Codex of Flame and Fury
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Charakterliste
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gespielt von telfi
32 Jahre
Fliegerin
Einatmen. Ausatmen.
Meine Arme auf der Reling.
Mein Kinn auf meinen Händen.
Ich spüre das Holz warm unter meinen Fingerspitzen.
Die Luft schmeckt salzig, die Wellen schlagen gegens Schiff und bringen mich zum wanken.
Aber da sind starke Arme, die sich um meine Mitte drängen, sein warmer Atem in meinem Nacken, seine Lippen an meinem Ohr. Küsse entlang meines Halses, ich mache ihm Platz.
Ich bekomme nicht genug.
Einatmen. Ausatmen. Alles für ihn. Ich bin ein kitschiges Mädchen. Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt.

Aber meine Geschichte hat an einem anderen Ort, als auf diesem Schiff angefangen. Aufgewachsen zwischen Silberbesteck und vielen Regeln, Normen und Traditionen, die nicht meine bleiben sollten, habe ich irgendwann den Absprung geschafft. Ich bin die Tochter eines reichen Mannes, einer eleganten Dame, die Schwester eines ausgezeichneten Fliegers und ich hätte die Partnerin eines Mannes werden sollen, der mich vielleicht auf Händen getragen hätte. Ich habe eine andere Abzweigung genommen, mich schliesslich in den Bootsjungen verliebt. Ich bin an ihm und mit ihm gewachsen.
Aber ich bin auch alleine älter geworden, habe mich weiterentwickelt und bin irgendwann zu dem Menschen geworden, der heute vor dir steht. Ich bin nicht vollkommen und ich habe viele Fehler. Ich bin weder die Grösste, noch die Stärkste, noch die Geschickteste, noch die Fähigste all der Leute, die sich auf der Welt tummeln und vor allem auf diesem Schiff. Ich glaube ich bin am unteren Ende der Hirarchie, wenn man vielleicht irgendwann jemanden über die Planke laufen lässt, dann mich. Oder? Ich könnte etwas mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten haben. Aber, wenn ich mir die Menschen in dieser Mannschaft so anschaue, dann empfinden die meisten davon das Meer als ihre Heimat, ihr Zuhause. Ich nicht. Ich habe kein Zuhause, nicht eines, das an einen Ort gebunden ist, sondern vielleicht an einen Menschen. Und vielleicht ist das Meer irgendwann deswegen so wütend auf mich, dass es mich einfach verschluckt und nicht mehr ausspuckt. Oder mein Mensch ist irgendwann nicht mehr... und dann wohin gehöre ich? Ich gehöre nicht mehr zu meinen Eltern. Ich gehöre auch nicht an die Grenze und zu den anderen Stationen, die ich alle hinter mir gelassen habe, um auf dieses Schiff zu kommen. Habe ich hier eine Familie gefunden, derer ich mich würdig erweise? Ich fühle manchmal etwas zu viel und weiss nicht wohin mit diesen Gefühlen, dann werde ich wütend, weil in meinem Kopf die Rädchen plötzlich nur noch auf Wiederholung schalten. Ich fühle aber auch mit vielen, mit allen eigentlich. Vielleicht macht mich das zu einem unikaten kleinen Teilchen in diesem Puzzle an Menschen auf dem Schiff. Und vielleicht verschluckt mich darum das Meer noch nicht.
7 Ingameposts | 15.07.2025, 16:33
Militär Poromiel
gespielt von Josi
22 Jahre
Reiter
Wohin gehen die Sterne, dann, wenn es so hell ist, dass man sie nicht mehr sehen kann?, habe ich meine große Schwester gefragt, als ich vielleicht vier, oder fünf Jahre alt war. Sie gehen nirgendwo hin, sie sind immer da, auch wenn du sie gerade nicht sehen kannst, so wie ich. Das war ihre Antwort und ihre Stimme klingt noch immer in meinen Gedanken nach. Heute weiß ich, es war eine Lüge, wenigstens ein bisschen. Die Sterne sind noch da, aber sie ist es nicht mehr. Endgültig. Sie verbrannte, am 1. July 628 nach der Vereinigung von Navarre nach der Schlacht von Aretia, hingerichtet zusammen mit unserer Mutter und ich werde diesen letzten Blick in ihre Augen nie vergessen, das Geräusch ihres Schreies, an welchen ich mich meine zu erinnern, auch wenn man sagt Drachenfeuer sei zu heiß dafür, es ginge zu schnell. Sie war die Reiterin von uns, sie wollte hoch hinaus und in die weite Welt, zu den Sternen, über das Meer... ich wollte eigentlich immer nur zu Hause sein, in den vertrauten Straßen von Aretia. Wäre die Rebellion nicht gewesen... ich weiß, es ist ein mühseliger Gedanke, ein nutzloser vielleicht. Ich hätte trotzdem nicht immer da sein können, wegen der Wehrpflicht und jetzt, existiert es nicht mehr so, wie es damals war... aber wenn... ja, wenn... ich wäre vermutlich noch immer dort, würde die Einkäufe unserer Nachbarin in ihr Haus tragen, die mir schon als kleiner Junge steinalt vorgekommen war und deren Falten noch tiefer wurden, wenn sie dankbar lächelte. Ich würde den Ausblick genießen, wenn man in die umgebenden Berge wanderte und auf die Stadt herunter blickte, die frische Luft, das eiskalte Wasser der Bergseen, den Geruch, wenn es regnete, die Stille, wenn der erste Schnee fiel. Ich würde den leicht resignierten Blick meiner Mutter mit einem entschuldigenden Schulterzucken erwidern, den sie mir zugeworfen hat, wenn ich mal wieder eine kleine Katze, einen verletzten Vogel, das kaputte Spielzeug eines anderen Kindes nach Hause und sie mir helfen musste, beim gesund pflegen, beim reparieren... Zum Einberufungstag wäre ich in den Heilerdquadranten gegangen, hätte gelernt, meine Pflicht getan und wäre nach Hause zurück gekehrt. Ich wäre noch immer der kleine Bruder einer mutigen großen Schwester. Aber es gab die Rebellion. Ich bin heute nicht dabei Heilkunst zu erlernen, sondern als Gezeichneter in den Reiterquadranten gekommen. Gezeichnet... als würde das Muster, dass sich meinen rechten Arm hinauf zieht, irgendetwas von mir Beschreiben, als könnte es so einfach zeigen, was passiert ist, was sich verändert hat, was mich... gezeichnet hat, verändert. Die Chance auf ein anderes Leben, die Chance an einem anderen Tag zu sterben. Naja... es gab einige und ich bin noch da. Es wird weitere geben, hier, im Reiterquadranten, der sich inzwischen gar nicht mehr so fremd anfühlt, wie am ersten Tag, ein bisschen Schrecken verloren hat. Ich bin in meinem ersten Jahr als Rookie nicht gestorben, auch wenn kein Drache mich binden wollte. Nun eben ein zweites Mal. Zumindest jetzt noch, ist ein bisschen Familie hier und von vielen Fremden, sind ein paar zu Freunden geworden. Es ist nicht alles so schwarz, wie die Uniformen, ich bin immerhin nicht der Schlechteste, stärker als ich es zu Beginn war, auch hier gibt es Berge, ich lerne Nützliches und selbst in den dunklen Nächten, sind auch hier die Sterne.“
102 Ingameposts | 23.03.2025, 12:00
Basgiath War College
gespielt von Josi
41 Jahre
Reiter
„Jacoby... Mercer“... Verwirrung zeichnete den Blick zweier Männer. Der eine war beim ersten Wort sichtlich irritiert, der andere bei der Aussprache des zweiten kurz ins Stocken geraten. Bei Mercy dauerte es nur einen Sekundenbruchteil, weil er schließlich prinzipiell schon wusste, dass das nun einmal sein Vorname war, auch wenn er ihn seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr gehört hatte. Einfach niemand nannte ihn so, nicht einmal mehr seine eigene Mutter, so selten er auch mit ihr zu tun haben mochte. Er stellte sich nicht damit vor, wenn er jemanden kennen lernte, außer man fragte ihn explizit danach und er fühlte sich jedes bescheidene Mal nur begrenzt angesprochen, aber es war sein fucking Vorname. Der letzte Mensch, der ihn regelmäßig verwendet hatte, war sein Vater gewesen und genau an diesem Aspekt, hing vermutlich der andere Mann gedanklich, der kurz in seiner Akte blätterte und das Blatt mit persönlichen Daten kritisch musterte. Irgendwo darin würde stehen, dass er der Sohn des Herzog von Luceras war und die Tatsache, dass er ganz offensichtlich nicht den Nachnamen Terrell trug, reichte wohl aus um ihn als Bastard zu brandmarken. Tja. Sein Vater war tot, spielte also nicht mehr wirklich eine Rolle. Seine Stiefmutter würde seine Existenz sicher am liebsten vergessen, außer er war ihr gerade nützlich. Die spielte also auch nicht wirklich eine Rolle, aber da waren seine Schwestern und die waren wichtig. Das Wörtchen halb hatte für Mercy keinerlei Bedeutung, außer vielleicht bei dem Jüngsten, dem Halbbruder zu dem das Verhältnis nicht ganz so eng war, aber wenn man mal ehrlich war und das war er generell eher zu oft als zu selten, hatten sie auch nichts gemeinsam. Anders sah es da bei der Familie mütterlicherseits aus, ebenfalls ein Halbbruder, ebenfalls jünger als er selbst. Familienstand? Mercy zog eine Augenbraue hoch, ein ganz kleines bisschen genervt. Ledig, nannte man das wohl offiziell, auch wenn es in seiner Vergangenheit jemanden gegeben hatte. Nur hatte das wirklich nicht funktioniert und noch heute ließ man ihn mit ihr besser nicht allzu lange in einem Raum allein. Vielleicht gab es sonst Tote, oder sie hatten mal wieder Sex. Kinder? Ein Sohn, von dem er schon immer gewusst hatte aus eben jener verkorksten Beziehung und dann das, was einem bei seinem Lebensstil in der Vergangenheit vielleicht nicht wirklich überraschte. Eine Tochter, von der er erst kürzlich erfahren hatte. Eine Tochter, die er sich nun bemühte kennen zu lernen. Und weiter? Mercy mochte es mal so ausdrücken: bisher hatte sich sonst noch niemand bei ihm mit der Behauptung gemeldet, er wäre noch mal Vater. Mit seinen 41 Jahren war er immerhin auch noch nicht raus aus diesem Spiel, auch wenn Familiengründung nicht unbedingt in sein aktuelles Lebensmodell zu passen schien, die Gefahr zu sterben war zu präsent, beinahe jeden Tag. Als Reiter in einer Staffel, die manchmal nur halb im Spaß Selbstmordkommando genannt wurde, war ja nicht unbedingt gesagt, dass er mal ein alter Mann wurde. Die Vorstellung war für Mercy aber auch selbst eher unvorstellbar, alt sein, eingeschränkt in Stärke und Beweglichkeit, hilfsbedürftig vielleicht sogar. Für den eigenständigen, selbstbewussten Mann war das kein erstrebenswertes Ziel. Dann lieber der Tod, vielleicht ruhmreich. Er hatte eh schon mehr erreicht, als er in seiner Jugend mal erwartet hatte. Verdammt viel mehr. Er war höher gekommen, als in den dreckigen Straßen von Blenanchor, gewagt hatte zu hoffen. Bis auf den Rücken eines Drachen und über die Wolken. Gleichsam hatte er weniger zu Verlieren als Menschen aus intakteren Sozialgefügen, weil die Welt sich auch ohne ihn weiter drehte, die Menschen die ihm am Herzen lagen, ohne ihn Leben, vor allem Überleben konnten. Nicht unbedingt wichtig zu sein war manchmal auch ein Vorteil, als Soldat, als jemand für den der Kampf zählte, manchmal mehr als der Sieg und das ihm das Überleben anderer manchmal wichtiger war, als das eigene, grenzte vielleicht ein bisschen an Wahnsinn, aber es waren schon immer eher Menschen gewesen, mehr als Dinge, für die er lebte.
61 Ingameposts | 09.02.2025, 14:22
Militär Navarre
gespielt von Maj
25 Jahre
Reiterin
Eine Prinzessin des reichsten Herzogtums von Navarre. Reiterin. Direkt nach Ende der Ausbildung der ersten Staffel des Flammenschwarms im Nordgeschwader zugeordnet. Eine Siegelkraft, die als ‚geheim‘ klassifiziert wird und somit besonders wertvoll sein muss. Eine Alltagsaufgabe, aufgrund derer sie sich im Machtzentrum des Königreichs bewegt.
Betrachtet man diese Details, so wirkt es, als hätten die Götter Josiane Calthyr, Prinzessin von Calldyr, übermäßig reich beschenkt. Es ist bloß sie selbst, die sich nicht als einen Liebling der Götter wahrnimmt, sondern sich fragt, welche Buße für frühere Fehler sie offenbar tut. Laut käme dergleichen jedoch nie über ihre Lippen. Josiane weiß sich zu benehmen, ist Höflichkeit, Eleganz und vornehme Zurückhaltung. Vor allem aber ist sie noch immer deutlicher Prinzessin als Reiterin, denn die elterliche Erziehung bietet Josiane mehr Orientierung und Rückhalt. Es ist leicht, die eigene Unsicherheit hinter dem zu verstecken, was Josiane als gesellschaftlich angemessen kennengelernt hat.
Dazu zählt, sich ihre eigenen Unsicherheiten nicht anmerken zu lassen.
Und derer hat Josiane viele.
Ein Teil dieser Unsicherheiten gilt Josianes familiärer Situation: In den letzten fünf Jahren ihren Vater und ihren Bruder verloren zu haben, hinterlässt schon für sich genommen Spuren in der Seele einer jungen Frau, die ohnehin empfindsam ist. Doch aus Josianes Sicht hängt auch die Sicherheit und Zukunft eines ganzen Herzogtums an der Stabilität seiner Herrscherfamilie. Und die ist mit einem 13jährigen Herzog vergleichsweise unsicher, ist in den letzten Jahren ausgedünnt worden und braucht viel Zusammenhalt. Diesen kann Josiane als Reiterin jedoch nur eingeschränkt bieten – und damit gehört diese Entscheidung, Reiterin zu werden, zu – womöglich – vielen, bei denen Josiane sich fragt, wie falsch sie sind.
In schlechten Momenten ist es gar ihre gesamte Existenz, die Josiane in Frage stellt und als falsch empfindet. Es fängt damit an, dass sie auffällig – teils unangenehm – groß ist für eine Frau. Setzt sich darin fort, dass Josiane zu sanftmütig für eine Reiterin ist und aus ihrer Siegelkraft mehr Qual als Nutzen entsteht. Das gilt für ihr Umfeld und sie selbst gleichermaßen, so wenige auch darüber informiert sind, dass Josiane Gedankenleserin ist. Die entsprechende Lüge lastet Josiane schwer auf der Seele und sorgt dafür, dass sie emotional um so mehr an Freunden und Familie hängt. Dazu spaziert sie nicht mühelos durch die Gedanken andrer, sondern muss Arbeit darin investieren. Dazu gehört auch, mit permanenten Kopfschmerzen zu leben.
Zu lächeln.
Selten nur begegnet Prinzessin Josiane einem mit anderen Gesichtsausdruck und mittlerweile oft in der Gesellschaft ihres Schwagers. Für Kronprinz Daelan übernimmt sie Aufgaben einer persönlichen Assistentin, ist auf vielen Besprechungen und Veranstaltungen unmittelbar an seiner Seite. Mehr Gefühle als durch tausend Worte kann sie durch dieses Lächeln ausdrücken - und verliert doch nie, anderen das Gefühl eines aus dem Nest gefallenen Vogels zu vermitteln, den man beschützen will.
17 Ingameposts | 15.05.2025, 06:23
Militär Navarre
gespielt von Berrie
20 Jahre
Sonstige
Du bist zwanzig und dein ganzes Leben liegt noch vor dir.
Du bist zwanzig und zwei Leben liegen schon hinter dir.
Du bist zwanzig und weißt nicht, welches Leben Jeliora Calthyr führen wird, kann, darf oder soll.

Du bist jung genug, um noch so grün hinter den Ohren zu sein, dass die erste Liebe noch nicht wehgetan hat. Du bist alt genug, um Familie zu Grabe getragen und keine Träne vergossen zu haben. Du bist jung genug, um die Welt in bunten Farben zu sehen, noch kein Blut an deinen Fingern zu tragen und nicht zu wissen, was es heißt, Krieg zu führen oder Leben zu nehmen. Du bist alt genug, um die Entscheidung getroffen zu haben, genau das zu wollen. Du bist weder alt noch jung genug, um sagen zu können, ob das, was dich jetzt beschäftigt, das ist, was dich glücklich machen wird. Du bist weder alt noch jung genug, um zu wissen, dass glücklichsein und glücklichsein dürfen zwei unterschiedliche Dinge sind. Hast dein ganzes junges Leben auf Erwartungen hingearbeitet, ein Häkchen ans nächste gereiht und gedacht gewusst: das macht dich glücklich. Andere damit glücklich zu machen, dass du gut in dem bist, was du tust. (Nicht darin, einfach nur du zu sein.) Hast schon als Kind das Grinsen von einem Ohr zum anderen getragen, wenn du den erstaunten Augen deines Vaters begegnet bist. Hast schon als junges Mädchen die Schultern aufrecht nach hinten gerollt, wenn deine Schwester dir die mühsam geflochtenen Strähnchen löste, mit der Bürste durch dein Haar fuhr, das dir in langen Wellen über das Nachtgewand gefallen sind. Du warst stets gern das Mädchen, das Wege meisterte. Das Mädchen, das sich nicht aufhalten ließ, das Mädchen, das ein Stein bewältigte, nur, um sich dem nächsten stellen zu können. Du bist noch immer gern die junge Frau, die aus dir geworden ist. Zwanzig Jahre, zwei Pläne hinter dir, ein Dutzend voraus. Du bist noch gerne die (kleine) Schwester, die Würdenträgerin, (eine) Prinzessin von Calldyr, Teil der hiesigen Herzogsfamilie und das Vorbild vieler kleiner Mädchen. Du bist noch gerne Jeliora, auch wenn du dir heute das erste Mal wirklich die Frage stellst: Wer ist Jeliora?

Und: wer willst du sein?
4 Ingameposts | 30.06.2025, 16:51
Zivil Navarre
gespielt von Emma
33 Jahre
Reiter
Jakub wuchs in Strathked, einem Teilgebiet der Provinz Luceras in Navarre auf. Obwohl er im Haushalt eines Adeligen aufwuchs, gilt er selbst als low-born. Er wuchs an der Seite eines der gleichaltrigen Söhne des Grafen von Strathked auf. Mit eher beschränkten Perspektiven in Strathked wurde er, genauso wie sein bester Freund, schon von kleinauf - auch - auf den Wehrdienst vorbereitet; während eben der für seinen besten Freund nach der Pflicht enden sollte, war für Jakub die lebenslange Verpflichtung im Militär durchaus eine sehr valide und attraktive Option. Statt den 'sicheren' Weg in der Infanterie zu wählen, entschied sich Jakub erst im letzten Moment dafür, doch das Viadukt zu überqueren. Sein bester Freund, für den der Reiter Quadrant eigentlich keine Option hätte sein sollen, folgte ihm ein Jahr später; er überlebte nicht lange genug, um einen Drachen zu binden. Nach seinem Abschluss im BWC kam Jakub in eine Staffel, die etwas später zur Bekämpfung der Rebellen nach Tyrrendor geschickt wurde. Jakub kämpfte erst in Tyrrendor gegen die Rebellen und wurde im Anschluss nach Nymrith in die erste Staffel des Flammenschwarms des Südgeschwaders versetzt. Er hat die letzten Jahre in Nymrith und der Region dabei geholfen, letzte Rebellennester und rebellische Sentiments in der Bevölkerung ausfindig zu machen und auszumerzen. Zuletzt wurde er zum 1. Offizier seiner Staffel befördert.
Nach Strathked ist er nach all den Jahren nicht ein einziges Mal zurückgekehrt und scheint auch nicht zu motiviert, so bald zurück in den Norden zu gehen, auch wenn er nicht unbedingt für das südliche Klima des Kontinents gemacht ist und sich eigentlich im Norden immer sehr wohlgefühlt hat und auch gerne Teil der Familie seines Freundes war; ohne es, genau genommen, jemals wirklich zu sein. Er vermisst seinen besten Freund - bis heute - er vermisst seine Freunde von früher und obgleich es ihm nicht schwerfällt, oberflächliche, lockere Bekanntschaften zu machen, bleibt da immer ein letzter Rest Distanz und Reserviertheit; gerade hier unten im Süden, in Tyrrendor, wenn es mit zu seinem Berufsalltag gehört, nach möglichen Verrätern Ausschau zu halten. Jakub kann sehr gut in Rollen schlüpfen; er versteht, wie er sich verhalten muss, um sympathisch zu wirken, er kann freundlich sein, humorvoll und umgänglich; vor allem kann er gut vorspielen es zu sein (auch sich selbst gegenüber).
13 Ingameposts | 08.05.2025, 08:56
Militär Navarre
gespielt von Jani
20 Jahre
Reiterin
Ich hab’ noch immer nicht gepackt. Seh‘ auf den leeren Rucksack vor mir und frag‘ mich, wie mein Leben dort hineinpassen soll. Wovon ich mich trennen muss, um es über’s Viadukt zu schaffen und ob’s überhaupt wichtig ist – weil nichts davon verschwinden wird. Meine Eltern werden mein Zimmer nicht ausradieren, als hätte es mich nie gegeben. Sie werden meine Tagebücher der letzten Jahre nicht im Winter nutzen, um den Kamin damit zu entzünden. Überall im Haus verteilt hängen noch immer Bilder, die ich gemalt habe, als ich gerade so einen Stift habe halten können. In deren Ecke unsäuberlich Juno steht, als gäb‘ es noch andere (semi-begabte) Künstler in meiner Familie. Ich brauch‘ nichts von den Dingen vor mir wirklich – die Bücher über Drachen sind zu schwer, sie verändern meine Balance zu sehr, als dass es Sinn ergeben würde, sie tatsächlich mitzunehmen. Das sonnengelbe Kleid, was ich gerade erst zum Geburtstag bekommen habe, werd‘ ich dort nicht tragen können. Selbst die Dolche werden mir keine große Hilfe sein: bei den meisten von ihnen handelt es sich sowieso um Trainings-Klingen. Hinterlassen nicht mehr als Kratzer auf der Haut. Bin mir sicher: ich hab‘ bereits das vierte Mal alles neu sortiert. Dinge eingepackt, um sie anschließend wieder heraus zu räumen. Frag‘ mich langsam, warum ich nicht meine beste Freundin gefragt habe, was sie für wichtig hält. Weswegen ich nicht dabei gesessen habe, als bereits letztes Jahr für den Quadranten der Reitenden gepackt worden ist. Vermutlich bin ich zu aufgeregt gewesen. Kann mich an den Tag nur noch lückenhaft erinnern, nur noch daran, wie fest ich ihn gehalten habe, bevor er sich endgültig verabschiedet hat. Und wie sicher ich mir gewesen bin, dass wir uns in diesem Jahr wiedersehen würden.

Bin mir immer noch sicher – dass er auf der anderen Seite auf uns warten wird und wir den Abend damit verbringen werden, uns gegenseitig zu erzählen, was wir im Leben des anderen verpasst haben. Zusammengekuschelt mit Nia, irgendwelche Süßigkeiten in uns hineinstopfend. Süßigkeiten. Mein Blick gleitet zu meinem Nachttisch, hab‘ die Schublade geöffnet, bevor ich weiter darüber nachdenken kann und zieh‘ die Ausbeute unseres letzten Markttages hervor. Bon-Bons. Schokolade. Kekse. Wir sind bisher nicht dazu gekommen, sie zu essen – aber ich weiß, dass wir so bald nicht mehr die Möglichkeit dazu haben werden. Weiß, dass wir sie vielleicht brauchen werden. Um die Laune zu heben, um nervös auf der Lakritze herum zu kauen (auch, wenn sie außer mir niemand zu mögen scheint). Bin froh, dass mir meine Mutter nicht über meine Schulter schaut, denn sie würde die Augen dabei verdrehen, würde sie sehen, dass ein Drittel meines Rucksackes ausgerechnet mit Konfekten und Pralinen gefüllt ist. Sie würd‘ einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie sehen würde, dass ich den restlichen Platz nutz‘, um die kleine Märchensammlung einzupacken, die ich Jesper geschenkt habe, kurz nachdem er hier angekommen ist. Damit er etwas anderes zu lesen hatte als die Geschichte Navarres. Damit er mich kennenlernen konnte, weil’s mein Lieblingsbuch gewesen ist und weil er sich damals dafür entschuldigt hat, dass er’s zurücklassen musste. Bin mir sicher, selbst wenn der Herzinfarkt sie ins Grab gebracht hätte, hätt‘ sie noch Zeit, um sich dort umzudrehen, würd‘ sie von oben herab auf mich blicken und die Kristalle bemerken, die nicht mehr an meiner Decke hängen und das Licht im Raum verstreuen, sondern die geradewegs – und als Letztes – in den Rucksack wandern. Ich brauch‘ nicht mehr – etwas für Nia, etwas für Jesper, etwas für mich. So wie’s die letzten Jahre auch gewesen ist. So wie’s die nächsten Monate sein wird.
12 Ingameposts | 02.05.2025, 18:39
Basgiath War College

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