wurde und sich dementsprechend zu verhalten hat. Nie lässt du die Maske bröckeln. Nie lässt du durchblicken, wie es in dir aussieht und was du gerne tun würdest. Du hast gelernt zu folgen und nicht zu führen. Nicht aus deinem goldenen Käfig ausbrechen zu wollen, den man dir fein säuberlich aufgebaut und dir als etwas Gutes verkauft hat. Du hast daran geglaubt, glaubst es heute immer noch - immerhin fehlt es dir ja nicht wirklich an etwas. Man kann nichts vermissen, was man nicht kennt. Du hast ein bisschen etwas Anderes kennen gelernt, als du deinen Wehrdienst absolviert hast, fernab der heimligen Routine und Kontrolle - aber das hat dennoch nicht dafür gesorgt, dass dir etwas fehlt. Eher im Gegenteil, du fandest es erschreckend wie frei und vor allem ungezügelt und unerzogen manche deiner Mitkadetten doch waren. Somit warst du froh, als du nach deiner Ausbildung als Schriftgelehrte wieder an den heimischen Hof zurückkehren und dein gewohntes Leben absolvieren konntest.
Wenn man dich sieht, sieht man immer die perfekte Haltung, das perfekte leichte angedeutete Lächeln, eine melodische Stimme, die nie zu laut wird oder gar Widerworte in sich hat. Du bist das perfekte Ebenbild einer adligen Frau und weißt, dass du deine Pflichten zu erfüllen hast. Auch, nachdem das Ansehen deiner Familie bröckelt, weil sie falsch investiert haben und du nun dafür herhalten musst, das Ansehen durch eine lukrative Eheschließung wieder herzustellen oder zumindest ein wenig zu polieren. Eigentlich hätte deine ältere Schwester den Mann heiraten sollen, aber sie entschied sich dagegen und auch gegen die Familie. Ein Verrat, den du ihr durchaus krumm nimmst - aber du lässt es dir nicht anmerken. Du bleibst standhaft, lächelst und erträgst es, dass du einen Fremden heiraten sollst. Für die Familie tust du das, vor allem für deine jüngere Schwester, weil sie sonst die Ehe eingehen müsste. Denn eigentlich, ganz tief in dir drin weißt du, dass dein Herz eigentlich jemand anderen gehört. Jemand, den deine Familie nie akzeptieren würde und somit hat es das auch offenkundig nie deine Lippen verlassen. Für deine Familie bist du bereit den Ruf deines Herzens zu ignorieren und deine Pflicht zu erfüllen. So wie es sich in deinen Augen gehört. Dennoch kannst selbst du nicht den Unterton verbergen, wenn du deiner Schwester schreibst und ihr von der anstehenden Hochzeit berichtest. Sie vielleicht sogar etwas darum beneidest, dass sie vielleicht die Möglichkeit hat eine Ehe aus Liebe einzugehen.
0 Ingameposts | 19.11.2025, 10:33
Zivil Navarre
gespielt von alice
33 Jahre
Reiter
„Oh man, es ist nur Feuer!? Nichts Besonderes.“ — ist das Erste was du hörst, als du zum ersten Mal manifestierst. Der nächste dumme Kommentar, der zwei Tage später in die selbe Kerbe schlägt, kassiert versengte Haarspitzen, du erntest einen entsetzen Blick. Es stinkt nach Rauch, verbrannt, kurz ist alles (auch alles in dir) ganz still, dann fängt jemand an zu lachen; Eis gebrochen. Nur deins nicht, denn du brichst nicht. Vielleicht war’s dieser eine Tag, vielleicht ‘ne Mischung aus allen anderen Tagen, die danach kamen an denen irgendwas gebrannt hat (und die Welt brennt so verdammt schön, wenn du das Zentrum der Flamme bist) aber du lernst es schnell lieben; das Feuer und was du damit machen kannst und den Fakt, dass du diesen Waldbrand kontrollieren kannst, im Gegensatz zu dem, der unter deiner Haut alles verschlingt, wenn du wieder einmal Rot siehst. Und du siehst oft Rot. In der Schule eilt dir dein Ruf voraus, sorgt dafür, dass die einen einen Bogen um dich machen und die anderen versuchen, dir auf der Matte die Kehle durchzuschneiden — aber dein Ruf würde dir nicht vorauseilen, wenn das denn so einfach wär. Du bist nicht nur groß, das warst du schon als Kind, immer etwas größer als die meisten anderen und einem Alter und du bist stark, aber vor allem hast du nie gelernt auf- und nachzugeben. Dein Wille ist eisern (denn was Feuer nicht zerstört, das härtet es aus) und dein Überlebensinstinkt auch, da brennt etwas in dir und dies Feuer geht nicht aus.
Die harte Hand deines Vaters, so oft du sie als Kind verteufelt hast, hat dich zu einem Mann gemacht, dem man lieber nicht ans Bein pisst. Außer man hat wirklich Bock auf Stress, denn Stress kannst du verdammt gut. Du bist ein Pulverfass und deine Zündschnur ist kurz. Du fährst schnell aus der Haut, wenn man die richtigen Knöpfe drückt. Dein Stolz steht dir manchmal so dermaßen im Weg, dass du beinahe drüber stolperst. Fehler zugeben? Schwierig. Ein Valair macht keine Fehler, da fängt das Problem schon an. Dein Gemüt ist wie deine Siegelkraft: unberechenbar, wenn man’s nicht kontrolliert; ein falscher Windhauch und du drehst dich um 180 Grad (und kochst direkt auf 200), ohne dass man weiß wieso. Macht den Umgang mit dir nicht immer einfach, auch wenn’s in den letzten Jahren besser geworden ist. Du bist besser geworden, zumindest innerhalb deiner Staffel. Und du kannst witzig sein, charmant, man kann sich mit dir unterhalten, wenn du willst. Aber nur, weil die Befehlen von oben gut Folge leisten kannst, heißt das nicht, dass du ein Schaf bist, das Gott im Schäfer sieht. Du hast einen eigenen Kopf und der ist wirklich sehr speziell. Aber mit deiner Staffel bist du trotzdem gut zusammengewachsen — mit allen bis auf einen. Darüber hinaus — da steckt immer noch sehr viel von dem Jungen in dir, der mit 20 Jahren einen anderen vom Viadukt geschubst hat, einfach weil das Tradition in deiner Familie hat. Und Familie hat halt einen ziemlich hohen Stellenwert. Im Gegensatz zu Liebe, denn Liebe hat dich nicht groß gemacht, Liebe hält dich klein (und wenn’s dein Vater sagt, dann muss es stimmen). Schlimm genug, dass dein Drache da bis kurzem noch einer Meinung mit dir war, sich jetzt aber ausgerechnet an den Drachen dieses einen Reiters binden muss. Wie war das noch mit Bock auf Stress!? Und wie war das — Feuer ist nichts Besonderes?! Sagst du das auch noch wenn dir der Tod seine brennende Küsse quer über Brust haucht und sich mit Flammenzungen zwischen deine vierte und fünfte Rippe schiebt, solange, bis dein Herz verbrennt? Denn das ist, was ich mache.
286 Ingameposts | 26.03.2025, 15:02
Militär Navarre
gespielt von Lini
36 Jahre
Sonstige
Dein Leben war nie dazu bestimmt den Weg als Reiter einzuschlagen oder wahrscheinlich eher um diesen Weg zu überleben. Doch für dich war es schon früh klar, dass du diesen Weg gehen willst, um andere zu beschützen. Vor allem, nachdem du schon dein ganzes Leben mitbekommen hast, wie Menschen in deinem Umfeld bei Überfällen getötet werden. Einfach so. Als waren die Leben komplett irrelevant und nicht existent. Also hast du dich dazu entschlossen Menschen beschützen zu wollen und am besten konntest du dies auf dem Rücken eines Drachen - zumindest nach deiner Auffassung. Deine Familie war nicht begeistert von deinem Plan. Sie versuchten dich zu überreden dich einem anderen Quadranten anzuschließen. Immer und immer wieder hörtest du, dass du den Reiterquadranten nicht überleben würdest. Vielleicht hatten sie recht, aber du wolltest es versuchen. Also hast du angefangen dich vorzubereiten. Deine Familie konnte dir dabei nicht helfen, wurde doch nie einer aus diesen Reihen zum Reiter. Du wärst der Erste - solltest du es schaffen. Also hattest du dich mehr als nur bemüht und angestrengt. Alles was du hattest, hast du rein gesteckt, um dich vorzubereiten. Wahrscheinlich warst du dennoch weit hinter den Kadetten die von ihren Familien darauf vorbereitet worden waren. Trotzdem hast du den Weg zum Basgiath War College angetreten und trotzdem hast du dich dem Reiterquadranten angeschlossen. Der Viadukt war noch dein geringstes Problem, weil du Gleichgewicht viel trainiert hattest - so gut es eben ging in deinem Heimatdorf und deinen begrenzten Mitteln. Der Gaunlet hatte dir mehr zu schaffen gemacht und du warst lange Zeit hinter den anderen Kadetten von den Leistungen. Dennoch hattest du weiter gekämpft und auch den Gauntlet schließlich überwunden, ebenso wie deine erste Präsentation und das erste Dreschen. Aber kein Drache hatte dich in deinem ersten Jahr gebunden. Also musstest du es erneut versuchen im zweiten Jahr. Ob du Angst hattest, als ein imposanter, gigantischer und furchteinflößender roter Skorpionschwanz direkt vor einen anderen Kadetten verbrannte? Ziemlich. Ob du weiter gemacht hattest? Sowas von! Beim zweiten Dreschen wurdest du schließlich von eben jenem roten Skorpionschwanz gebunden, der sich dir als Smash vorstellte. Mühsam konntest du auf seinen Rücken klettern und dich in den Sitz begeben ehe er abhob. Das war wohl mitunter das unbeschreiblichste Gefühl überhaupt für dich. Es war wohl Smash zu verdanken, dass er dich im Sitz hielt und du nicht direkt den Tod bei deinem ersten Flug fandest und ihr schlussendlich am Flugfeld gelandet seid. Man sollte meinen, dass die Gefahren mit einem Drachen weniger werden sollten. Allerdings fanden andere ungebundene Kadetten, dass du Smash nicht verdient hattest und man hatte versucht dich zu töten. Smash warnte dich und einer der Kadetten war der Erste den du getötet hattest. Den anderen hattest du schwer verwundet, ehe der Dritte sich verzog. Deine Verletzungen waren zwar auch nicht ohne, aber die Heilkundigen bekamen dich wieder hin. Das Band zwischen Smash und dir wurde stärker mit jedem Moment den ihr zusammen überstanden hattet. Jeder Kampf hatte euch näher zusammen geschweißt und ihr wurdet zu einem eingeschworenen Team. Ein gefährliches Duo welches es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die navarrische Bevölkerung vor allem zu beschützen - wobei Smash‘ Gründe wohl eher hauptsächlich darauf lagen die Drachen und das Vale zu schützen, während die Menschen eher an zweiter Stelle standen. Außer vielleicht sein Reiter, den er nicht nur einmal beschützt hatte.
Dann kam der 27. August des Jahres 633 n.V. und der Angriff der Veneni und Wyvern, was das Leben von Kastiel wurde komplett über den Haufen geworfen hatte. Unfreiwillig wurde er Teil eines Staatsgeheimnisses und es glich wohl eher einem Wunder, dass er und - bis auf zwei arme Seelen die Malek übergeben wurden - seine Staffel lebendig aus dieser Sache herauskamen. Doch damit war das Grauen nicht vorbei und die Staffel musste eine folgenschwere Entscheidung treffen, als eher durch Zufall ein Gespräch belauscht wurde und man davon ausging, dass sie getötet werden sollten aufgrund dieses Wissens welches sie durch den Angriff erhalten hatten. Sie flogen über die Grenze nach Poromiel und von dort an führte der Weg sie in eine ungewisse Zukunft. Doch für Kastiel gab es auch einen Funken Hoffnung. Hoffnung darauf seine verschwundene Familie zu finden. Seine Schwester, seine Nichte und sein Neffe wurden nach Poromiel verschleppt bei einem Angriff vor rund drei Monaten. Trotz der Tatsache, dass er nun fernab seiner Heimat in Poromiel, genauer gesagt in Cygnisen nach ihnen suchen kann, gibt ihm ein Stück davon zurück, was er in den letzten sieben Wochen zu verloren geglaubt hatte. Immer an seiner Seite sein Drache Smash, der ihn seit der Bindung immer begleitet hatte und es auch weiterhin würde. Egal wohin der Weg sie noch führen würde.
8 Ingameposts | 17.04.2025, 13:29
Zivil Poromiel
gespielt von Jella
32 Jahre
Reiter
01. Oktober 633
Wer bin ich? Wer bin ich? Früher wollte ich immer alles reparieren. Dinge wie das liebste Spielzeug meiner kleinen Schwester, aber auch schwere Herzen, wenn mein Vater wieder gegangen ist. Wollte es leichter machen, anstatt schwerer. Ich glaube das will ich immer noch. Aber an manchen Tagen fühle ich mich heute selbst so schwer, dass ich nichts mehr nehmen oder geben kann. Fyon Eadhan. Reiter. Heilmacher. Großer Bruder. Irgendwann werde ich alles davon wieder besser sein.
17 Ingameposts | 22.06.2025, 11:46
Militär Navarre
gespielt von Jella
31 Jahre
Reiterin
Es gibt viele Rollen, die ich in diesem Leben schon füllen durfte. Rebellin war vielleicht die Netteste, Verstoßene die Tragischste. Gibt viele Schubladen, in die man mich stecken kann – Träumerin, Kämpferin, Enttäuschung, Eigenbrötlerin, Närrin – und doch nur einen Namen, den ich seit Geburt trage: Calanthe Ann Trevalion. Trage ihn noch, auch wenn meine Familie ihn mir am liebsten entziehen würde. Dabei bin ich für die meisten ohnehin einfach Cal, nicht die Frau, die von ihrer Familie verstoßen wurde. Ist der letzte rebellische Akt, dass ich den Nachnamen nicht ablege, dessen andere Träger von mir nichts mehr wissen wollen. Ist der letzte rebellische Akt, dass der Name, den ich trage, nicht mit den Werten gefüllt wird, die er fordert. Es gibt viele Bezeichnungen, die auf mich zutreffen, aber genauso viele, die es nicht tun. Ich wollte nie Hausfrau werden, nicht die Unterstützung sein, die zuhause wartet. Ich wollte raus aus den Zwängen, die mich hielten und bin doch in anderen neuen gelandet. Sie sehen besser aus, aber sind doch Zwänge. Das Schwarz, welches meine Gestalt seit mehr als einem Jahrzehnt die meiste Zeit kleidet ist mir zu farblos. Ist mir zu langweilig, als dass ich meinen Kleiderschrank nur damit füllen will. Ich bin Reiterin geworden, weil das keiner aus meinem näheren Umfeld wollte. Weil das leise „ich zeig’s dir“ schon immer in mein Herz eingraviert war und seinen Rhythmus bestimmt hat. Ich zeig’s dir, aber nicht immer in Schwarz, weil’s mir zu dunkel ist. Ich zeig’s dir, indem ich Jahr für Jahr überlebe, in dem ich das tue, was Frauen in meiner Familie nie tun sollten. Ich bin eigenständig, dabei war ich immer ein Teil von Zwei, bin ein Teil von Zwei, weil mein Zwilling an einem anderen Außenposten genau das tut, was von ihm erwartet wird. Hurra Doppelmoral! Feiert den einen, verstoßt den anderen. In meiner Familie war schon immer alles eine Frage des Geschlechts und ich hatte das Falsche. Dabei habe ich genau das Richtige, mag die filigranen Schwünge von Glitzer auf meinen Augenlidern, mag Frausein, auch wenn ich meiner Familie schon immer zu stürmisch darin war. Aus mir ist kein Sturm geworden, könnt vielleicht irgendwann dank meines Drachens und meiner Siegelkraft Sonnenstürme produzieren und bin doch nie so weit gekommen. Ich nutze Licht, aber nicht stürmisch. Nutz es magisch, weil es durch meine Hände fließt. Ich nutze Licht gegen die Schatten meines eigenen Lebens. Nutze es, um andere zu blenden. Könnte es nutzen, um zu verletzen und doch hat meine Stationierung es fast nie benötigt.
Ich habe mit meinem Weg über’s Viadukt von Abenteuern geträumt, von Heldentum und hab die Erwartungen doch an den Steilküsten meines letzten Außenpostens zerschellen sehen. Es gab viel Zeit zum Üben, gab viel Zeit für Einsamkeit und doch keine mehr. War damals ein Teil von Zwei, bin es heute wieder, aber anders. Das, was man mir und meinem Zwillingsbruder nachgesagt hat, ist, was mein Drache und ich wirklich leben: Ein telepathischer Bund. Nie wieder ohneeinander. Ich halt mich dran fest, weil das meine neue Familie ist. Weil das ist, worauf ich mich verlassen kann, genauso wie auf die Spur von Glitzer auf meinen Augenlidern. Bin irgendwann neben Träumerin, Rebellin, Enttäuschung, auch im Herzen Reiterin geworden. Ich fühl mich frei, wenn ich auf einem schuppigen Rücken durch die Lüfte segle. Fühle mich frei, wenn Magie durch meine Adern fließt. Es ist schön und ich fühl‘ mich dabei so unfassbar lebendig. Leben ist das Einzige, was ich immer wollte. Leben zu meinen Bedingungen. Leben so gut es geht, so lange ich kann. Leben, leben, leben. Bis zum letzten Atemzug, den ich irgendwann in hoffentlich weit entfernter Zukunft machen werde. Ich hab‘ die Fesseln abgelegt, die mich dran hindern wollten und keine neuen gefunden. Lebe, auch ohne Heldentum, vielleicht sogar besser ohne. Ich mag die Taverne, hinter deren Theke ich mich in Nymrith manche freie Stunde befinde. Mag das Chaos der neuen Hauptstadt Tyrrendors, auch wenn’s Trümmer eines Kampfes sind, aus der sie gewachsen ist. Bin Rebellin, aber war’s nicht in dem Fall, nur im kleinen familiären Umfeld. Trage Schwarz und mir steht’s gut, aber das Licht steht mir noch besser. Ich habe in meinem Leben schon viele Schubladen aufgezogen und Rollen ausprobiert, aber bin vor allem Cal. Ich, bis zum Ende und vor allem im Tanz dazwischen. Ich zeig’s dir. Zeig dir, wie man tanzt, wenn du willst.
12 Ingameposts | 14.04.2025, 08:42
Militär Navarre
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